Samsung bringt Personalausweis aufs Smartphone

eID Lösung gemeinsam mit BSI, Bundesdruckerei und Telekom Security

24. Juli 2020

Samsung Electronics, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die Bundesdruckerei (bdr) sowie die Deutsche Telekom Security GmbH bringen den elektronischen Personalausweis auf ausgewählte Samsung Galaxy Smartphones. Geplant ist dies noch im Laufe des Jahres, sobald die mobile eID-Lösung in Deutschland verfügbar ist, so der Hersteller in seiner aktuellen Mitteilung.

Die vier Partner haben im Rahmen er Zusammenarbeit eine hardwarebasierte Sicherheitsarchitektur entwickelt. Damit soll es den Bürgern möglich sein, den Personalausweis als eID sicher auf dem eigenen Smartphone zu speichern. Nach der ersten Anmeldung wird der Personalausweis an einen sicheren Ort im Gerät übertragen.

Samsung, BSI, Bundesdruckerei und Telekom Security bringen Personalausweis aufs Smartphone
Samsung, BSI, Bundesdruckerei und Telekom Security bringenPersonalausweis aufs Smartphone (Bild: Samsung)

Die mobile eID-Lösung wurde im Rahmen des Förderprojekts OPTIMOS 2.0 entwickelt. Ziel sei es, ein offenes Ökosystem zu schaffen, das die Technologie und Infrastruktur für eine sichere mobile Authentifizierung bereitstellt.

»Neben dem Personalausweis besitzt fast jeder Bürger in Deutschland auch ein Smartphone. Durch das Projekt OPTIMOS und in Kooperation mit Samsung und der Deutschen Telekom Security haben wir jetzt die Möglichkeit, das hohe Vertrauensniveau des physischen Dokuments mit der Nutzerfreundlichkeit des Smartphones zu verbinden«, sagt Dr. Stefan Hofschen, CEO der Bundesdruckerei.

Die Smartphones der Samsung Galaxy S20-Serie, einschließlich das Galaxy S20, Galaxy S20+ und Galaxy S20 Ultra, sollen die ersten sein, die sich zum eID Security Framework des BSI für hoheitlichen Einsatz konform erklären können. Mit der im Samsung Galaxy S20 eingebetteten Sicherheitsarchitektur bietet die eID Lösung eine Sicherheitsstufe bis zum Niveau »substantial« gemäß eIDAS-Verordnung der EU. Diese Verordnung soll sicherstellen, dass EU-Bürger ihre nationalen eIDs grenzüberschreitend verwenden können und Missbrauch oder Änderungen der von den Regierungen ausgestellten Ausweise verhindert werden. »Substantial« ist dabei die zweite von drei (low, substantial, high) Sicherheitsstufen, die im Rahmen der eIDAS-Verordnung in der EU vergeben werden.

Dank eines sicheren Chips (Secure Element - eSE), der direkt in das Smartphone eingebaut ist, können Informationen lokal auf dem Gerät gespeichert werden. So können die Nutzer über die Verwendung ihrer Daten selbst entscheiden, betonen die beteiligten Partner. Neben den Smartphones der Galaxy S20-Serie sollen später auch weitere Modelle mit entsprechenden Chips folgen. Das eSE speichert sensible Daten wie Kreditkarteninformationen, Dokumente und Schlüssel sicher auf dem Gerät und isoliert sie für maximalen Schutz.

Die erste Anwendung ist die mobile Online-Ausweisfunktion. Sie soll für deutsche Bundesbürger mit einem Samsung Galaxy S20, Galaxy S20+ und Galaxy S20 Ultra zur Verfügung stehen. Nachdem sie die mobile Personalausweis-App der Bundesdruckerei aus dem Google Play Store heruntergeladen und installiert haben, können Galaxy S20-Besitzer ihren NFC-fähigen Personalausweis an die Rückseite des Smartphones halten, um ihre Identität zu bestätigen. Nach erfolgreicher Verifizierung wird die eID sicher im Gerät gespeichert.

Die Online-Ausweisfunktion für den Personalausweis ist allerdings nur eine von möglichen Funktionen. Auf die gleiche Weise können auch andere wichtige Dokumente auf dem Smartphone gespeichert werden. Dazu zählen zum Beispiel Führerschein oder Krankenversicherungskarte. Sogar die Auto- und Wohnungsschlüssel lassen sich so auf dem Mobiltelefon hinterlegen, so Samsung weiter in seiner Mitteilung.

 
+++ Anzeige +++