Bundesnetzagentur senkt Mobilfunkentgelte

Terminierungsentgelte fallen um rund 16 Prozent

08. November 2006

Anrufe aufs Handy können deutlich günstiger werden. Denn die Bundesnetzagentur die Preise für die Anrufzustellung in den Mobilfunknetzen, die sogenannten «Terminierungsentgelte» um ca. 16 Prozent gesenkt. Das neue Entgeltsystem gilt bis Ende November 2007.

Die Genehmigungen richten sich an die Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile, E-Plus und o2. Im Einzelnen betragen die Entgelte 8,78 Cent für T-Mobile bzw. jeweils 9,94 Cent für E-Plus und o2. Eine Entscheidung über die Terminierungsentgelte der Vodafone D2 GmbH wird aufgrund der gesetzlichen Fristvorgaben erst später erfolgen. Daher treten die abgesenkten Entgelte insgesamt erst ab dem 23. November 2006 in Kraft. Bis dahin bleiben die bisherigen Entgelte in Höhe von 11 bzw. 12,4 Cent unverändert.

«Wir korrigieren mit der Entscheidung eine Schieflage im Wettbewerb, die zwischen dem Mobilfunk und dem Festnetz besteht», sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth. Die eingereichten Kostenunterlagen konnten nicht als tragfähige Entscheidungsgrundlage anerkannt werden, weil sie in allen Fällen keine verursachungsgerechte Zuordnung der geltend gemachten Kosten auf die Terminierungsleistungen erkennen ließen, so die Bundesnetzagentur. Daher wurden die Entgelte auf der Basis eines internationalen Tarifvergleichs ermittelt.

Die Entgeltgenehmigungen gelten bis zum 30. November 2007. Sie waren erforderlich geworden, nachdem die Bundesnetzagentur Ende August entschieden hatte, dass die Terminierungsentgelte der vier Mobilfunknetzbetreiber künftig der Vorabgenehmigung nach dem Maßstab der Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung unterliegen.

Der Präsident des Bundesverbandes Breitbandkommunikation BREKO, Peer Knauer, bezeichnete diese Entscheidung der Bundesnetzagentur als herbe Enttäuschung. «Alles sprach eigentlich dafür, auf eine Größenordnung 5 Cent herunterzugehen: der europäische Vergleichsmarkt, das Gutachten von E-Plus und zuletzt die öffentliche Ankündigung von Regulierungschef Matthias Kurth, rund 6 Cent seien realistisch. Was wir hier jetzt sehen, ist ein völlig unnötiger Kniefall vor den großen Mobilfunkbetreibern und eine Missachtung ökonomischer Notwendigkeiten».

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