Bundesnetzagentur startet Frequenzversteigerung für mobiles Breitband

Drei Mobilfunkanbieter nehmen an der Versteigerung teil

27. Mai 2015

Die Bundesnetzagentur hat am heutigen Mittwoch in Mainz die Frequenzauktion für mobiles Breitband eröffnet. Die Frequenzen, die versteigert werden, sollen einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Deutschland leisten, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Insgesamt werden Frequenzen im Umfang von 270 MHz aus den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz sowie 1800 MHz versteigert. Die Frequenzen aus den Bereichen bei 900 MHz und 1800 MHz haben die Grundlage für den Aufbau der heutigen Mobilfunknetze insbesondere für die flächendeckende mobile Sprachkommunikation gebildet und sollen künftig auch für breitbandige Internetanschlüsse genutzt werden. Die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich werden bislang für terrestrisches Fernsehen genutzt. Durch die schrittweise Umstellung auf DVB-T2 werden sie frei und können für mobiles Breitband genutzt werden. Die Netzbetreiber können mit nur relativ wenigen Funkstationen schnelles Internet auch in bisher wenig erschlossene Regionen bringen.

Ziel der Bundesnetzagentur sei es, dass mit dem Einsatz dieser Frequenzen eine nahezu flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Breitband-Internet erreicht wird – wie bisher schon mit mobiler Sprachtelefonie. Erfolgreiche Bieter müssen innerhalb von drei Jahren nach Zuteilung der Frequenzen jeweils eine flächendeckende Breitbandversorgung von mindestens 97 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland und 98 Prozent der Haushalte bundesweit sicherstellen. Dabei sind Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) pro Antennensektor zu erreichen. Den Haushalten sollen im Wettbewerb der Anbieter in der Regel Übertragungsraten von 10 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und mehr zur Verfügung gestellt werden. Auch soll die Versorgung mit mobilem Breitband entlang der Bundesautobahnen und der ICE-Strecken sichergestellt werden.

»Die Versteigerung endet, wenn keine weiteren Gebote auf die angebotenen Frequenzen mehr abgegeben werden. Es lässt sich heute weder sagen, wie lange die Auktion dauern wird, noch lässt sich seriös prognostizieren, welche Erlöse erzielt werden«, so Jochen Homann zum Start der Auktion. Die Versteigerung findet montags bis freitags von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr in den Räumlichkeiten der Bundesnetzagentur in Mainz statt.

Zu der Auktion hat die Bundesnetzagentur nur drei Unternehmen zugelassen - Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und Vodafone GmbH. Ein vierter Anbieter wollte ebenfalls an der Frequenzversteigerung teilnehmen, wurde jedoch von den Regulierern bereits im Vorfeld abgelehnt. Kurz vor der Frequenzversteigerung hat das Unternehmen noch die Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes gegen ein Frequenzversteigerungsverfahren beantragt. Das Unternehmen sah die vorgegebenen Mindestgebote sowie den geforderten Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit der Bieter als rechtswidrig an. Diese Klage hat das Verwaltungsgericht (VG) Köln jedoch abgewiesen (Az. 9 L 1284/15).

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