Deutsche Bahn testet kostenloses WLAN im Regionalexpress

Testphase auf der Linie RE 42 zwischen Mönchengladbach und Münster

13. März 2017

Nach Gratis-WLAN im ICE testet die Deutsche Bahn jetzt kostenloses WLAN auch im Regionalexpress. Ein Pilotprojekt für WLAN im Nahverkehr ist jetzt in Nordrhein-Westfalen gestartet.

Ab dem 13. März steht Fahrgästen in zwei Zügen der Linie RE 42 erstmals ein kostenfreier Internet-Zugang zur Verfügung. Insgesamt stattet DB Regio NRW vier der zwischen Mönchengladbach und Münster verkehrenden Regionalexpress-Fahrzeuge vom Typ ET 1428 zu Testzwecken mit WLAN-Systemen aus, teilte das Unternehmen mit. Das Pilotprojekt wird in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem benachbarten Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) realisiert.

Gratis-WLAN im Regional Express
In diesem Zug kann gratis WLAN getestet werden (Bild: Deutsche Bahn)

Testphase soll wirtschaftliche und technische Erkenntnisse liefern

Der Testbetrieb soll ein Jahr laufen. Die Unternehmen wollen damit Erfahrungen über die notwendige technische Ausrüstung, die Dauer und den Aufwand der Umbauarbeiten sowie die damit verbundenen und laufenden Kosten sammeln. So muss für die Empfangstechnik auf dem Dach zunächst eine spezielle Antenne installiert werden. Außerdem müssen für die WLAN-Installation Kabel im Inneren der Wagons verlegt werden. Insgesamt nehme die WLAN-Ausrüstung eines einzelnen Fahrzeugs etwa vier Tage am Werkstattstandort Münster in Anspruch, erklärt die Bahn.

Und auch die Mobilfunkverbindung, die das drahtlose Netz im zug mit dem Internetzugang versorgt, sei eine Herausforderung. Die Netzabdeckung der Mobilfunkanbieter entlang der Strecken variiert sehr stark und gibt auch Funklöcher, insbesondere in ländlichen Gegenden. Daher soll im Pilotprojekt auch geklärt werden, wie zuverlässig das WLAN in einem Nahverkehrszug funktioniert, der in Regionen mit unterschiedlicher Ausleuchtungsstärke unterwegs ist. aus diesem Grund wurde auch die Linie RE 42 als Pilot-Teststrecke ausgesucht: Diese verläuft sowohl durch ländliche Regionen als auch durch den Ballungsraum Ruhrgebiet.

»Viele Pendler legen zwischen Wohn- und Arbeitsort immer längere Strecken zurück«, stellt Andree Bach, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio NRW, heraus. »Reisezeit wird damit auch im Nahverkehr zunehmend zur wertvollen Nutzzeit«. Diese effektiv und verlässlich für berufliche oder private Belange verwenden zu können, schaffe einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem Individualverkehr.

Kostenlos online ohne Registrierung

Fahrgäste sollen dank einer auffälligen Fensterbeklebung erkennen, dass sie in einen mit WLAN ausgestatteten Zug einsteigen. Im Zug selbst sollen Plakate darüber informieren, wie die Anmeldung am Router funktioniert. Diese ist derzeit sehr einfach gestaltet: Auf der ersten Seite im Browser müssen die Nutzer die Nutzungsbedingungen akzeptieren und sind danach sofort online. Eine persönliche Registrierung ist im System der Testfahrzeuge auf der RE 42 nicht notwendig.

Im Testbetrieb kann die Datenrate variieren, erklärt die Deutsche Bahn. Damit wollen die teilnehmenden unternehmen herausfinden, wie möglichst viele Fahrgäste gleichzeitig mit der bestmöglichen Geschwindigkeit surfen können. Später soll ein »Content Portal« ähnlich wie bereits in ICE-Zügen angeboten werden. Darüber sollen Fahrgäste zum Beispiel Nachrichtensendungen und Spielfilm-Serien schauen können.

Quelle: Mitteilung der Deutschen Bahn

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