Umfrage: Datendienste und UMTS nur wenig beliebt

Sprachtelefonie und SMS sind die beliebtesten Anwendungen

17. Februar 2006
Mobile Datendienste wie Handy-TV und Videostreaming stoßen beim Großteil der deutschen Mobilfunknutzer bislang auf wenig Gegenliebe. Nach wie vor sind Sprachtelefonie und SMS die beliebtesten Anwendungen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest unter 1.462 deutschen Mobilfunknutzern im Auftrag von E-Plus.

Sprachtelefonie und SMS sind die mit Abstand am häufigsten genutzten Funktionen bei den Handynutzern. Über drei Viertel der Befragten telefonieren mit ihrem Handy (75,4 Prozent) und versenden und empfangen SMS (79 Prozent). Dagegen fällt die Nutzung von MMS bereits deutlich ab. 24,6 Prozent geben an, MMS bzw. Fotos mit ihrem Handy zu versenden und empfangen.

Mobile Datendienste wie E-Mailing per Handy (8 Prozent), Musikdownload (6,1 Prozent) oder Surfen im Internet (4,7 Prozent) liegen im einstelligen Prozentbereich. Videotelefonie (0,6 Prozent der Befragten) und Handy TV (0,4 Prozent der Befragten) sind Dienste, die von den Mobilfunkkunden derzeit fast gar nicht genutzt werden.

Die Kenntnis über und Nutzung von UMTS sind fast zwei Jahre nach dem offiziellen Start wenig verbreitet. Derzeit weiß nur ein Drittel der deutschen Mobilfunknutzer, worum es sich bei UMTS handelt. Über 40 Prozent (42,6 Prozent) haben von UMTS gehört, wissen aber nicht, worum es sich handelt. Ein Viertel der Befragten hat noch nie etwas von UMTS gehört.

Lediglich etwas mehr als zwei Prozent aller Befragten besitzen derzeit ein UMTS-Handy oder eine UMTS-Laptopkarte. In der Altersklasse der 30- bis 39-jährigen sind es etwas mehr als fünf Prozent.

Die Nutzungsintensität bei UMTS-basierten Diensten ist gering. Rund 84 Prozent der Befragten, die ein UMTS-fähiges Endgerät besitzen, geben an, Handy-TV über UMTS noch nicht ausprobiert zu haben. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Videotelefonie, -download und Musikdownloads über UMTS. Nur knapp ein Viertel nutzt diese Angebote regelmäßig. Rund 75 Prozent haben diese Dienste noch nicht genutzt, obwohl sie technisch dazu in der Lage wären.

Ebenfalls nur gering ausgeprägt ist das Interesse, UMTS zukünftig zu nutzen. Nur 5,4 Prozent der Befragten, die bisher kein UMTS nutzen, bekunden ein Interesse oder sehr großes Interesse daran, dies in Zukunft zu tun. Hierbei sind es viermal mehr Männer als Frauen, die Interesse für UMTS signalisieren.

Bei der Frage, wie die Nutzung mobiler Datendienste abgerechnet werden sollte, plädieren über 46 Prozent für Flatrates. 29 Prozent wünschen sich eine zeitbasierte Abrechnung, 12 Prozent eine volumenabhängige Abrechnung. 12,4 Prozent der Befragten machten keine Angaben.

Befragt man die Mobilfunknutzer zur Wichtigkeit von bestimmten Mobilfunkdiensten in der Zukunft, ergibt sich ein klares Bild. Fast die Hälfte (48,3 Prozent) gibt an, dass einfache Tarife für sie persönlich das Wichtigste in Sachen mobiler Kommunikation sind. Auf Platz 2 folgt mit rund 29 Prozent das Senden und Empfangen von SMS und MMS, gefolgt von mobilem Internet mit 8,9 Prozent. Mobiles TV und Musikdownload stehen auf der Prioritätenliste der Mobilfunknutzer am Ende. Lediglich 1,9 bzw. 1,3 Prozent der Befragten halten diese Dienste für sich persönlich für wichtig.

Insgesamt kann sich ein Viertel der Mobilfunknutzer bereits heute vorstellen, auf das Festnetz zu verzichten und Sprachtelefonie sowie Datendienste nur noch über Ihren mobilen Anschluss zu nutzen.

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