Mobilfunk-Preise sollen um bis zu 30 Prozent fallen

Virtuellen Netzbetreiber sollen die Preise drücken

26. Mai 2005
Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netzwerk sorgen für Bewegung im Mobilfunkmarkt: Um bis zu 30 Prozent könnten dank der so genannten virtuellen Netzbetreiber die Tarife für die Mobiltelefonie sinken, so die Einschätzung der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting.

Die Billiganbieter zwingen die großen etablierten Netzbetreiber zum Umdenken. Derzeit glauben drei Viertel der Entscheider deutscher Mobilfunkcarrier, die Kundschaft entscheide sich aufgrund der Bekanntheit der Marke und des Images. Nur zwei von fünf der befragten Fach- und Führungskräfte sind der Ansicht, die Kunden lassen sich vor allem mit günstigen Tarifen locken. In diese Lücke stoßen neue Discountanbieter wie Tchibo, die erfolgreich mit niedrigen Tarifen Marktanteile erobern. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie «TELCO Trend» der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting und des Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagement-Software Inworks.

Der Handymarkt ist nahezu gesättigt. Rund 72 Millionen Nutzer zählen die deutschen Mobilfunkbetreiber im Januar 2005. Die neuen, virtuellen Netzbetreiber wie Tchibo haben jedoch mit ihren Niedrigpreiskonzepten erhebliche Potenziale, die deutsche Mobilfunklandschaft tief greifend zu verändern, so die Einschätzung der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting.

Einige der neuen Anbieter setzen auf günstige und einheitliche Preise, andere gehen mit Spezialangeboten für bestimmte Zielgruppen auf Kundenfang. Gleichzeitig glauben 75 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte bei Mobilfunkcarriern beispielsweise, Kunden würden aufgrund der Bekanntheit der Marke zu ihrem Unternehmen wechseln. Immerhin noch 70 Prozent halten die Netzabdeckung für einen Wechselgrund. Nur 37,5 Prozent der Entscheider rechnen damit, dass sich der Kunde aufgrund der Preise und günstigen Tarife für einen anderen Anbieter entscheidet.

Während die großen Mobilfunkunternehmen den Markt aus ihrer Marktführerschaft beobachten und gegebenenfalls mit eigenen Billigmarken auf den Markt kommen, stellen die kleinen Betreiber ihre Netze gerne zur Verfügung, so wie beispielsweise o2 beim Tchibo-Angebot oder E-Plus bei freenet. Die Netze sind schließlich vorhanden und jeder neue Nutzer hilft, die Infrastrukturen wirtschaftlicher zu betreiben. Andererseits ? so zeigt die Erfahrung aus dem Ausland ? führen niedrige Preise auch zu steigender Nutzung der Mobiltelefone und sorgen wiederum für mehr Umsatz.

Diese Information basiert auf einer Einzelauswertung der aktuellen Studie «TELCO Trend» der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting und des Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagement-Software Inworks. Vom Dezember 2004 bis Januar 2005 nahmen 124 Fach- und Führungskräfte der Telekommunikationsbranche ? davon 40 von Mobilfunkcarriern ? an der Umfrage teil.

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++