Studie: Handy macht künftig TV und Zeitung Konkurrenz

Handy wird nicht «nur» ein Telefon bleiben

03. November 2003
Das Handy wird künftig in der Informationsversorgung der Bevölkerung in Deutschland eine ähnlich zentrale Rolle spielen wie heute das Fernsehen und die Printmedien. Diese Einschätzung vertrat bei einer Expertenbefragung des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V., die klare Mehrheit von 87 Prozent der Fachleute. Nur 12 Prozent der von eco befragten Fachleute vertreten die Auffassung, dass das Handy auch künftig in erster Linie ein Telefon bleiben wird und nicht zum Massenmedium taugt.

Als Haupthürden für den Erfolg des Handys als Informations- und Unterhaltungsmedium stufen 62 Prozent der Fachleute ein, dass es bis heute keinen einheitlichen Standard für das Bezahlen mit dem Handy gibt. 36 Prozent sind von den derzeitigen Geschäftsmodellen nicht überzeugt. 30 Prozent vertreten die Auffassung, dass die Tastaturen und Displays heutiger Handymodelle zu klein sind, um als interaktives Medium dem Fernsehen und den Printmedien Konkurrenz zu machen. Ein knappes Viertel (24 Prozent) halten die Ãœbertragungsqualität der Funknetze für unzureichend für einen Mediendienst. Das Fehlen der vielgesuchten «killer application» stufen nur 16 Prozent der Fachleute als problematisch ein.

Wichtigste Zielgruppe für mobile Informationen sind laut eco-Umfrage Jugendliche bis 24 Jahre, meinen 79 Prozent der Experten. An zweiter Stelle folgen Geschäftsleute mit 64 Prozent. Den Zielgruppen entsprechend stufen 72 Prozent der Fachleute Entertainment als wichtigsten Medieninhalt ein, gefolgt von Nachrichten (67 Prozent). Die weiteren Favoriten der Experten sind Sport, Gewinnspiele, Regionalinformationen, Erotik und Musik-/Videoclips.

Eine Gratis-Kultur bei digitalen Inhalten wird es im Handymarkt nicht geben, davon sind die meisten befragte Fachleute überzeugt. 62 Prozent der Experten glauben, dass die Verbraucher für die mobilen Inhalte entweder fallweise oder im Abonnement bezahlen werden. 23 Prozent stufen werbefinanzierte Geschäftsmodelle als erfolgversprechend ein. Nur 12 Prozent rechnen mit einer Sponsorenschaft durch die Verlage, 4 Prozent mit einer kostenfreien Abgabe digitaler Inhalte durch die Netzbetreiber.

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