EU-Kommission: 12,6 Mio. Euro Bußgeld gegen Telekom

Konzern habe seine marktbeherrschende Stellung missbraucht

21. Mai 2003
Die Europäische Kommission hat ein Bußgeld gegen die Deutsche Telekom AG verhängt. Bonner Konzern muss nun 12,6 Mio. Euro zahlen, da das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung im Ortsnetz missbräuchlich ausgenutzt habe. Das Vorgehen der Kommission geht auf die Beschwerden zahlreicher Wettbewerber auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt zurück.

Festgestellt wurde, dass der Preis, den die Telekom von den neuen Marktteilnehmern für den Zugang zur «letzten Meile» verlangt, höher liegt als der Endkundenpreis für den Festnetzanschluss der eigenen Kunden. Dieses behindert den Markteintritt der Wettbewerber und reduziert für den Endverbraucher die Auswahl zwischen Anbietern von Telekommunikationsdiensten wie auch den Preiswettbewerb, so die EU-Komission.

In Hinblick auf den Vorleistungszugang ist Deutsche Telekom der einzige deutsche Betreiber mit einem bundesweiten Anschlussnetz. Die Wettbewerber benötigen den Zugang zu den Teilnehmeranschlüssen (physische Verbindung meist aus aus Doppel-Kupferdrähten), um Telefondienste auf der Endkundenebene anbieten zu können. Bei den Endkunden-Zugangsdiensten hat die Telekom nach fünf Jahren Wettbewerb immer noch einen Marktanteil von rund 95 Prozent.

«Die Telekom muss jetzt handeln. Solange der Mietpreis für die blanke Kupferleitung (Teilnehmeranschlussleitung - TAL) nicht in einem fairen Abstand zu den Endkundenpreisen der Telekom liegt, bleibt den Konkurrenten auf Dauer keine Chance im Wettbewerb», so Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM).

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