Umfrage: TK-Branche will mehr Senioren als Kunden

Unternehmen setzen auf DSL und mobile Dienste

13. Oktober 2006

Die Telekommunikationsbranche blickt optimistisch in die Zukunft. Fast 60 Prozent der Fach- und Führungskräfte in Deutschland erwarten, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren erfolgreicher sein wird als 2006. Die Entscheider stützen sich dabei vor allem auf den Ausbau der Breitbandtechnik DSL. Fast neun von zehn Topmanagern sehen die «Digital Subscriber Line» als wichtigsten Geschäftszweig der Branche. Das ist das Ergebnis der Online-Befragung TELCO-Trend, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit der Fachzeitschrift «Tele Talk» durchgeführt wurde.

Neben DSL bleibt der Mobilfunk wichtigstes Geschäftsfeld in der Telekombranche. 80,2 Prozent der Fach- und Führungskräfte stufen die Handy-Telefonie als bedeutendsten Zweig der mobilen Kommunikation ein. 68,9 Prozent setzen auf Kurznachrichten (SMS). Doch mit den klassischen Mobilfunkdienstleistungen können die Wettbewerber ihre Umsätze nicht mehr signifikant steigern. Der Grund: Discounter und neue Billigmarken drücken auf die Preise. Deshalb starten die etablierten Anbieter eine Angebotsoffensive mit innovativen Handy-Anwendungen. Ganz oben auf der Liste der Telco-Entscheider stehen dabei mobile Office-Dienste, wie E-Mail oder Kalenderfunktionen (41,5 Prozent), gefolgt von Klingeltönen (34 Prozent) und dem mobilen Internet (22,6 Prozent). Ein weiterer Trend ist das Fernsehen per Mobiltelefon. Waren vor einem Jahr TV-Handys absolute Mangelware, hatte pünktlich zur Fußball-WM jeder Hersteller wenigstens ein Gerät auf dem Markt.

Um den Umsatz zu steigern, wollen die Telekommunikationsunternehmen darüber hinaus das Geschäft mit Senioren ausbauen. Mehr als zwei von drei Telco-Entscheidern sehen in der Kundengruppe «50 plus» für ihr Unternehmen ein Marktvolumen von 11 Prozent oder mehr. Dabei beflügelt vor allem die Zahlungsbereitschaft der über 50-Jährigen die Branche. Fast neun von zehn Anbietern sehen bei den Senioren großes Kaufpotenzial. Der Geschäftserfolg ist für die Unternehmen jedoch noch mit erheblichen strategischen Herausforderungen verbunden. So wünschen sich fast neun von zehn Senioren einfache Preismodelle. Doch nur knapp 60 Prozent der Unternehmen sehen sich in der Lage, im bestehenden Tarifdschungel seniorengerechte Angebote zu schnüren. Aus Sicht der Generation «50 plus» sind die mobilen Endgeräte zudem schlecht handhabbar. Drei von vier der älteren Endverbraucher erwarten deshalb, dass die Anbieter verständliche Gebrauchsanleitungen beilegen. Rund die Hälfte der Betriebe gab an, dass entsprechende Leistungen derzeit nicht angeboten werden können.

Neuerungen wird es künftig auch beim Zahlverfahren geben. So soll das Handy bis 2009 immer stärker als Geldbörse dienen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht dafür jedoch nur Potenzial bei der jüngeren Generation. Der Grund: Die Zielgruppe der 20- bis 29 - Jährigen nutzt das Handy am häufigsten. Dadurch wächst auch die Bereitschaft für mobile Transaktionen.

Der «TELCO Trend» stellt die Ergebnisse einer Online-Befragung dar, die von Juli bis August 2006 durchgeführt wurde. Dabei wurde untersucht, wie die Mitarbeiter der Telekommunikationsunternehmen heute und in Zukunft den Telekommunikationsmarkt einschätzen. Der «TELCO Trend» wird viermal im Jahr durchgeführt. Als Schwerpunktthema wurde in dieser Umfrage das Kundesegment «50 plus» untersucht. Dabei nahmen 107 Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und Österreich an der Umfrage teil.

(Quelle: Steria Mummert Consulting)

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