DeTeMedien warnt vor neuen Branchenbuch-Betrügereien

Abzockerfirmen tarnen sich als GelbeSeiten und kassieren ab

24. Juni 2004
Die DeTeMedien, Deutsche Telekom Medien GmbH, warnt vor neuen Fällen von so genanntem Offertenschwindel. «In den letzten Wochen sind bundesweit bei Betrieben aus den unterschiedlichsten Branchen wieder vermehrt verkappte Rechnungen dubioser Adressverlage aufgetaucht», berichtet DeTeMedien-Geschäftsführer Stephan Schmitt. Mit ihren unseriösen Angeboten erschwindeln diese Firmen laut Expertenmeinung jedes Jahr Beträge in Millionenhöhe.

Die Anschreiben werben für vermeintlich kostenlose Einträge in Adressverzeichnissen. Dass für einen solchen Auftrag tatsächlich bis zu 1000 Euro in Rechnung gestellt werden, steht in der Regel versteckt im Kleingedruckten. Mit Namen wie «Regionales Branchen-Register» oder «Branchen Telefonbuch» erwecken die Unternehmen beim Empfänger den Eindruck, es handle sich um ein Formular für GelbeSeiten, DasTelefonbuch oder DasÖrtliche. Schmitt: «Oft genug werden in den Anschreiben die typischen Erkennungsfarben der Telekom-Verzeichnisse blau und gelb verwendet», wie bei GelbeSeiten.

Hinzu kommt, dass viele dieser Firmen sich Namen geben, die schnell mit DeTeMedien verwechselt werden können, zum Beispiel DeInMedien oder DeNetMedia. Aktuelles Beispiel sei die TelDeMedia GmbH, die seit einigen Monaten besonders aktiv ist, so DeTeMedien. Unter dem Namen «Das Regionale Online» verschickt sie in gelb und blau gehaltene Anschreiben mit dem Betreff «Korrekturabzug und Freischaltungsantrag». Dass auf den Auftraggeber - auch bei einem kostenfreien Grundeintrag - eine «jährliche Gebühr von 845 Euro» zukommt, erfährt er nur, wenn er das Kleingedruckte liest. Die TeleInfoMedien GmbH hingegen kleidet ihre Rechnungen in rot und hat ihren Sitz wie DeTeMedien in Frankfurt am Main. Die Telefonnummer beginnt ähnlich der Verbindung zur Telekom-Tochter.

«An die Hintermänner solcher Abzockerfirmen zu kommen, ist nahezu aussichtslos», so DeTeMedien-Geschäftsführer Schmitt. «Die in den Briefbögen genannten Firmenchefs sind meist Strohmänner und die Firmensitze oft nichts weiter als reine Briefkästen», erklärt er. Bestenfalls finden sich die Geschädigten mit ihrem Eintrag in einer kaum brauchbaren Online-Adressdatenbank wieder. Viel häufiger jedoch, so Stephan Schmitt, seien die Unternehmen verschwunden, sobald sie genügend Geld bei ihren Opfern kassiert hätten.

Um die Kunden vor derartigen Machenschaften zu schützen, leitet DeTeMedien rechtliche Schritte bezüglich dieser «Scheinrechnungen» ein. Darüber hinaus arbeitet DeTeMedien eng mit dem Deutschen Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität zusammen. Geschädigte sollten sich nach Empfehlung des Verbandes an die Verbraucherintitiativen oder die für sie zuständige Industrie- und Handelskammer wenden.

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