Flatrate

Der Begriff Flatrate kommt aus dem Englischen und steht für "Pauschale". Dabei geht es darum, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung zu einem Fixpreis angeboten wird, unabhängig von der tatsächlichen Dauer oder Häufigkeit der Nutzung. In Deutschland wird dieser Begriff insbesondere bei Telekommunikationsdiensten wie Telefonie, Internet-Zugang oder SMS-Versand verwendet.

Grafische Erklärung einer Flatrate

Flatrate und Minutentarif als Kostenfunktion

Eine Flatrate, im Englischen auch als »flat fee« oder »linear rate« bekannt, bezieht sich auf den Preis, genauer gesagt auf die grafische Darstellung der Kostenfunktion, also der Preisentwicklung in Abhängigkeit von der genutzten Menge eines Produktes. Bei den Tarifen mit einer minutengenauen Abrechnung steigt der Endpreis mit jeder genutzten Minute; die Kostenfunktion ist also linear mit einer konstanten Steigung. Bei einer Flatrate bleibt der Preis immer konstant; grafisch lässt sich dies durch eine horizontale - flache - Linie darstellen.

Flatrate im Telekommunikationsmakrt

In Deutschland werden mit »Flatrate« vor allem Pauschaltarife für Telekommunikationsdienstleistungen wie Telefonie, SMS-Versand und Internet-Zugang bezeichnet. Dabei zahlen Kunden einen festen Grundpreis und können dafür unabhängig von der genutzten Minuten oder Anzahl der verschickten SMS ohne weitere Kosten telefonieren und simsen. Beim Internet-Zugang sorgt eine Flatrate dafür, dass unabhängig vom übertragenen Datenvolumen keine weiteren Kosten anfallen. Damit sorgt eine Flatrate für Kostensicherheit.

Fester Preis vs. Feste Leistung

Insbesondere bei mobilen Surf-Flatrates hat sich in Deutschland ein Tarifmodell etabliert, dass zwar die Kostensicherheit bietet, jedoch keine konstante Leistung ermöglicht. So wird die Geschwindigkeit des Internetzugangs in Abhängigkeit vom genutzten Datenvolumen reduziert (»gedrosselt«). Damit können Kunden in solchen Tarifen zwar ohne weitere Kosten auch bei Mehrverbrauch im Internet surfen, müssen sich jedoch auf eine deutlich langsamere Geschwindigkeit einstellen.

Umfrage: Flatrate = Keine Beschränkung und keine versteckten Kosten

Diese Drosselung der Geschwindigkeit wird sowohl von den Nutzern als auch von Verbraucherschützern kritisiert. Laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage in Nordrhein-Westfalen verstehen Nutzer unter einem »Flatrate-Tarif« einen Festpreis ohne Beschränkung und versteckte Kosten (vgl. Kritik an Flatrates der Mobilfunkanbieter). Demnach seien acht von zehn Telefonkunden in Nordrhein-Westfalen überzeugt, dass mit einer »Flatrate« Sprechen, Simsen und Surfen wohl grenzenlos sein wird. Dies ist bei den als »Flatrate« bezeichneten Surf-Tarifen mit Drosselung nicht gegeben, auch wenn der ursprüngliche Gedanke einer Flatrate mit Schutz vor Zusatzkosten auch hier gilt.

Geschwindigkeitsbremse bei DSL und Breitband-Kabel Flatrate

Auch bei stationären Internetzugängen über DSL oder TV-Kabel ist eine Drosselung bei intensiver Nutzung möglich, wenn die Kunden eine »Flatrate« gebucht haben. So hat die Deutsche Telekom im Frühjahr 2013 eine Geschwindigkeitsbremse in die Leistungsbeschreibung ihrer Festnetz-Tarife aufgenommen. Nach einer Gerichtsentscheidung über die Drosselung bei »Flatrate« genannten Festnetz-Tarifen hat die Telekom die Drosselung wieder gestrichen. Auch einige andere Anbieter bremsen den Internetzugang ihrer Flatrate-Kunden, wenn diese viel Datenvolumen übertragen. Mehr dazu lesen Sie in unseren News-Meldungen:

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