Datenroaming: Kostenlimit im Ausland gilt nicht immer

Stiftung Warentest warnt vor Kostenfalle

14. August 2012

Eigentlich gilt für deutsche Mobilfunkkunden ein Kostenlimit von 59,90 Euro bei mobiler Internetnutzung im Ausland. Das schreibt die neue Roaming-Verordnung der Europäischen Union vor. Die Stiftung Warentest warnt jetzt davor, dass dieser Limit bei einigen Mobilfunkanbietern nicht gilt, und zwar ganz legal. Bei Kunden können dadurch jedoch hohe Kosten entstehen.

Wer im Ausland über das Handy oder Tablet mobil im Internet surft, nutzt ja das Mobilfunknetz eines der Netzbetreiber vor Ort. Dieser übermittelt die Nutzungsdaten an den deutschen Mobilfunkanbieter, der für den Kostenlimit sorgen soll. Werden 59,50 Euro (inkl. MwSt) erreicht, soll die Internetverbindung unterbrochen werden. Damit entstehen auch keine weiteren Kosten. Nur wenn der Nutzer es ausdrücklich wünscht, soll der Mobilfunkanbieter den Internetzugang wieder freischalten. Die Kostengrenze gilt bereits seit 2010 innerhalb der Europäischen Union und seit diesem Sommer auch weltweit für Kunden eines europäischen Mobilfunkanbieters.

Das Problem mit dem Kostenlimit tritt dann auf, wenn der ausländische Mobilfunkanbieter die entstandenen Kosten nicht in Echtzeit an den deutschen Anbieter meldet. Für solche Fälle sieht die EU-Verordnung eine Ausnahme vor. Den Nutzern können also auch deutlich höhere Kosten entstehen bis die Daten beim deutschen Mobilfunkanbieter vorliegen. Laut Stiftung Warentest betrift dies Kunden von o2 und E-Plus, die in vielen Ländern außerhalb Europas den Kostenlimit nicht realisieren. Bei der Telekom und Vodafone funktioniert der Kostenlimit laut Stiftung Warentest problemlos.

o2-Sprecher Ralf Opalka erklärte gegenüber test.de, dass das Unternehmen seine gesetzlichen Pflichten erfülle, solange es auf das Fehlen der Kostenbeschränkung hinweise: »Soweit es aus technischen Gründen nicht möglich ist, den Cut-Off- Mechanismus weltweit flächendeckend umzusetzen, informieren wir unsere Kunden über SMS bei ihrer Einreise ins Ausland. (...) Diese Umsetzung steht im Einklang mit den Transparenzzielen der EU-Roaming-Verordnung.« Innerhalb der EU darf der Mobilfunkanbieter maximal 83,3 Cent pro Megabyte berechnen; in restlichen Ausland können bis zu 12,29 Euro pro Megabyte anfallen. Bei E-Plus sind außerhalb der EU Kosten von 2,99 bis 5,99 Euro je Megabyte möglich.

Wer im Ausland mit dem Handy oder Tablet surfen möchte, kann auch spezielle Datenpakete erwerben, bei denen nach bestimmten Datenvolumen der Zugang abgeschaltet wird. So bleiben die Kosten zumindest im Blick. Für Vielnutzer oder auch bei längeren Auslandsaufenthalten sind ggf. Tarife eines »einheimischen« Anbieters günstiger.

Quelle: Meldung der Stiftung Warentest

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