Bundesnetzagentur teilt neue 116-Rufnummern zu

116 006 und für Verbrechensopfer und 116 117 für medizinische Notfälle

16. Juni 2010

Die Bundesnetzagentur hat zwei neue 116-Rufnummern zugeteilt.

Unter der 116 006 wird Verein »Weisser Ring e. V.« Opfern von Verbrechen Unterstützung anbieten. Die Betroffenen bekommen hier die Möglichkeit, sich unter anderem über ihre Rechte und über den einzuschlagenden Rechtsweg zu informieren. Zudem wird die nächstgelegene Polizeidienststelle benannt. Auch Fragen zum Schadensersatz und zu Versicherungsthemen sollen unter der genannten Rufnummer beantwortet werden.

Über die Rufnummer 116 117 soll die Kassenärztlichen Bundesvereinigung einen ärztlichen Bereitschaftsdienste für Hilfe in nicht lebensbedrohlichen Situationen anbieten. Hier soll der Anrufer vor allem auch außerhalb der normalen Dienstzeiten, am Wochenende und an Feiertagen, zu medizinischen Diensten weitergeleitet werden. Betroffene können so in Krankheitsfällen auch ohne Notarzt medizinische Hilfe erhalten. Der Anrufer wird dabei mit ausgebildetem Personal einer Anrufzentrale oder direkt mit einem qualifizierten praktischen oder klinischen Arzt verbunden.

Beide Rufnummern sollen demnächst jederzeit und bundesweit aus dem Fest- und Mobilfunknetz entgeltfrei erreichbar sein. Den Zuteilungen waren öffentliche Ausschreibungsverfahren vorausgegangen. Die Zuteilungen der Bundesnetzagentur sind sofort wirksam, so dass umgehend die technische Realisierung veranlasst werden kann. Die Rufnummern müssen innerhalb von 180 Kalendertagen eingerichtet werden.

Rufnummern, die mit 116 beginnen, werden von der EU-Kommission europaweit einheitlich kostenfrei erreichbaren Diensten von sozialem Wert zugeordnet und von den nationalen Regulierungsbehörden für das jeweilige Land zugeteilt. Die Bundesnetzagentur hat bereits die Rufnummer 116 111 an den »Nummer gegen Kummer e. V.« für eine Jugend-Hotline und die 116 123 an die »Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Telefonseelsorge und Offene Tür e. V.« für eine Lebensberatungs-Hotline zugeteilt. Die 116 116 ist dem »Sperr e. V.« für eine Anlaufstelle zur Sperrung elektronischer Berechtigungen, insbesondere von Kreditkarten, zugeteilt. Für die 116 000, die als Rufnummer für eine Hotline für vermisste Kinder genutzt werden soll, hat die Bundesnetzagentur bislang keinen Betreiber gefunden.

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