Landesweite Mobilfunkmessreihe in Thüringen gestartet

Mobilfunk-Strahlung auf dem Prüfstand

15. März 2006
In Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt startet das Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) am heutigen Mittwoch eine landesweite Mobilfunkmessreihe in Thüringen. In den kommenden Wochen werden unabhängige Experten des TÜV in elf Kommunen die elektromagnetischen Felder (EMF) in der Nähe von Mobilfunksendeanlagen messen. Wo diese Messungen durchgeführt werden, haben die Kommunen und ihre Spitzenverbände ausgewählt. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena, begleitet die Messungen fachlich.

Mit der Mobilfunkmessreihe will das Informationszentrum Mobilfunk e.V. Klarheit über die tatsächlichen Immissionen in der direkten Umgebung von Mobilfunksendeanlagen und im Wohnbereich schaffen. Dabei sollen auch Anlagen des Mobilfunkstandards UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) und DVB-T-Sender des neuen digitalen Fernsehens unter die Lupe genommen werden. Die Experten des TÜV Nord führen die Messungen entsprechend den Vorgaben der Bundesnetzagentur durch. Damit soll sichergestellt werden, dass die Ergebnisse der Messreihe dem bundesweiten Qualitätsstandard für EMF-Messungen entsprechen. Erfasst werden dabei neben dem Mobilfunk auch sämtliche Immissionen aller anderen Hochfrequenzquellen wie Rundfunk, Fernsehen oder BOS-Funk.

«Mit den unabhängigen Messungen und einem breiten Informationsgebot für Öffentlichkeit und Kommunen wollen wir zu einem besseren Verständnis über die Wirkungsweise elektromagnetischer Felder beitragen», erläutert IZMF-Geschäftsführerin Dagmar Wiebusch in Erfurt. «Ziel ist es, dass sich anhand der Messergebnisse jeder selbst ein Bild davon machen kann, welche elektromagnetischen Felder in seiner Nachbarschaft typischerweise auftreten».

Durchgeführt werden die Messungen von der EMV Services GmbH, einer Tochtergesellschaft des TÜV Nord. Das Gesamtkonzept der Messreihe erarbeiteten die EMV Services GmbH gemeinsam mit dem Institut für Mobil- und Satellitenfunktechnik (IMST) in Kamp-Lintfort. Die Auswahl der Kommunen, in denen Messungen durchgeführt werden, erfolgte in Kooperation mit dem Gemeinde- und Städtebund Thüringen und dem Thüringischen Landkreistag. Um die Messungen optimal auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger abzustimmen, wurden die Kommunen gebeten, die Antennenstandorte, die untersucht werden sollen, selbst zu benennen.

Nach Abschluss aller Messungen und Auswertung der gewonnenen Daten präsentiert das Informationszentrum Mobilfunk die Messergebnisse in Erfurt im Rahmen einer Pressekonferenz (17.05.2006). Darüber hinaus veranstaltet das IZMF in Erfurt (29.05.2006) und Jena (31.05.2006) Workshops für die Vertreter der Kommunen. Dort werden Experten die komplexen Eigenschaften elektromagnetischer Felder anhand exemplarischer Szenarien mit Hilfe der Messdaten erläutern.

Die Messergebnisse und die Bewertung aus technischer und biologischer Sicht wie auch alle Informationen zum Messverfahren stehen nach Abschluss der Messreihe auf der IZMF-Website unter www.izmf.de zum Download bereit.

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