Studie: Autofahrer ignorieren Handy-Verbot am Steuer

Ab dem 01. April wird Telefonieren während der Fahrt teurer

25. März 2004
Eine Hand am Steuer, in der anderen das Handy - um das geltende Handy-Verbot am Steuer scheren sich Deutschlands Autofahrer wenig: Jeder Dritte hält sich nicht daran, wie eine repräsentative Studie von AXA ergeben hat. Besonders Fahrer zwischen 18 und 30 Jahren halten sich nicht an das gesetzliche Verbot, so die Ergebnisse der Studie. 53 Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen gaben an, ohne Freisprech-Einrichtung am Steuer zu telefonieren. Über alle Altersgruppen hinweg trifft dies für 32 Prozent zu.

Wer das Telefonieren am Steuer nicht lassen kann, muss ab dem 01. April 2004 allerdings mit höheren Strafen rechnen: Das Bußgeld für «rechtswidriges Telefonieren» während der Fahrt wird zum 1. April von 30 auf 40 Euro steigen. Zusätzlich gibt es einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünder-Kartei. Erlaubt bleibt Telefonieren über eine Freisprech-Einrichtung, bei der das Mobiltelefon nicht in die Hand genommen werden muss.

Allein schon aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, generell beim Fahren aufs Telefonieren zu verzichten. In einer einzigen Sekunde der Ablenkung, beispielsweise beim Wählen, legt ein Auto bei 100 Stundenkilometern ganze 28 Meter Blindfahrt zurück, so der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV). Mit dem Handy in der Hand dürfen Fahrer nur telefonieren, wenn der Wagen steht und der Motor aus ist. Wer grob fahrlässig einen Unfall verursacht, muss sogar damit rechnen, dass seine Kasko-Versicherung die Kosten für den Unfall nicht übernehmen muss. Wer auf das Mobiltelefon im Auto nicht verzichten kann, sollte sich zumindest eine fest eingebaute Freisprech-Einrichtung anschaffen. Trotz Freisprech-Einrichtung oder «Headset» empfehlen die GDV-Unfallforscher, generell zum Telefonieren auf einen Parkplatz zu fahren.

Übrigens gilt das Handy-Verbot auch für Fahrradfahrer: Wer demnächst auf dem Drahtesel telefoniert, muss statt bisher 15 Euro ab 01. April 25 Euro Strafe zahlen. Punkte in Flensburg gibt es dafür allerdings nicht.

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++