Verbraucherzentrale NRW: bis 25 Euro für SIM-Karten-Tausch

Stichprobe bei zehn Mobilfunkprovidern

12. März 2015

Alter Vertrag und neues Handy - das kann zu unerwartetem Ärger und Zusatzkosten führen. Denn in viele aktuelle Smartphones passt nur noch die kleine sogenannte Nano-SIM. Die Verbraucherzentrale NRW hat sich die Preise für den Wechsel der Mobilfunkkarte bei zehn Mobilfunkprovider angeschaut. Das Ergebnis: Wer ein neues Smartphone kauft und dann eine neue SIM-Karte benötigt, muss bis zu 25 Euro zahlen.

Das ärgert mittlerweile viele Mobilfunknutzer: Neues Smartphone ausgepackt, alte SIM-Karte rein und - sie passt nicht. Denn bei vielen aktuellen Smartphones kommen kleinere SIM-Karten zum Einsatz. Statt der üblichen Standard-SIM, auch als Mini-SIM bekannt, setzen die Smartphone-Hersteller auf die kleineren Micro-SIM oder gar Nano-SIM-Karten. Mehr zu verschiedenen Karten-Größen lesen Sie in unserem Ratgeber für SIM-Karten Formate.

Bereits seit einiger Zeit liefern Mobilfunkanbieter so genannten Kombi-Karten, welche die Standard-SIM mit einer Micro-SIM vereinen. Wird im neuen Smartphone die kleinere Karte benötigt, kann diese aus der Kombi-Karte an den dafür vorgesehenen Punkten herausgebrochen werden. Auch so genannte »3-in-1 SIM-Karten« sollen bei ganz neuen Verträgen herausgegeben werden. Wer jedoch die alte Karte hat oder für das Smartphone eine Nano-Karte benötigt, hat das Nachsehen.

Anbieter warnen vor dem Versuch, die alte Karte mit Schere oder Stanze zu einer Nano-SIM zurecht zu schneiden. Nicht nur die Karte, sondern auch das Smartphone könnten dabei beschädigt werden, so die Begründung. Obendrein droht der Verlust der Garantie, warnt auch die Verbraucherzentrale. Die einzig sichere Lösung des Problems heißt Zwangs-Kartenwechsel. Und dieser kann für den Kunden zusätzliche Kosten verursachen. Das jedenfalls ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW (VZ NRW) bei 10 Mobilfunkanbietern.

Besonders heftig wird es für Vertragskunden. Bei O2 beispielsweise kostete der Austausch satte 24,99 Euro, so die VZ NRW. Auch Freenet und 1&1 langten tüchtig zu: 19,95 und 15,39 Euro. Nur knapp dahinter folgte E-Plus mit 14,95 Euro für den kleineren Chip. Vodafone-Kunden wiederum waren mit 9,90 Euro dabei. Was Handynutzer mit Vertrag irritieren mag: Prepaid-Kunden kamen tendenziell billiger weg. Spitzenreiter beim Abkassieren dieser Gruppe war Congstar mit 14,99 Euro. Glatte 10 Euro verlangten O2 und Freenet von den Vorauszahlern. Tchibo und Vodafone hielten die Hälfte für angemessen.

Dass es auch anders geht, zeigten Telekom, Base und Alditalk. Sie lieferten kostenlosen Ersatz für ihre unpassenden Prepaid-Karten, schreibt die Verbraucherzentrale NRW in ihrer Mitteilung. Telekom spendierte diesen Service auch für Vertragskunden.

Ebenfalls verbesserungsfähig aus Sicht der Verbraucherschützer der Information-Service zum Tausch der SIM-Karte. Die Informationen zum Tausch und den Preisen seien nicht bei allen Anbieter leicht auf der Website zu finden. In der Regel läuft der Austausch über den Benutzeraccount. Alternativ bieten sich die Hotlines an oder - falls vorhanden - ein Besuch im stationären Shop. Das hat gegenüber der Internet- oder Telefonbestellung den Vorteil, dass die Nano-SIM direkt ins neue Smartphone gesteckt werden kann.

Quelle: Mitteilung der VZ NRW.

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