Vodafone und Telefónica Deutschland kooperieren

Gemeinsame Glasfaseranbindungen im Mobilfunknetz

21. Februar 2018

Vodafone und Telefónica Deutschland wollen bei der Anbindung ihrer Mobilfunkstandorte an schnelle Glasfasertechnologie kooperieren. Die beiden Unternehmen hätten sich grundsätzlich darüber verständigt, einen Vertrag für die Durchführung eines Projekts zu unterzeichnen, teilte die Telefónica mit. Damit wollen die beiden Netzbetreiber einen Teil ihrer glasfaserbasierten Anbindungen künftig gemeinsam nutzen. Ab Juli 2018 soll die vorhandene Glasfasertechnologie von gemeinsamen oder benachbarten Mobilfunkstandorten der beiden Unternehmen mitgenutzt werden können.

Vodafone und Telefónica Deutschland wollen bei Glasfaseranbindungen im Mobilfunknetz kooperieren
Vodafone und Telefónica Deutschland wollen bei Glasfaseranbindungen im Mobilfunknetz kooperieren (Bild: Telefónica, Collage: tarif4you.de)

In einem ersten Schritt wollen Vodafone und Telefónica die gemeinsame Anbindung von rund 100 Standorten realisieren. Auf diese Weise sollen auch die beiden Mobilfunknetze besser auf 5G vorbereitet werden. Denn die Daten können durch die Glasfaseranbindung künftig noch schneller von den jeweiligen Mobilfunkstandorten durch die Netze transportiert werden. Auch soll die Kooperation Vorteile für die LTE (4G)-Netze der beiden Netzbetreiber mit sich bringen.

Mit vereinten Kräften wollen die beiden Unternehmen »schneller und effizienter, die notwendige Breitbandanbindung für Highspeed-Netze im Mobilfunk« vorantreiben, so Markus Haas, Vorsitzender des Vorstands von Telefónica Deutschland. »Wir verbessern damit die Netzqualität des neuen, integrierten Netzes von Telefónica Deutschland und machen unser Netz gleichzeitig fit für die Zukunftstechnologie 5G. Damit bleibt unser Mobilfunknetz auch zukünftig das optimale Fundament für die mobile Freiheit unserer Kunden«.

Auch Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter zeigt sich zufrieden: »Zum einen bringen wir noch mehr Kapazität ins Vodafone Netz, das heute schon die höchsten Spitzengeschwindigkeiten im Markt liefert. Zum anderen ist das Projekt ein weiterer, möglicher Baustein in unserer 5G-Strategie, mit der wir das Netz von morgen bauen«.

Die Glasfaseranbindungen sollen die Leistungsfähigkeit der Mobilfunknetze deutlich verbessern, da die Technik höhere Kapazitäten und kürzere Latenzzeiten bietet. Dadurch können parallel noch mehr Mobilfunkkunden mit Highspeed-Internet über den aktuellen LTE (4G)-Standard versorgt werden. die Nutzer würden so unmittelbar von einer verbesserten Netzqualität profitieren, erklärt Telefónica.

Zunächst handle es sich um einen Pilotprojekt. Bei den rund 100 Standorten, die ab Juli 2018 gemeinsam genutzt werden sollen, handelt es sich beispielsweise um Mobilfunkmasten oder Häuser, auf denen beide Netzbetreiber ihre eigene Antennentechnik installiert haben. Bei bereits bestehenden Glasfaseranschlüssen, die bisher von einem Netzbetreiber genutzt werden, soll vor Ort die Mitnutzung der Glasfasertechnologie für das jeweils andere Netz realisiert werden. Technische Vorrichtungen an beiden Enden der Leitungen sollen dafür sorgen, dass der Datenverkehr der beiden Netzbetreiber weiterhin konsequent voneinander getrennt bleibt. Bei bisher nicht angebundenen Mobilfunkstandorten wollen die Unternehmen im Rahmen der Kooperation zu gleichen Anteilen neue Glasfaserleitungen bis zu den Basisstationen legen. Bei einem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojektes wollen die Unternehmen die Kooperation ausweiten. Diese erfolgt unter Einbindung des Bundeskartellamts und der Bundesnetzagentur.

Vereinbarung bei 3,5 GHz-Frequenzen

Parallel haben die beiden Netzbetreiber eine Vereinbarung im Bereich der 3,5 GHz-Frequenzen geschlossen, die bis zum Jahr 2021 genutzt werden können. Telefónica hat einen aktuell nicht mehr benötigten Teil Frequenzen zum Management des Breitbanddatenverkehrs an Vodafone veräußert. Konkret geht es um insgesamt 42 MHz Spektrum im Frequenzbereich von 3,5 GHz. Telefónica Deutschland verfügte in diesem Frequenzbereich bislang über 84 MHz Spektrum und wird nach eigenen Angaben nach dem Verkauf mit 42 MHz Spektrum weiterhin für den aktuellen und absehbaren Bedarf komfortabel ausgestattet sein. Über die finanziellen Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.

Vodafone kann das neu erworbene Spektrum bis zum Auslaufen der vom Regulierer eingeräumten Nutzungsrechte bis zum Jahr 2021 für den Ausbau seines Netzes verwenden. Über die hohen Frequenzbereiche bei 3,5 GHz können in einem kleineren Radius parallel sehr hohe Kapazitäten bereitgestellt werden.

Quelle: Telefónica Deutschland

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