Mobilfunk: Roaming-Preise in Europa sollen sinken

Freiwillige Absenkung der Einkaufspreise

02. Juni 2006
Mehrere Mobilfunkbetreiber Europas haben sich auf eine deutliche Absenkung der Einkaufspreise, sogenannte Wholesale-Preise, beim Roaming geeinigt. Dies dürfte zu einer erheblichen Senkung der Kosten für Mobilfunkkunden, die innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraum reisen, führen.

T-Mobile, Orange, Telecom Italia Mobile, Telenor, TeliaSonera und Wind, die zusammen nach eigenen Angaben fast 200 Millionen europäische Mobilfunkkunden betreuen, haben sich bei den durchschnittlichen Einkaufspreisen, die sie untereinander für Roaming-Leistungen in Rechnung stellen, auf eine Obergrenze von 45 Eurocent je Minute ab Oktober 2006 und 36 Eurocent je Minute ab Oktober 2007 geeinigt. Das entspricht in etwa einer Halbierung der derzeit geltenden durchschnittlichen Wholesale-Preise. Das teilten die Unternehmen am Donnerstag mit.

Zudem haben sich die Netzbetreiber jeweils verpflichtet, die erzielten Kostenvorteile im Rahmen von wettbewerblich indizierten Absenkungen der Endkundenpreise möglichst vollständig und zügig an die Kunden weiterzugeben. Ein unabhängiges Gremium soll die Absenkung der durchschnittlichen Endkundenpreise überwachen und dokumentieren. Dazu soll alle sechs Monate ein Index veröffentlicht werden, aus dem die Entwicklung der für den Europäischen Wirtschaftsraum geltenden Endkundenpreise abzulesen ist.

Die Gruppe der Netzbetreiber, die in fast allen EU-Ländern Roaming-Services anbieten, wird die Vereinbarungen über die geplanten Obergrenzen für Einkaufspreise auch anderen Netzbetreibern innerhalb und außerhalb Europas auf der Basis von Gegenseitigkeit anbieten, heißt es weiter in der gemeinsamen Mitteilung. Die Netzbetreibergruppe lädt alle Betreiber im Europäischen Wirtschaftsraum ein, sich dem Übereinkommen zur Absenkung von Roaming-Preisen anzuschließen. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Netzbetreiber beitreten und ähnliche Verpflichtungen mit Wirkung zum 01. Oktober 2006 eingehen werden.

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