Sperr-Notruf 116 116: Betreiber meldet Insolvenz an

Reine Vorsichtsmaßnahme - der Betrieb geht weiter

27. August 2005
Vor wenigen Wochen ist die zentralen Notrufs zum Sperren von Bank- und Kreditkarten unter der Rufnummer 116 116 gestartet. Nun hat die Betreibergesellschaft Sperr-Notruf 116 116 GmbH Insolvenz angemeldet, berichtet der Handelsblatt. Der Grund seien Verhandlungen über eine Neuordnung der Finanzierung, zitiert die Wirtschaftszeitung den Geschäftsführer Michael Denck.

Zum Starttermin am 01. Juli 2005 war zunächst nur eine Zwischenfinanzierung geregelt worden. Jetzt müsse eine Langfrist-Lösung organisiert werden. «Um nicht in den Verdacht einer Insolvenz-Verschleppung zu geraten, haben wir vorsichtshalber am 29.07. beim Amtsgericht Frankfurt Insolvenz angemeldet», sagte Denck. Die Beantwortung der Sperr-Anrufe in den Call-Centern laufe dessen ungeachtet weiter, betonte er.

Die Bundesnetzagentur, damals noch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) vergab die Sondernummer 116 116 an den Verein Sperr e.V., der wiederum die Sperr-Notruf 116 116 GmbH mit dem Betrieb des Notrufs beauftragte.

Mit der «116 116» sollte ein Verbraucher-Notruf geschaffen werden, um diverse Bank- und Kreditkarten, Mitgliedskarten oder Ausweise bei Verlust oder Diebstahl sperren zu lassen. Dabei sollten die Nutzer nur diese einheitliche Rufnummer merken. Den Badrf an einem solchen Dienst ist nach Einschätzung des Betreibers groß: Im Juli habe es 50.000 Anrufe und 20.000 gesperrte Karten gegeben, für die erste Augusthälfte 11.000 Karten-Sperrungen. Allerdings würden nach Angaben des Verbandes der Genossenschaftsbanken (BVR) nur fünf Prozent der Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken ihre Karten über den neuen Notruf sperren, berichtet der Handelsblatt.

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