Preisrutsch bei Daten-Roaming in der EU ab 1. Juli

Preise für Telefonie, SMS und Daten fallen

30. Juni 2014

Ab dem 1. Juli senkt die EU die Preisobergrenzen für Mobilfunknutzung. Dabei fällt der Preis für das Herunterladen von Daten um mehr als die Hälfte. Auch Anrufe über Ländergrenzen sowie SMS-Versand im EU-Ausland wird günstiger. wie haben die wichtigsten Informationen zu den neuen Preisen für Sie zusammengefasst.

Planmäßig zum 01.07.2014 sinken die Roaming-Preise für Handy-Nutzung innerhalb der EU. Für den Download von Daten wird die Preisgrenze mehr als halbiert: statt 45 Cent dürfen künftig maximal 20 Cent pro Megabyte (MB) berechnet werden, jeweils zzgl. Mehrwertsteuer. Für deutsche Nutzer bedeutet dies, dass ab Juli maximal 23,80 Cent pro MB statt bisher 53,55 Cent pro MB innerhalb der EU berechnet werden. Dabei muss die Abrechnung pro Kilobyte (1 kB) erfolgen. Für Telefongespräche in die EU-Länder werden maximal 19 Cent/Minute netto bzw. 22,61 Cent/Minute inkl. MwSt fällig. Für eingehende Gespräche werden maximal 5 Cent netto bzw. 5,95 Cent inkl. MwSt pro Gesprächs-Minute erlaubt. Für den SMS-Versand aus dem EU-Ausland dürfen die Anbieter künftig maximal 6 Cent netto bzw. 7,14 Cent inkl. MwSt berechnen. Die nachfolgende Übersicht fasst die neuen Preise zusammen.

 Preisobergrenzen seit 01.07.2013Preisobergrenzen seit 01.07.2014Preisrückgang
Abgehende Anrufe
(pro Minute)
28,59 Cent
(24 Cent netto)
22,61 Cent
(19 Cent netto)
21,0%
Angenommene Anrufe
(pro Minute)
8,33 Cent
(7 Cent netto)
5,95 Cent
(5 Cent netto)
28,5%
SMS
(per SMS)
9,52 Cent
(8 Cent netto)
7,14 Cent
(6 Cent netto)
25,0%
Daten
(pro Megabyte)
53,55 Cent
(45 Cent netto)
23,80 Cent
(20 Cent netto)
55,5%

Roaming-Gebühen sollen demnächst ganz wegfallen

Neelie Kroes, für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: »Diese deutliche Senkung der Datenroaming-Preise wird sich in diesem Sommer für uns alle spürbar auswirken. Aber das ist noch nicht alles: Warum sollten wir überhaupt auf einem Binnenmarkt Roamingaufschläge bezahlen?« sie hofft, dass noch bis Ende dieses Jahres eine Einigung über die vollständige Abschaffung der Roaming-Gebühren erzielt werden kann. Die EU-Kommission hat 2013 einen Vorschlag vorgelegt, der unter anderem die vollständige Abschaffung der Roaming-Gebühren und einen besseren Verbraucherschutz für Mobilfunk- und Breitbandnutzer vorsieht. Sie hofft nun auf eine Einigung zwischen den Ministern der Mitgliedstaaten und den europäischen Abgeordneten zum Ende dieses Jahres.

Tipps für die Handy-Nutzung im Ausland

Bis es soweit ist, sollen die Mobilfunknutzer bei ihren Reisen in der EU noch einiges beachten. So sind die Mobilfunkanbieter verpflichtet, einen Tarif mit den von der EU vorgeschriebenen Obergrenzen anzubieten. Sie haben jedoch auch andere Roaming-Tarife und Optionen im Angebot. Diese sehen zum Teil eine Grundgebühr vor oder ein einmaliges Entgelt für den Verbindungsaufbau, welches zusätzlich zu den Minutenpreisen anfällt und vor allem Kurzgespräche verteuert. vor der Reise sollten die Nutzer sich also über die bei ihrem Tarif voreingestellte Option informieren und diese ggf. ändern, falls sie zur persönlichen Mobilfunknutzung nicht passt.

Bei Datenroaming gibt es zusätzlich eine von der EU vorgeschriebene Regelung, die eine Kostenexplosion verhindern soll. Die Mobilfunkanbieter informieren ihre Kunden, in der Regel per SMS, wenn Kosten von 50 Euro erreicht sind. Bei 60 Euro muss der Anbieter die Verbindung sogar automatisch trennen. Die Nutzer können diese Sperre allerdings aktiv aufheben oder von gleich höhere oder niedrigere Grenzwerte setzen. Dennoch empfiehlt es sich, bei den modernen Smartphones die Einstellungen zu prüfen, damit die Geräte beim Auslandsaufenthalt nicht selbständig immer wieder Daten aus dem Netz übertragen.

Quellen: Mitteilung der EU Kommission sowie der VZ NRW

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