Telekom: 1,1 Million Kunden weniger im ersten Halbjahr

Verluste im Inland, Wachstum im Auslandsgeschäft

09. August 2007

Die Deutsche Telekom AG hat am heutigen Donnerstag die Zahlen für das erste Halbjahr 2007 vorgelgegt. Der Konzernumsatz stieg demnach im ersten Halbjahr insgesamt auf 31 Milliarden Euro, ein Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte EBITDA sank auf Konzernbasis im ersten Halbjahr um 2,1 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Allerdings konnte der Konzern im zweiten Quartal mit einem Anstieg um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine bessere Entwicklung verzeichnen als in den ersten drei Monaten mit einem Rückgang um 5,8 Prozent.

Der Umsatz im internationalen Geschäft stieg im ersten Halbjahr um 14,6 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. Damit erzielte die Deutsche Telekom mehr als die Hälfte ihrer Umsätze im Ausland. Angesichts des starken Preis- und Wettbewerbsdrucks in Deutschland verringerte sich der Umsatz im Inland um 5,7 Prozent im ersten Halbjahr auf 15,4 Milliarden Euro. Dazu trug vor allem die Entwicklung im Segment Breitband/Festnetz bei, wo der Inlandsumsatz im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent sank, so das Unternehmen.

Zwischen April und Juni dieses Jahres hat die Deutsche Telekom einen Marktanteil von 42 Prozent im DSL-Neukundengeschäft erreicht, so René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. Die absolute Zahl der neuen DSL-Kunden ist allerdings auf 373.000 gesunken gegenüber 572.000 im ersten Quartal.

Ein Zuwachs konnte auch bei der Entwicklung der neuen T-Home Tarife verzeichnet werden. Rund 1,7 Millionen neue Verträge kamen im zweiten Quartal 2007 hinzu, womit der Bestand auf 7,4 Millionen stieg. Allerdings hat sich auch der Verlust bei den Schmalbandanschlüssen fortgesetzt: Der Konzern hat in Deutschland im ersten Halbjahr rund 1,1 Millionen Schmalbandanschlüsse verloren, davon 516.000 im zweiten Quartal. Insgesamt sei der inländische Umsatz im Bereich Breitband/Festnetz im abgelaufenen Quartal um 9,1 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zurückgegangen, so die Deutsche Telekom. Eine der Gründe dafür seien die Rückgänge bei Interconnection-Leistungen und der Preisverfall im Breitbandmarkt.

Auf diese Verluste will die Deutsche Telekom mit einigen Gegenmaßnahmen reagieren. Die Anfang Juni eingeführte Marke T-Home für alle Produkte zu Hause soll die Markenstruktur des Konzerns deutlich vereinfachten. Parallel dazu wurden die Komplettpakete noch einmal preislich attraktiver gestaltet, so René Obermann. Eine weitere wichtige Maßnahme sei der Marktstart der Zweitmarke congstar im Juli. Diese soll Marktsegmente besser adressieren, in denen die Marken mit dem »T« bislang nicht so stark vertreten waren.

Im Ausland konnte der Bonner Konzern eine erfolgreiche Entwicklung im Breitbandgeschäft verzeichnen. Die Zahl der Breitbandanschlüsse – ohne Club Internet – stieg im Jahresvergleich um 69 Prozent oder 589.000 auf 1,4 Millionen. In Osteuropa stieg die Zahl der Breitbandanschlüsse um 418 000 auf 1,2 Millionen. Der Auslandsumsatz des Geschäftsfelds Breitband/Festnetz stieg im ersten Halbjahr insgesamt um 7,4 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr.

Im Mobilfunkgeschäft zählt die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben jetzt 34,3 Millionen Kunden bei T-Mobile in Deutschland. Dabei sei die Vertragskundenzahl mit 428.000 Netto-Neukunden im ersten Halbjahr deutlich gestiegen. Eines der Erfolgsfaktoren seien die neuen Mobilfunk-Tarife: Mehr als eine halbe Million Kunden (539.000) haben sich nach Angaben des Unternehmens für den «Max»-Tarif entschieden. Auch die Zahl der T-Mobile@home Kunden hat sich gegenüber der Jahresmitte 2006 auf jetzt rund 1,7 Millionen mehr als verdoppelt.

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