VATM zieht Bilanz zum Telekommunikationsmarkt 2004

IP-Technologie im Festnetz, viel Bewegung bei DSL

06. Dezember 2004
Anlässlich der Vorstellung des VATM-Jahrbuches in Berlin blickt Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM), auf die Entwicklungen des Jahres 2004 in den einzelnen Marktbereichen zurück und gibt einen Ausblick auf die Trends im deutschen Telekommunikationsmarkt.

Das Festnetz soll sich demnach in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Die IP-Technologie durchdringt immer weitere Bereiche der Telekommunikation und soll auch dort neue Dienste für die Sprach- und Datenkommunikation ermöglichen.

Für einen kräftigen Schub im Festnetz sorgte das Interesse an breitbandigen Anschlüssen. Die starke Nachfrage nach DSL-Zugängen wird sich im kommenden Jahr weiter fortsetzen. Damit wird sich auch die Wettbewerbsintensität im Internetbreitbandmarkt weiter erhöhen. In diesem Segment werden die Anbieter auf Maßnahmen zur Kundenbindung und Neukundenakquise setzen. Expansionsanstrengungen von City- und Regional-Anbietern sowie Kabelnetzbetreiber werden ihre Aktivitäten im Bereich Internet Access steigern und den Wettbewerb gerade in den Städten deutlich verschärfen, so VATM.

Ein starker Anreiz setzt dabei die Tarifgestaltung im DSL-Bereich. Volumen-Tarife werden im Markt besonders stark nachgefragt und führen dazu, dass DSL-Nutzer bei kontrollierten und relativ geringen Kosten sowie wesentlich höheren Übertragungsbandbreiten «always on» sein können.

Mehr Möglichkeiten zur eigenen Tarifgestaltung haben Internet Service-Provider und TK-Anbieter erstmals durch die in der zweiten Jahreshälfte begonnene Vermarktung von Resale-DSL-Anschlüssen erhalten. Allerdings sind wir von einem Durchbruch im Breitbandmarkt noch weit entfernt, so Jürgen Grützner. Nur ein kleiner Anteil der Umsätze bleibt bei DSL-Resale bei den alternativen Anbietern. Und auch der Kunde profitiert erst dann von einer höheren Angebotsvielfalt, wenn die Voraussetzungen für einen echten Innovationswettbewerb geschaffen werden. Dazu gehören etwa neue Zugangsmöglichkeiten wie Bitstream-Access ? die letzte Meile zum Highspeed-Internet ? oder auch alternative Technologien per Funk, wie W-LAN, WiMAX etc.

Im Zuge der steigenden Verbreitung von DSL entdecken auch deutsche Privatkunden Voice over IP als Alternative zum normalen Telefondienst. Die Konkurrenz durch Internettelefonie trägt nicht zuletzt dazu bei, dass der intensive Preiswettbewerb im Festnetz anhält. Hier werden als Antwort zunehmend Tarifangebote entstehen, die pauschale Elemente wie z. B. Minutenkontingente oder Flatrate-Komponenten enthalten.

Im Mobilfunk wird die Sprachtelefonie das Kerngeschäft bleiben. Gleichzeitig gewinnen Multimediadienste zunehmend an Bedeutung. Treiber dieser Entwicklung sind jedoch nicht einzelne «Killerapplikationen», sondern eine Vielzahl zielgruppenspezifischer Einzeldienste wie etwa MMS, mobile Banking, m-Commerce und m-Ticketing., so VATM.

Die Endgerätesubventionierung wird [...] einen Wandel durchlaufen. Die Höhe wird zukünftig stärker an die unterschiedlichen Tarifarten gekoppelt sein und im Durchschnitt zurückgehen. Bei gleichzeitig sinkenden Nutzungskosten wird der Trend zu Tarifangeboten mit pauschalen Elementen gehen, so dass die neue Mobilfunktechnologie der dritten Generation im Jahr 2005 erste Marktwirksamkeit zeigen wird.

Das komplette Jahrbuch kann bei der Geschäftsstelle des VATM angefordert werden.

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