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Telekom zeigt 5G-Netz mit nur 1 Millisekunde Verzögerung
Extrem niedrige Latenz im Ende-zu-Ende-System auf MWC gezeigt
Die Arbeiten am kommenden Mobilfunkstandard 5G laufen bereits seit langer zeit. Die Deutsche Telekom zeigt auf dem MWC in Barcelona zum ersten Mal nicht nur Bausteine, sondern ein komplettes 5G-System. Im 5G:haus auf dem Telekom-Messestand habe das Unternehmen nach eigenen Angaben ein Ende-zu-Ende-System realisiert und kann damit unterschiedliche Anwendungen über das selbe Netz unterstützen. Dabei konnten auch die Latenz-Zeiten bei der Datenübertragung auf unter eine Millisekunde gesenkt werden.
Telekom will zusammen mit Huawei, Samsung und der Stanford University neue Standards in der Entwicklung von 5G-Netzen setzen. Der LTE-Nachfolger hat eine flexible Architektur. Damit sei es möglich, bei Bedarf auch extrem unterschiedliche Funktionen über das gleiche Netz anbieten zu können, so die Telekom. So sind sowohl Echtzeit-Anwendungen mit extrem kurzen Latenz-Zeiten als auch hohe Geschwindigkeiten für große Datenmengen über die gleiche Hardware möglich. Das System selbst ist software-definiert aufgebaut und basiert auf offenen Schnittstellen.
»Ziel bei 5G ist es nicht nur, mehr Leistungen zu bieten«, sagt Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik bei der Telekom. »Die neue Mobilfunktechnik wird auch individueller auf die Anforderungen der Kunden eingehen: Der eine braucht hohe Datenraten, andere eher kurze Latenzen oder energiearme Massenanwendungen«.
Insgesamt betreibt die Deutsche Telekom in Barcelona drei virtueller Netzabschnitte (Network Slices) im Parallelbetrieb auf derselben Hardware. Im virtuellen Netzabschnitt, der auf Reaktionsschnelligkeit ausgelegt ist, gelang den 5G:haus-Partnern ein Weltrekord: Zum ersten Mal überhaupt wurde eine Netz-Latenz, Ende-zu-Ende, von unter einer Millisekunde erreicht, so die Telekom. zum Vergleich: Im aktuellen LTE-Netz sind Latenzzeiten von ca. 40 Millisekunden üblich.
Dieser Wert ist insbesondere dann wichtig, wenn es darum geht, die Informationen schnell von A nach B zu übermitteln. Online-Spieler beschäftigen sich bereits länger mit den Latenz-Zeiten. Künftig wird die kurze Verzögerung bei der Datenübertragung (Ultra Low Latency, ULL) eine weit wichtigere Rolle spielen, besonders für Anwendungen, die eine zuverlässige Anbindung an das Netz in absoluter Echtzeit erfordern. Dazu zählen Themen wie »Internet der Dinge«, also Kommunikation zwischen einzelnen Geräten, selbstfahrenden Autos und weitere Prozesse, die durch die Funk-Verbindung autonom ablaufen können. Auch Operationen über das Netz setzen voraus, dass die Latenzzeit absolut gering ist. Im Gegensatz zu den bisherigen Netz-Technologien wie 3G und 4G soll das kommende 5G-Netz genau auf diese Anforderungen ausgelegt werden können.
Der zweite virtuelle Netzabschnitt für Ultra Mobile Broadband (UMBB) soll eine Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach sehr schnellen Funknetz-Verbindungen sein. Mobilfunk-Technologie im 60 GHz Frequenzband und eine spezielle Richtfunk-Technik sorgen hier für bessere Abdeckung, Mobilität und Leistung. In Barcelona demonstrieren das 5G:haus und seine Partner, wie man damit einen Daten-Durchsatz von mehr als 1,5 Gbit/s erreichen kann.
Das 5G:haus der Telekom soll zeigen, dass es möglich ist, einerseits Echtzeit-Kommunikation garantieren zu können und andererseits zur selben Zeit und mit derselben Infrastruktur große Datenmengen übertragen zu können. 2020 soll der Standard fertig entwickelt werden und dann auch zum Einsatz kommen.
Bild: Deutsche Telekom