Telekom setzt Mobilfunk-Drohne als fliegende Antennen ein

Erster Einsatz bei Skilanglaufrennen im tschechischen Isergebirge

24. Februar 2025

Die Deutsche Telekom hat nach eigenen Angaben erstmals eine Drohne zur Mobilfunkversorgung in einem kommerziellen Live-Netz eingesetzt. Dabei sorgte ein unbemanntes Luftfahrzeug (UAV) mit integrierter Mobilfunktechnik von 2,3 Kilometern Höhe aus für Mobilfunkempfang beim Skilanglaufrennen »Jizerská« im tschechischen Isergebirge. Bei diesem Einsatz handelt es sich um eine Kooperation zwischen Deutsche Telekom, T-Mobile Czech Republic und Primoco UAV.

Mobilfunk-Drohne als fliegende Antennen
Die fliegende Antenne der Telekom sorgte für Mobilfunk an einem unversorgten Pistenabschnitt (Bild: Deutsche Telekom)

Bei ihrem ersten Einsatz versorgte die Drohne bei günstigen Wetterbedingungen vier Stunden lang einen ansonsten unversorgten, sechs Kilometer langen Abschnitt der Jizerská-50-Strecke, erklärt die Telekom. Das Landschaftsschutzgebiet Isergebirge ist ein häufiger Austragungsort von Sportereignissen und zugleich ein vor Bebauung geschützter Ort. Mit dem fliegenden Antennensystem konnte T-Mobile Czech Republic sicherstellen, dass den 4.460 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 50-Kilometer-Hauptlaufs eine Netzverbindung zur Verfügung stand – mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 95 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und einem Uplink von bis zu 34 MBit/s. Insgesamt befanden sich in diesem Jahr mehr als 23.600 Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände des Rennens, das Teil der Ski Classics Wettkampfserie ist.

Flexible temporäre Versorgung für Katastrophen-Gebiete oder Großevents

Die neue Drohnen-Lösung kann für große Sport-Events oder Kulturveranstaltungen in Gebieten mit besonderen rechtlichen Auflagen oder mit unzugänglichem Gelände eingesetzt werden. Ein weiteres wichtiges Anwendungsszenario ist der Einsatz der fliegenden Antenne als flexible Alternative in Krisensituationen – etwa bei Überschwemmungen, Erdbeben oder Bränden. Wenn die terrestrische Infrastruktur nicht mehr funktioniert, kann die Drohne hier schnell Betroffene und Einsatzkräfte mit Mobilfunk versorgen.

Die als fliegende Antenne genutzte Drohne ist die Primoco One 150. Sie wird in der Tschechischen Republik entwickelt und hergestellt. Der eingebaute mobile Sender kann sowohl mit dem Kernnetz am Boden als auch via Satellit angebunden werden. Das System ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 200 MBit/s im Download und 75 MBit/s im Upload und kann bis zu 1.200 Nutzer gleichzeitig versorgen.

Quelle: Mitteilung der Telekom

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