Glasfaserunternehmen gründen eigenen Verband

NetCologne und M-net verlassen BREKO-Verband

12. Februar 2009

Ende der vergangenen Woche haben die regionalen Netzbetreiber NetCologne (Köln) und M-net (München) ihren Austritt aus dem Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) erklärt. Nun wird, zusammen mit anderen Telekommunikationsunternehmen, ein neuer Verband gegründet.

Zu Interessengegensätzen zwischen BREKO-Gründungsunternehmen und dem Verband kam es insbesondere bei der Bewertung angemessener Preise für Telekommunikationsinfrastruktur: Während BREKO sich im anstehenden Entgeltverfahren zur Teilnehmeranschlussleitung (TAL) für sinkende TAL-Entgelte stark macht, legen NetCologne und M-net als investitionswillige Unternehmen Wert auf verlässliche und langfristig stabile Preisfestsetzungen. Nach Auffassung der beiden Unternehmen würden sich sinkende TAL-Entgelte unmittelbar auf Endkundenpreise auswirken. Sie widersprechen damit der BREKO-Auffassung, dass eine TAL-Preissenkung den Infrastruktur-Wettbewerb stärke.

»Natürlich werden die Preistreiber in diesem enorm preisaggressiven Markt jeden neu gewonnenen Spielraum nutzen, um die angestrebten Marktanteile mit einer neuerlichen Preisrunde zu erzielen. Langfristig bedeutet dies aber, dass dem Markt dringend notwendiges Umsatzpotential entzogen würde und damit die auf lange Sicht gerechneten Glasfasernetze in Ihrer Wirtschaftlichkeit nachhaltig gefährdet würden«, erklärt Werner Hanf, Sprecher der Geschäftsführung der NetCologne seine Bedenken zu einer Senkung der TAL-Preise.

Nun haben NetCologne und M-net sowie weitere regionale Telekommunikationsunternehmen wilhelm.tel (Norderstedt), willy.tel (Hamburg), Stadtwerke Schwerte (Schwerte), Heli Net (Hamm), accom (Aachen), VSE NET (Saarbrücken) und HL Komm (Leipzig) sich im neuen Bundesverband Glasfaseranschluss zusammengeschlossen und planen bis 2012 über 1 Mio. Haushalte mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen.

Der neue Bundesverband Glasfaseranschluss will sich für die Etablierung von stabilen Rahmenbedingungen einsetzen, um so dem dringend erforderlichen Breitband-Infrastrukturausbau die notwendige Planungssicherheit zu verleihen. In einer ersten Stellungnahme fordert der Bundesverband Glasfaseranschluss die Bundesregierung auf, den Breitbandausbau auf Bundes- und EU-Ebene durch Fördermittel zu unterstützen. Nur so könne eine größtmögliche Abdeckung mit Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüssen erreicht werden, so das Verband. Ein weiteres Ziel der Glasfaserinitiative liege in der Entwicklung von Branchenstandards für »Open Access«-Modelle sowie technologischen, wirtschaftlichen und vertrieblichen Standards.

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