Vodafone und Nokia demonstrieren Technologie für annähernd verzögerungsfreie Datenübertragung

Beschleuniger für Festnetz und Mobilfunk getestet

08. April 2024

Nokias Forschungszweig Nokia Bell Labs hat zusammen mit Vodafone Fixed Access Center of Excellence eine neue Technologie getestet, die eine annähernd verzögerungsfreie Datenübertragung ermöglichen soll. Die »Low Latency Low Loss Scalable« Technologie, auch L4S genannt, verringert die Latenzzeiten bei der Datenübertragung deutlich - nach Angaben der Unternehmen auf unter 10 Millisekunden. Dies soll unter anderem verzögerungsfreies Online-Gaming, Videokonferenzen sowie Echtzeit-Anwendungen im Bereich der Telemedizin und Telemobilität ermöglichen.

Vodafone Mobilfunkantenne
Vodafone und Nokia demonstrieren Technologie für annähernd verzögerungsfreie Datenübertragung (Bild: Vodafone)

Nokia und Vodafone haben eine erste Ende-zu-Ende-Demonstration der L4S Technologie durchgeführt. Dabei kam ein mit Nokia-Technologie aufgebautes passives optisches Netzwerk (PON) zum Einsatz. Laut Vodafone wäre der Einsatz der neuen Technik in einigen Jahren in den Glasfaser-, Kabel- und Mobilfunk-Netzen möglich.

»Der L4S-Test von Vodafone und Nokia zeigt, dass Echtzeit-Kommunikation auch unter schwierigen Bedingungen in einem stark belasteten Netz technisch möglich ist – mit konstant niedrigen Latenzzeiten, die um ein Vielfaches kürzer sind als der menschliche Wimpernschlag«, so Tanja Richter, Netz-Chefin bei Vodafone Deutschland. »Denkbar ist der Einsatz dieser Schlüsseltechnologie in einigen Jahren in unserer deutschen FTTH-, HFC- und Mobilfunk-Infrastruktur. Das gibt uns Zeit, nicht nur die Technologie, sondern auch die latenzkritischen Anwendungen weiterzuentwickeln«.

Schon eine Latenz von 100 Millisekunden kann beim Online-Gaming oder während einer Videokonferenz zu einer spürbaren Verzögerung führen. Im ersten Test dieser Art, bei dem alle Elemente eines Glasfaser-Breitbandnetzes genutzt wurden, konnten Vodafone und Nokia die Vorteile der neuen Internettechnologie L4S demonstrieren. Zum Einsatz kam ein Standard-Laptop, der über einen FTTH Glasfaser-Anschluss mit dem Internet verbunden wurde. Mit L4S konnte die Zeit, die Daten für die Übertragung im Netzwerk benötigen (die Latenz), deutlich verkürzt werden. Über eine maximal ausgelastete WiFi-Breitbandverbindung verringerte sich die Zugriffszeit auf eine Internetseite von 550 auf 12 Millisekunden. Die Latenz reduzierte sich auf 1,05 Millisekunden, wenn anstelle von WLAN ein Ethernet-Kabel verwendet wurde.

L4S wurde von Nokia Bell Labs entwickelt und steht für »Low Latency, Low Loss and Scalable«. Diese Technologie wird von der Internet Engineering Task Force (IETF) unterstützt und soll zukünftig unerwünschte Verzögerungen bei der Datenübertragung reduzieren. L4S kann über jede beliebige Zugangsverbindung verwendet werden – im Mobilfunk wie auch im Festnetz.

Quelle: Mitteilung von Vodafone

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