EWE TEL: Vereinzelt Bandbreitenverluste durch Vectoring-Ausbau auf dem Land

Arbeiten an über 2.000 Kabelverzweiger im Nordwesten laufen

22. Juni 2015

Mit der Vectoring-Technik sollen Nutzer einen schnelleren Internetanschluss erhalten. Bis zu 100 MBit/s werden derzeit von verschiedenen Internetanbietern in Deutschland angeboten. Doch der Umstellung auf Vectoring kann es auch passieren, dass einige Nutzer künftig niedrigere Geschwindigkeiten erhalten als bisher.

Das Oldenburger Telekommunikationsunternehmen EWE TEL baut derzeit sein Breitbandnetz aus und will seinen Kunden mit Vectoring Datenübertragungsraten von bis zu 100 MBit/s anbieten. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, kann es ländlichen Regionen passieren, dass die Kunden nach der Umstellung weniger Bandbreite als bisher nutzen können.

EWE TEL setzt einen besonderen Fokus auf die Erschließung von ländlichen Gebieten mit den schnellen Internetzugängen. Doch gerade hier gibt es einige technische Herausforderungen, so das Unternehmen. Auf dem Land wohnen die Kunden viel weiter auseinander als in städtischen Gebieten. Das führt dazu, dass auch die Anschlussleitungen zu den einzelnen Haushalten deutlich länger sind, so EWE TEL. »Bei Vectoring hängt die Bandbreite – noch stärker als bei VDSL - von der Länge und Qualität der Kupferleitungen ab. Deswegen werden nach heutigem Stand einmalig mehrere hundert Kunden nach der Umstellung weniger Bandbreite als bisher nutzen können«, so EWE TEL Geschäftsführer Sebastian Jurczyk. Das Unternehmen habe mit den betroffenen Kunden bereits Kontakt aufgenommen.

Ab Herbst 2015 sollen die ersten EWE TEL-Kunden das neue Highspeed-Internet nutzen können. Die technischen Arbeiten zum Einsatz der neuen Technologie werden bereits jetzt durchgeführt. Um weiterhin eine störungsfreie Verbindung zu gewährleisten, will EWE TEL bei einigen Kunden einen Router-Tausch vornehmen. Die davon betroffenen Kunden habe das Unternehmen bereits informiert.

EWE TEL stellt Kabelverzweiger auf
EWE TEL stellt Kabelverzweiger (»graue Kästen«) auf (Bild: EWE TEL)

Mit heutiger Vectoring-Technik kann immer nur ein Unternehmen das Verfahren an einem Kabelverzweiger einsetzen. Daher wird der Vectoring-Ausbau über die so genannte Vectoring-Liste organisiert, die von der Deutschen Telekom im Auftrag der Bundesnetzagentur geführt wird. In dieser Liste sind sämtliche geplanten und bestehenden Kabelverzweiger enthalten, die bereits mit Vectoring-Technik ausgerüstet sind oder deren Ertüchtigung mit Vectoring innerhalb der nächsten zwölf Monate geplant ist. Ist ein Kabelverzweiger zugunsten eines Anbieters in der Vectoring-Liste eingetragen, dürfen andere Anbieter diesen nicht mehr mit VDSL ausbauen. Gleichzeitig muss der Anbieter am reservierten Kabelverzweiger die Vectoring-Technik auch fristgerecht einzusetzen, selbst wenn dies für einige wenige Kunden zu einer Verschlechterung ihres Internet-Anschlusses führt, schreibt EWE TEL. EWE TEL habe im eigenen Einzugsgebiet den größten Teil aller Kabelverzweiger in die Vectoring-Liste eingetragen und will noch in diesem Jahr über 2.000 Schränke mit der Technik ausstatten, so das Unternehmen.

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