CHIP: CeBIT-Oscars 2006 für Messe-Highlights

«Bremse des Jahres» geht an die GEZ

11. März 2006
Zum 14. Mal hat das Computermagazin CHIP seine «CeBIT-Highlights» für die besten und wichtigsten Messe-Neuheiten verliehen. Die Redaktion kürte in sechs Kategorien die Sieger.

Als wichtigste Neuentwicklung im Bereich Hardware triumphierte Intels Core Duo. Diese neue Prozessor-Generation sorgt ohne Leistungsverlust für sparsamere und leisere Computer. Die Kategorie Software gewann das Antiviren-Programm TruPrevent, das den PC mit einem smarten Konzept vor Attacken aus dem Internet schützt.

Das Highlight in der Sparte Kommunikation geht an T-Mobile für HSDPA. Diese Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS macht das Highspeed-Internet endlich zu erschwinglichen Preisen mobil. Sieger in der Kategorie Digitalfotografie wurde die Kodak EasyShare V570, eine kompakte Digitalkamera, die mit zwei Objektiven sowohl den Telezoom- als auch den Weitwinkel-Bereich abdeckt.

Als Innovation des Jahres kürte die Redaktion die von Texas Instruments entwickelte LED-Projektor-Technologie; mit ihr werden Video-Beamer nicht nur kleiner, sondern auch leiser und sparsamer. Gleich drei Trophäen vergab CHIP in der Sparte Entertainment: Prämiert wurden Microsoft für seine Onlinespiele-Plattform Xbox live, der Musikdienst Napster und Warners Filmportal In2Movies.

Jedes Jahr vergibt das Computermagazin CHIP auf der CeBIT auch die «Bremse des Jahres» - als Denkzettel an Unternehmen oder Institutionen, die den Fortschritt in der digitalen Welt blockieren. 2006 geht die Negativ-Auszeichnung an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ). Die Gemeinschaftseinrichtung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten will ab dem kommenden Jahr für jedes internet-fähige Gerät TV-Gebühren kassieren. Die meisten Handys, so die Interpretation der GEZ, sind sogar schon jetzt gebührenpflichtig. Nach Ansicht der CHIP-Redaktion bremst die GEZ damit gleich zwei Zukunftstechniken aus: «Aus den Fortschrittsmotoren Internet und Mobilfunk wird ein innovationsfeindlicher Gebühren-Generator für die GEZ».

Egal ob Handy oder PC: Ab dem 1. Januar 2007 gilt jedes internet-taugliche Gerät als TV-Empfänger. Ob der Internet-Nutzer überhaupt Fernsehsendungen abruft, ist unerheblich: Allein der Zugang zum World Wide Web soll bereits als Vorhalten eines Empfangsgeräts gelten - nach Meinung der CHIP-Redaktion ein Beleg für die «Absurdität einer gerätebezogenen Rundfunkgebühr im Zeitalter der digitalen Konvergenz». Weiter heißt es in der Begründung für die «Bremse des Jahres»: «Genauso gut könnte man eine Internet-Steuer einführen».

Mit der «Bremse des Jahres» will CHIP die GEZ animieren, über zeitgemäßere Lösungen nachzudenken: «Statt Zukunftstechniken zu bremsen, sollte die GEZ die Segnungen der digitalen Technik nutzen, um verbrauchsorientiert abzurechnen: Nur wer tatsächlich öffentliche-rechtliche Sender via Handy oder PC nutzt, sollte Gebühren zahlen. Und dass man ein Mobiltelefon nicht wie ein großes Fernsehgerät behandeln sollte, liegt auf der Hand: 17,03 Euro für TV-Spots auf winzigem Display sind eindeutig zuviel».

(Quelle: CHIP Computermagazin)

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++