Telekom jagt Funklöcher: 624 Bewerbungen aus 539 Kommunen

50 Gewinner werden in den kommenden Wochen ermittelt

04. Dezember 2019

Die Deutsche Telekom zieht Bilanz der »Wir jagen Funklöcher« Aktion. Wie das Unternehmen mitteilt, haben sich 539 Kommunen seit dem Start der Aktion im August 2019 beworben. Mit der Aktion will die Telekom bestehende LTE-Funklöcher schließen - zusammen mit den Kommunen sollen diese identifiziert und Standorte für Masten gefunden werden.

Telekom - Logo auf dem Dach der Zentrale in Bonn

Wie die Telekom weiter schreibt, gingen bis zur letzten Stunde der Bewerbungsfrist am 30. November Bewerbungen aus allen Teilen Deutschlands ein. Allein in der letzten Woche der Bewerbungsphase waren es rund 250. Besonders viele Bewerbungen kamen dabei aus Rheinland-Pfalz (133), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (95) und Bayern (70). Insgesamt gingen 624 Bewerbungen ein, da einige Kommunen mehrere Ortsteile meldeten.

Die erste Kommune, die sich um einen Platz beworben hatte, war das hessische Liebenau mit dem Stadtteil Zwergen. Die Bewerbung ging kaum mehr als 24 Stunden nach dem Start der Aktion ein. Die Last-Minute-Bewerbung kam aus dem brandenburgischen Temnitztal. Sie ging am 30. November, 23:55 Uhr, fünf Minuten vor Toresschluss, ein.

In den kommenden Wochen wollen die Experten der Telekom die Bewerbungen prüfen und dann die 50 Gewinner der Aktion bekanntgeben. Die ersten Kommunen sollen voraussichtlich schon im 1. Quartal 2020 einen LTE-Mobilfunkmast der Telekom erhalten, so das Unternehmen. Bis Ende 2020 sollen alle 50 Funklöcher geschlossen sein.

Die rheinland-pfälzische Gemeinde Vielbach ist die erste Gewinnerin der Aktion. Weitere 18 Gemeinden sind bereits ausgewählt. Bei ihnen fehlt noch der letzte formale Schritt: die Unterschrift unter dem Mietvertrag für das Grundstück, auf dem der zukünftige Mobilfunkstandort stehen soll. Diese sind:

  • Abtsbessingen (Thüringen)
  • Beseritz (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Breitscheid (Rheinland-Pfalz)
  • Dettelbach (Bayern)
  • Elz (Rheinland-Pfalz)
  • Engelthal (Bayern)
  • Grebenhain (Hessen)
  • Heilbad Heiligenstadt (Thüringen)
  • Hottenbach (Rheinland-Pfalz)
  • Lieg (Rheinland-Pfalz)
  • Milower Land (Brandenburg)
  • Neverin (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Norken (Rheinland-Pfalz)
  • Osterfeld (Sachsen-Anhalt)
  • Plattenburg (Brandenburg)
  • Sonnenberg (Brandenburg)
  • Markt Simbach (Bayern)
  • Südharz (Sachsen-Anhalt)

Die Aktion sorgt in einigen Kommunen, zusätzlich zu den 50 Masten, die gebaut werden, für eine Beschleunigung des Mobilfunkausbaus. So will die Telekom zum Beispiel in der brandenburgischen Gemeinde Sonnenberg im Rahmen der Aktion einen neuen LTE-Sendemast aufbauen. zusätzlich soll ein bestehender GSM-Funkmast mit LTE-Antennen modernisiert werden. In einem weiteren Ortsteil der Gemeinde will die Telekom einen Antrag auf Mitnutzung eines Funkmasts eines Wettbewerbers stellen.

Unter den bisher geprüften Bewerbungen befinden sich zudem rund 60 Gemeinden, in denen die Telekom im Rahmen ihres Standardausbau-Programms in den kommenden Monaten einen LTE-Funkmast errichtet. Aus diesem Grund waren diese Bewerbungen nicht zum Wettbewerb zugelassen.

Normalerweise kommt der Netzbetreiber auf eine Kommune zu und meldet seinen Ausbauwunsch an. In einem Kommunikations- und Aushandlungsprozess loten die Kommune und der Netzbetreiber aus, ob die Kommune dem Netzbetreiber bei der Standort-Findung helfen kann. Ist das nicht der Fall, geht der Netzbetreiber auf die Suche nach einem privaten Vermieter. Anschließend meldet der Netzbetreiber der Gemeinde, dass er einen Standort gefunden hat. Dieser Prozess dauert im Idealfall nur acht Wochen. In der Realität gehen aber oft Monate ins Land. Hier ist »Wir jagen Funklöcher« Aktion anders: Die Gemeinde kommt auf die Telekom mit einem klaren Versorgungswunsch zu und bietet im gleichen Zug einen konkreten Standort an. Ein monatelanges Abtasten entfällt.

Kommentar: Grundsätzlich eine gute Idee. Schade nur, dass von hunderten Bewerbungen nur an 50 Standorten ein neuer LTE-Mast aufgebaut wird. So kann es noch dauern, bis alle Funklöcher geschlossen sind.

Quelle: Mitteilung der Telekom

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