Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone führen Nutzer-Identifikation per Mobilfunknummer ein

Mobile Connect: Einfaches Log-In in Internet-Portalen

08. Februar 2018

Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone Deutschland haben heute vereinbart, ihren Kunden eine einheitliche Lösung für die simple und geschützte Anmeldung bei Internet-Diensten anzubieten. Damit sollen Eingabe von Benutzername und Passwort entfallen. Die Mobilfunknetzbetreiber werden hierfür den weltweit etablierten GSMA-Dienst Mobile Connect noch in diesem Jahr einführen.

Als erster großer Partner in Deutschland will die Identitäts- und Datenplattform »verimi« künftig ebenfalls das Mobile Connect Verfahren anbieten. Damit kann auch die persönliche Mobilfunknummer zur eindeutigen digitalen Identität beim Einkauf in Online-Shops, bei der Anmeldung in Internet-Portalen und zukünftig bei digitalen Behördengängen werden.

Mobile Connect

Bisher erfolgt der Zugang zu Online-Angeboten in der Regel per Benutzername und Passwort. Dies ist jedoch oft umständlich und kann auch Risiken mit sich bringen: Wegen der Vielzahl an genutzten Plattformen machen es sich die Nutzer oftmals einfach und verwenden für verschiedene Dienste gleiche Passwörter, die zudem auch nicht den grundlegenden Sicherheitsanforderungen genügen. So werden oft einfache Passwörter wie qwertz oder 123456 genutzt und auch sonst werden die Passwörter selten bis nie geändert. Das macht diese Zugangsdaten zum beliebten Ziel für kriminelle Hacker.

Mit Mobile Connect wollen die Mobilfunkanbieter einen einheitlich Login-Dienst bereitstellen, bei dem die Daten sich in einer privaten und vertrauenswürdigen Umgebung befinden. Ähnliche so genannten »Single-Sign-On« Dienste werden bereits unter anderem von Google oder Facebook angeboten. Mit Mobile Connect wollen die Mobilfunknetzbetreiber dafür sorgen, dass »digitale Identitäten unserer Kunden den EU-Rechtsraum nicht verlassen und die Sicherheit des deutschen Datenschutzes genießen«, so Dirk Backofen, Leiter Telekom Security.

So funktioniert es

Mit Mobile Connect benötigen die Kunden der drei Netzbetreiber demnächst nur noch ihre Mobilfunknummer und ihr Handy, um sich im Internet bei digitalen Diensten oder Websites anzumelden. Der Netzbetreiber übernimmt gegenüber dem Anbieter die Identifizierung des Kunden, denn er kann die Mobilfunknummer jederzeit eindeutig zuordnen. Ein Login mit Benutzername und Passwort entfällt damit.

Für den Login auf einem Online-Portal, das Mobile Connect unterstützt, müssen die Nutzer ihre Mobilfunknummer angeben. Dann wird eine SMS an das Handy des Nutzer geschickt. In der Text-Nachricht ist ein Link enthalten, über den der Kunde den Erhalt der SMS bestätigt. Gleichzeitig erlaubt der Kunde so dem Mobilfunkanbieter die verschlüsselte Übermittlung einer pseudonymisierten Kundenreferenznummer an den Portalbetreiber. Damit kann der Betreiber den Kunden immer wieder zuordnen und gewährt auch ohne Passwort Zugang.

Weitere vorteile für Kunden und Dienste-Anbieter

Neben Einloggen soll Mobile Connect noch weitere komfortable Funktionen haben. Wer in Online-Shops etwas bestellen will, braucht Daten wie Lieferadresse und Bankverbindung dann nicht mehr manuell einzugeben, erkläre die Mobilfunkanbieter in ihrer gemeinsamen Mitteilung. Die Informationen liegen dem Netzbetreiber vor und können auf Wunsch auch gleich in die Bestellmaske des Internet-Shops übertragen werden. Der Kunde muss allerdings dieser Datenweitergabe explizit zustimmen.

Auch für Anbieter digitaler Inhalte sowie Portal- und Shop-Betreiber bietet das Verfahren Vorteile. Oftmals brechen Nutzer Kaufprozesse im Internet vorzeitig ab, sobald sie sich mit ihrer E-Mail-Adresse und einem Passwort registrieren müssen. Auch das zeitraubende Ausfüllen von Bestellmasken fördert den Ausstieg aus dem Kaufprozess. Mobile Connect soll Kunden schneller zum Kaufabschluss bringen. Dies soll für höhere Abschlussquoten, mehr Umsatz und geringere Risiken von Betrug sorgen.

Ausblick: Neue Chancen für sichere Transaktionen und e-Government

Mobile Connect soll künftig auch auf sensible digitale Geldtransaktionen jeder Art anwendbar sein. Für diesen Zweck lässt sich das Verfahren um weitere Sicherheitsmerkmale wie biometrische Daten oder die Verwendung von TAN-Nummern erweitern. Auch Behördengänge kann der neue Authentifizierungs-Standard zukünftig unterstützen, sind sich die Mobilfunkanbieter sicher. Ein Beispiel für eine mögliche künftige Anwendung: Die Beantragung eines neuen Personalausweises könnte dann ohne Besuch im Bürgerbüro direkt auf dem Smartphone erfolgen.

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