Bundesnetzagentur sperrt 4,5 Millionen unsichere Produkte

Verbraucherschutz durch Marktüberwachung in 2019

16. Januar 2020

Im Jahr 2019 hat die Bundesnetzagentur 4,5 Millionen unsichere Produkte gesperrt. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit. 2018 waren es noch über 10 Millionen Produkte.

In der Online-Marktüberwachung hat die Bundesnetzagentur den Verkauf von rund 3,5 Millionen Produkten verboten. Diese Geräte können nach Angaben der Behörde Funkstörungen bzw. elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen und dürfen in der EU nicht vertrieben werden.

Weitere rund 600.000 Produkte hat die Bundesnetzagentur 2019 mit Vertriebsverboten oder Korrekturmaßnahmen bei Wirtschaftsakteuren in Deutschland belegt. Außerdem wurde die Einfuhr von knapp 400.000 nicht konformen Produkten nach Deutschland untersagt.

Bundesnetzagentur
Bundesnetzagentur in Bonn (Foto: tarif4you.de)

Auch 2019 richteten sich die Ermittlungen der Bundesnetzagentur wieder auf einzelne Online-Händler, die hohe Stückzahlen im Internet anboten. So konnten Anbieter von sogenannten Minispion-Detektoren – auch Wanzenfinder genannt – ermittelt werden. Die in millionenfacher Stückzahl angebotenen Geräte fielen vor allem durch formale Mängel, wie fehlender CE-Kennzeichnung oder fehlender deutscher Bedienungsanleitung auf. Geräte, die das CE-Kennzeichnen nicht tragen, sind nicht für den europäischen Markt vorgesehen und können ein Risiko für den Verbraucher darstellen, erklärt die bundesnetzagentur.

Unter den insgesamt 3,5 Millionen nicht konformen Geräten befanden sich unter anderem mehr als 600.000 Bluetooth-Lautsprecher, sowie fast 500.000 Störsender. Deren Be- und Vertrieb sei in Europa nicht zulässig, weil durch den Einsatz Kommunikationsdienste wir zum Beispiel Mobilfunk oder GPS-Navigationsdienste gestört und Notrufe verhindert werden können. Solche Geräte werden häufig illegal bei der Durchführung von Straftaten eingesetzt, erklärt die bundesnetzagentur weiter.

Wie die Bundesnetzagentur weiter schreibt, bestellen Verbraucher immer mehr Produkte online direkt aus Drittstaaten. Daher arbeitet die Behörde intensiv mit dem Zoll zusammen. Der Zoll habe 2019 insgesamt 13.000 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur gemeldet, heißt es in der Mitteilung. In mehr als 90 Prozent der Fälle erfolgte keine Freigabe der Produkte für den deutschen Markt. Insgesamt waren rund 400.000 Produkte betroffen.

Die von der Bundesnetzagentur geprüfte Anzahl von Gerätetypen im deutschen Einzelhandel belief sich im Jahr 2019 auf über 5.400. Die Behörde hat insgesamt 59 Vertriebsverbote und 721 Festsetzungsschreiben zur Behebung formaler Mängel für nicht konforme Produkte erlassen. Es waren rund 600.000 Produkte betroffen.

Quelle: Mitteilung der Bundesnetzagentur

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