Studie: Fernseher wird vom Internet nicht verdrängt

Verkauf von Musik-CDs und Filmen künftig übers Internet

31. August 2005
Laut einer aktuellen Studie, die der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin vorgestellt hat, wird das Fernsehen auch in Zukunft nicht durch das Internet verdrängt werden.

Nach Einschätzung einer Expertenbefragung im Rahmen des Studienprojekts «Internet-Agenda 2015» sind 81 Prozent der Fachleute fest davon überzeugt, dass die meisten Bundesbürger auch in zehn Jahren die TV-Kanäle noch per Satellit oder Kabel beziehen werden und nicht etwa über das Internet. Allerdings wird das heutige Fernsehgerät bis dahin in vielen Haushalten von einer sogenannten Multimedia Home Plattform (MHP) mit Internetzugang abgelöst werden, ist sich die Mehrzahl der Experten (52 Prozent) sicher.

Immerhin ein knappes Viertel (24 Prozent) sind überzeugt, dass doch der PC mit Internetanschluss im Jahr 2015 das wichtigste Empfangsgerät fürs Fernsehprogramm sein wird. Dem von der Mobilfunkbranche viel beschworenen Handy-TV räumen 20 Prozent der Fachleute eingeschränkte Verbreitungschancen ein, etwa für Nachrichten und Sportübertragungen.

Während das Fernsehen vom Internet größtenteils verschont bleibt, werden andere Medien davon umso stärker betroffen sein, heißt es in der eco-Agenda. Das Downloaden von Musik wird sich demnach bis 2015 auf die Filmindustrie ausgebreitet haben: 81 Prozent der Fachleute vertreten die Auffassung, dass sich die Verbraucher in zehn Jahren sowohl Musik- als auch Filmtitel überwiegend über das Internet ins Haus holen werden. Der Ladenverkauf von CDs und DVDs soll bis dahin weitgehend verschwunden sein, meinen 90 Prozent der Experten. Dennoch kann die Industrie aufatmen: 72 Prozent prognostizieren, dass sich künftig die meisten Konsumenten ihre Musik- und Filmwünsche mit legalen Downloads erfüllen, für die sie bezahlen. Der Anteil der «Underground-Tauschbörsen» soll in zehn Jahren bei unter 20 Prozent liegen.

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