25 Jahre D2-Lizenz in Deutschland

1989 wurde erste GSM-Lizenz an privaten Netzbetreiber vergeben

08. Dezember 2014

Vor genau 25 Jahren startete die Liberalisierung des Mobilfunkmarktes in Deutschland. Am 7. Dezember 1989 erhielt Mannesmann Mobilfunk (heute: Vodafone Deutschland) die Betriebslizenz für das private Mobilfunknetz und trat damit in Wettbewerb zum Monopolisten Deutsche Bundespost.

Anfangs wusste niemand, ob die D-Technik, gerade noch in der Laborerprobung, auch in der Praxis funktionieren würde. Mobiles Telefonieren gab es damals nur mit dem analogen Autotelefon im C-Netz. Das bedeutete unhandliche große Geräte und enorme Kosten - ein absolutes Luxusgut nur für gut betuchte Kreise. Die Vision vor 25 Jahren war, das Luxusgut »Mobilfunk« - zum Start des D-Netzes 1992 kostete ein Handy noch rund 3.000 Mark - für weite Bevölkerungsschichten erschwinglich machen. Nach Mannesmann Mobilfunk kam 1993 die erste Lizenz für das E-Netz für E-Plus hinzu, 1997 für Viag Intercom (O2).

TK-Experte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott von der Universität Duisburg-Essen erinnert sich: »In der Planung gingen wir 1989 von rund 10 Millionen aktivierten SIM-Karten zum Jahresende 2000 aus. Wir wurden damals als Spinner ausgelacht. Tatsächlich gab es dann Ende 2000 über 48 Millionen SIM-Karten in Deutschland. Zu diesem so nicht erwarteten Erfolg hat entscheidend die Öffnung des Mobilfunks für Wettbewerb zunächst durch Vodafone und später durch zwei weitere Netzbetreiber, heute O2/E-Plus, beigetragen«.

Heute ist das Mobiltelefon nicht mehr wegzudenken. Es herrscht harter Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt mit etwa 150 konkurrierenden Marken. Handys und Smartphones gehören zum Alltagsbild – täglich werden in Deutschland rund 303 Millionen Minuten mobil telefoniert, der mobile Datenverkehr steigt für das Jahr 2014 auf insgesamt rund 395 Millionen Gigabyte, so der Branchenverband VATM.

»Die erste GSM-Lizenzvergabe an einen privaten Netzbetreiber hatte eine entscheidende Bedeutung für die totale Veränderung des Telekommunikationsmarktes in Deutschland. Die Erfolgsstory des GSM-Systems auf dem Gebiet des Mobiltelefons und der Wettbewerb zwischen den Monopolunternehmen und privaten Anbietern führten zugleich zur Spitzenposition Europas. Die damaligen Ziele der Reformgesetzgebung, wie technische Innovationen und Erreichung des Massenmarktes mit niedrigeren Verbraucherpreise, sind erreicht worden«, so der ehemalige Bundespostminister Prof. Dr. Christian-Schwarz Schilling.

Die nächste Frequenz- und Lizenzvergabe im Mobilfunk steht für 2015 an. Dann soll auch der fünften Mobilfunk-Generation (5G) der Weg geebnet werden.

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