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iPhone 5s: Datenschützer warnen vor Fingerabdruck-Funktion
Kritik an Touch ID und Misstrauen gegenüber Biometrie-Technik

Vergangene Woche hat Apple das neue iPhone 5s vorgestellt, welches unter anderem einen Fingerabdruck-Sensor im Home-Button hat. Und genau dieser Sensor sorgt jetzt für Kritik. Datenschützer warnen sogar vor der neuen Funktion.
Nach den Enthüllungen rund um Abhör-Aktionen von Geheimdiensten sind viele Menschen misstrauischer gegenüber Techniken geworden, die persönliche Daten verarbeiten. Dazu zählen auch die Techniken, die biometrische Daten wie den Fingerabdruck nutzen. Fingerabdruck- oder Irisscanner werden zwar in Hochsicherheitsbereichen akzeptiert. Dieselben Methoden beim Einkaufen zu verwenden, um sich zum Beispiel als Inhaber seiner Kreditkarte zu authentifizieren, können sich viele Deutsche jedoch nicht vorstellen. Das hat eine europaweite Studie zum Thema Biometrie von Steria ergeben, bei der auch 1.000 Bundesbürger befragt wurden. Demnach lehnt jeder dritte Nutzer biometrische Verfahren an der Ladentheke ab.
Der Fingerabdruck-Sensor beim neuen iPhone 5s soll laut Apple neben der Entsperrung des Gerätes auch zur Bestätigung der Einkäufe iTunes Store genutzt werden können. Nun warnt der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar vor dieser Funktion. »Fingerabdrücke sollte man daher nicht für alltägliche Authentifizierungsverfahren abgeben, insbesondere wenn sie in einer Datei gespeichert werden«, sagte Caspar dem Spiegel. Auf die Aussage von Apple, dass die Fingerabdruck-Daten ausschließlich auf dem Smartphone gespeichert werden, antwortete Caspar dass der normale Nutzer gegenwärtig kaum in der Lage sei zu kontrollieren, was Apps mit dem Handy machen, auf welche Daten des Geräts sie zugreifen, welche Informationen sie auslesen.
Die Touch ID genannte Funktion soll zunächst nur zum Entsperren des Smartphones und beim Einkauf im Apple App-Store genutzt werden können. Andere Apps sollen keinen Zugriff auf die Funktion erhalten. Zunächst. Zu beachten ist allerdings auch, dass der Sensor keinen kompletten Fingerabdruck im Smartphone speichert, sondern nur einige ausgewählte Punkte, an denen sich der Abdruck identifizieren lässt. Damit kann das Gerät zwar vergleichen, ob der eingescannte Abdruck dem gespeicherten entspricht. Doch diese Daten können nicht dazu genutzt werden, den Nutzer direkt an anderen Geräten oder System zu identifizieren.