VATM: Telekom will T-DSL-Leistungen einschränken

Verband warnt vor Preiserhöhungen für Internetzugang

15. Mai 2003
Die Telekom plant, den Leistungsumfang, den die Telekom-Kunden heute mit dem T-DSL-Paket erhalten, neu zu gestalten. Dabei soll das gesamte DSL-Konzentratornetz, das bisher Teil der T-DSL-Produkte war, zukünftig nicht mehr Bestandteil von T-DSL sein. Dies sei in der öffentlichen Anhörung vor der Beschlusskammer 4 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post bekannt geworden.

Falls die Telekom die Endkundenpreise trotz dieser erheblichen Leistungsreduzierung unverändert lässt, würde es sich dabei um eine erhebliche verdeckte Preiserhöhung gegenüber den Endkunden handeln, warnt Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM).

Gleichzeitig beabsichtigt die Telekom, die Kosten des erwähnten DSL-Konzentratornetzes nunmehr den Vorleistungsprodukten zuzuordnen, die die Wettbewerber für ihre breitbandigen Internetdienste, die auf T-DSL aufsetzen, benötigen. Falls dies genehmigt würde, müssten die Endkunden auch diesbezüglich mit Preiserhöhungen rechnen, da die Unternehmen, die auf diese Vorleistungen angewiesen sind, gezwungen wären, höhere Preise an die Endkunden weiterzureichen.

Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM: «Es darf der Deutschen Telekom nicht gelingen, einfach einen Teil der bisher gegenüber dem Endkunden erbrachten Leistung herauszuschneiden und statt dessen den Wettbewerbern neu in Rechnung zu stellen». Sofern jetzt bei den T-DSL-Produkten eine Kostenunterdeckung festgestellt werden kann, muss die Regulierungsbehörde dies stattdessen prüfen und dagegen einschreiten.

Im Rahmen des Verfahrens vor der Regulierungsbehörde geht es um einen Tarifantrag der DTAG, mit dem sie den Wettbewerbern höhere Preise für Vorleistungen in Rechnung stellen will, die heute noch im T-DSL der DTAG mit enthalten sind.

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++