Datensicherheit bei Smartphones

Tipps zur Absicherung der Mobilgeräte

24. März 2015

Smartphones sind aus dem normalen Alltag kaum noch wegzudenken. Immer weniger Menschen verzichten auf die handlichen Alleskönner, die längst viel mehr als Mobiltelefone sind. Auch bei der Internetnutzung spielen mobile Geräte eine immer wichtigere Rolle. So stieg nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes die Zahl der mobilen Internetnutzer allein von 2012 bis 2013 um ganze 43 Prozent.

Dieser Trend bringt nicht zuletzt neue Herausforderungen mit sich. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie sicher eigentlich die Nutzung des mobilen Internets ist. Bis vor kurzem verschwendeten die wenigsten Smartphone-Nutzer einen Gedanken an dieses Thema, doch das Bewusstsein für potenzielle Gefahren bei der Abwicklung der E-Mail-Kommunikation oder von Bankgeschäften über das Handy wachsen – und das zurecht, wie neuere Untersuchungen aufzeigen.

Datensicherheit bei Smartphones
Wie sicher sind unsere Smartphones eigentlich? Die Hersteller arbeiten unablässig an verbesserter Sicherheit. (Bild: iStockphoto.com/conejota)

Welche Absicherungen bieten heutige Smartphones?

Fest steht: Das Internet ist voller Gefahren und vor diesen sind auch Smartphone-Nutzer nicht gänzlich gefeit. Vor allem Android-Smarthones können durchaus zum Ziel von Hackerangriffen werden. Die Zahl dieser Angriffe und von Schadsoftware speziell für Handys nimmt sogar stetig zu. Nutzer, die das World Wide Web unterwegs fleißig nutzen, müssen demnach zunehmend Vorsicht walten lassen. Wer den Datenaustausch übers mobile Internet sicherer machen möchte, kann inzwischen zu speziellen Diensten greifen, die es Angreifern schwerer machen:

Auch für Smartphones werden inzwischen Firewalls angeboten, die ungebetene Gäste effektiv abwehren sollen. So haben Nutzer die Möglichkeit, nur vertrauenswürdigen Apps zu gestatten, auf das Internet zuzugreifen. Sogar eine Sperrung von Datenfressern ist auf diese Art möglich. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Leistung des jeweiligen Geräts aus.

Über den Nutzen von Virenschutz-Apps für Smartphones gehen die Meinungen auseinander. Nützlich sind ausgeklügelte Security Suites für Handys aber zweifellos dann, wenn ein Smartphone gestohlen wird. Dann helfen die Programme, das Gerät sowie vielleicht sogar den Dieb ausfindig zu machen und wichtige Daten zu löschen. Dass Sicherheitsprogramme den Akku eines Smartphones stark belasten, trifft Tests zufolge übrigens vor allem während Updates oder Malware-Scans zu. Im alltäglichen Betrieb macht sich die Mehrbelastung dagegen kaum bemerkbar.

Was können Nutzer tun, um ihr Smartphone sicherer zu machen?

Während sich Experten über den Nutzen von Antivirenprogrammen für Smartphones streiten, sind sie sich an einem Punkt weitgehend einig: Ein vorsichtiger Umgang mit dem eigenen Gerät ist am wichtigsten, möchte man sich möglichst effektiv gegen Bedrohungen aus dem Internet schützen. Dazu sollten Smartphone-Nutzer einige Aspekte besonders beachten:

  • Regelmäßige Updates schützen. Deshalb sollten Nutzer ihr System möglichst auf dem neuesten Stand halten. So werden viele Sicherheitslücken automatisch geschlossen.
  • Auf grundlegende Funktionen wie Pin-Code und Kartensperre sollten Besitzer von Smartphones ebenfalls auf keinen Fall verzichten. Andernfalls kann ein Diebstahl gravierende Folgen haben, die über den Verlust des Geräts hinausgehen.
  • Öffentliche Hotspots sind mit Vorsicht zu genießen. Wer es vermeiden kann, sollte auf ihre Nutzung lieber verzichten.
  • Die größte Gefahr droht oft von wenig vertrauenswürdigen Apps. Wer Anwendungen nur aus offiziellen Shops installiert, leistet einen großen Beitrag zu mehr Sicherheit. Mit entsprechenden Programmen lassen sich Apps außerdem auf Malware untersuchen.
  • Backups kosten zwar Zeit, sind im Notfall aber Gold wert. Wird ein Smartphone gestohlen, können Daten auf diesem Weg einfach auf ein neues Gerät übertragen werden.
  • Auch unbekannte Rufnummern zurückzurufen, kann Geld kosten. Kostenpflichtige Mehrwertdienste lassen sich sogar sperren, was gerade bei Smartphones von Kindern eine empfehlenswerte Maßnahme darstellt.
  • Bluetooth, WLAN und GPS abzuschalten, werden die Dienste nicht gebraucht, schützt ein Smartphone automatisch vor Angriffen von außen.
  • Schon die Wahl des richtigen Geräts kann ausschlaggebend sein. Schließlich bestehen auch in Hinsicht auf die Sicherheit zum Teil große Unterschiede zwischen einzelnen Modellen. Diese sollten gegenüber dem Leistungsumfang eines Smartphones nicht vernachlässigt werden.

Viele Nutzer vernachlässigen diese Maßnahmen aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit. Dabei sind sie besonders wichtig, um eigene Daten vor fremden Zugriff zu bewahren und unnötige Kosten zu vermeiden. Wer mehr Zeit investiert, darf sich bei mobiler Internetnutzung sicherer fühlen.

Was tun die Firmen?

Gelten Smartphones als besonders anfällig für Angriffe von außen, macht sich dies im Zweifelsfall auch bei den Verkaufszahlen bemerkbar. Allein aus diesem Grund sind auch die Hersteller der Geräte bemüht, mögliche Einfallstore zu schließen und ihre Geräte mit wirksamen Sicherheitsmechanismen zu versehen. Und auch Unternehmen, die die mobilen Geräte verwenden, nehmen die Datensicherheit durchaus ernst. Ein Blick auf Jobbörsen wie stepstone.de zeigt, dass hier zahlreiche Fachkräfte gesucht werden. Spezielle Abteilungen beschäftigen sich ausschließlich mit Datenschutz und neuen Sicherheitsmaßnahmen. Vor allem wenn Mitarbeiter eigene Geräte wie Smartphones und Tablets im Unternehmen verwenden, steigt das Sicherheitsrisiko. Und gleichzeitig steigt der Bedarf an Schutzmaßnahmen und mitarbeitern, die sich damit auskennen. Auch bieten Telekommunikaionsanbieter ihren Geschäftskunden Sicherheitslösungen an.

Ein weiteres Problem bei Unternehmen und Behörden ist das Abhören von Telefonaten. Bisher werden für das verschlüsselte Telefonieren vor allem spezielle Geräte und und gesicherte Infrastrukturen eingesetzt. Ein Beispiel dafür sind die entsprechend aufgerüstete Smartphones und Tablets wie das »Kanzlerphone« oder das ebenfalls von SecuSmart entwickeltes Tablet. Doch auch kleine Unternehmen und Privatnutzer können sich gegen Lauscher schützen. Für sie haben Mobilfunkanbieter bereits einige Lösungen in Form von Security-Apps im Angebot, wie etwa die Vodafone Secure Call App. Auch die Telekom hat auf der CeBIT 2015 in Hannover ihre Mobile Encryption App gezeigt.

Telekom Mobile Encryption App
Mobile Encryption App (Bild: Deutsche Telekom)

Vorsicht macht sich bezahlt

Zweifellos sind die Zeiten vorbei, in denen sich Internetnutzer ausschließlich beim Surfen über den PC Gedanken um Sicherheitsaspekte machen mussten. In dem Ausmaß, in dem die Bedeutung des mobilen Internets zunimmt, nehmen auch die Gefahren zu, die mit seiner Nutzung verbunden sind. Wer sich in Zukunft möglichst sicher über sein Smartphone im Netz bewegen möchte, sollte sich schon heute ausgiebig mit dem Thema Sicherheit befassen. Bereits die Berücksichtigung einiger weniger grundlegender Verhaltensregeln macht einen gravierenden Unterschied und sorgt dafür, dass Daten nicht in fremde Hände fallen. Auf diese Weise kann also letztlich jeder etwas zur Sicherheit seiner mobilen Endgeräte beitragen und somit die eigenen Daten wirksam schützen.

 
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