Bundesnetzagentur: Rund 4,3 Millionen aktiver Glasfaseranschlüsse

Jahresbericht Telekommunikation 2023 veröffentlicht

17. Mai 2024

Die Bundesnetzagentur hat ihren Jahresbericht zum Bereich Telekommunikation 2023 veröffentlicht. Der Bericht enthält auch aktuelle Zahlen zur Entwicklung des Telekommunikationsmarktes. Wir fassen die wichtigsten Daten für Sie zusammen.

Bundesnetzagentur
Bundesnetzagentur in Bonn (Foto: tarif4you.de)

Breitbandanschlüsse

Die Anzahl der vertraglich gebuchten Breitbandanschlüsse stieg laut Bundesnetzagentur bis zum Ende des Jahres 2023 auf insgesamt rund 38,4 Millionen Anschlüsse. Mit einem Anteil von rund 64 Prozent (24,5 Millionen) basierte der Großteil der Breitbandanschlüsse weiterhin auf unterschiedlichen DSL-Technologien. Auf alle anderen Anschlussarten entfielen insgesamt etwa 13,9 Millionen Anschlüsse. Hier wurden die meisten Zugänge auf Basis von HFC-Netzen (ca. 8,6 Millionen) realisiert.

Auf Glasfaserleitungen, die bis in die Wohnung oder in das Haus der Kunden reichen (FttH/FttB), beruhten rund 4,3 Millionen Anschlüsse. Damit übertraf die Zahl aktiver Glasfaseranschlüsse den Bestand Ende 2022 um ca. 900.000.

Die Anzahl der mit Glasfaser versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Endkunden (Homes Passed) hat sich im Jahr 2023 um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,9 Millionen erhöht. Die aktiven und nicht aktiven Glasfaseranschlüsse (Homes Connected) verzeichneten allerding einen geringeren Anstieg (14 Prozent) von 6,4 Millionen im Jahr 2022 auf 7,3 Millionen im Jahr 2023.

Aktive Breitbandanschlüsse über FttH/FttB 2023
Aktive Breitbandanschlüsse über FttH/FttB 2023 (Grafik: Bundesnetzagentur)

Der Anteil aktiver FttH/FttB-Anschlüsse (Homes Activated) an den gesamten aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen ist von 9,1 Prozent im Jahr 2022 auf 11,2 Prozent zum Jahresende 2023 gestiegen. Die geringe Verbreitung solcher Anschlüsse ist laut Bundesnetzagentur im Wesentlichen auf den hohen Versorgungsgrad mit bestehenden Infrastrukturen (VDSL-Vectoring und HFC-Netze) zurückzuführen. Aufgrund steigender Nachfrage nach höheren Datenraten wird für die kommenden Jahre erwartet, dass sich der FttH/FttB-Anteil deutlich erhöhen wird.

Über alle Breitbandanschlüsse hinweg verfügten Ende des Jahres 2023 rund 19,4 Millionen Breitbandanschlüsse über eine vermarktete maximale Downloadrate von mindestens 100 MBit/s. Bezogen auf die Gesamtzahl der insgesamt in Festnetzen vermarkteten Breitbandanschlüsse (38,4 Millionen) lag somit deren Anteil bei etwa 51 Prozent. Rund 2,2 Millionen Anschlüsse wiesen eine vermarktete Datenrate von 1 GBit/s und mehr auf. Noch etwa 1,2 Millionen Anschlüsse waren zum Ende des Jahres 2023 mit einer nominellen Datenrate von weniger als 10 MBit/s ausgestattet.

Gesprächsminuten Festnetz und Mobilfunknetz

Das über Festnetze abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2023 ging gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 64 Milliarden Gesprächsminuten zurück. Damit setzt sich der kontinuierliche Rückgang von Festnetzgesprächsvolumen, der durch die Pandemie unterbrochen wurde, weiter fort.

Abgehende Gesprächsminuten in Festnetzen 2023
Abgehende Gesprächsminuten in Festnetzen (Grafik: Bundesnetzagentur)

Im Jahr 2023 wurden über Mobilfunknetze im Inland rund 153,5 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht im Durchschnitt rund 122 Minuten monatlich pro aktivem SIM-Profil. Insgesamt ist das über Mobilfunknetze im Inland abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2023 mit einer Abnahme um knapp vier Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Dies lässt sich unter anderem durch die zunehmende Nutzung von nummernunabhängigen interpersonellen Telekommunikationsdiensten, insbesondere von Messenger- und Videokonferenz-Diensten, erklären.

Messenger- und Videokonferenz-Dienste

Im Vergleich zum Vorjahr hat das in Deutschland über Messenger- und Videokonferenz-Dienste abgewickelte Kommunikationsvolumen weiter zugenommen. Im Jahr 2023 wurden 15,8 Milliarden (2022: 13,3 Milliarden) abgehende Sprachtelefonie-Anrufe sowie 8,2 Milliarden (2022: 7,7 Milliarden) abgehende Video-Anrufe über Messenger- und Videokonferenz-Dienste geführt. Das jeweilige Gesprächsvolumen ist dabei auf insgesamt 175,1 Milliarden (2022: 121,0 Milliarden) Sprachtelefonie-Minuten sowie auf 176,4 Milliarden (2022: 143,2 Milliarden) Videotelefonie-Minuten angewachsen. Zudem wurden im Jahr 2023 insgesamt 891,4 Milliarden (2022: 805,4 Milliarden) Sofortnachrichten über Messenger- und Videokonferenz-Dienste versendet.

Die Nutzung des Kurznachrichtendienstes (SMS) war seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2012 mit 59,8 Milliarden durch die zunehmende Verbreitung von internetfähigen Smartphones und der Einführung von Instant-Messaging-Diensten stetig rückläufig. Nach einem kurzfristigen Anstieg im Jahr 2021 auf 7,8 Milliarden SMS hat sich in den Jahren 2022 und 2023 der rückläufige Trend weiter fortgesetzt. Die Anzahl der versendeten SMS sank auf 5,3 Milliarden im Jahr 2023. Damit wurden im Durchschnitt pro aktivem SIM-Profil monatlich rund vier SMS versendet, im Jahr zuvor betrug die Anzahl rund fünf Kurznachrichten.

Mehr Datenvolumen im Festnetz und Mobilfunknetz

Im Jahr 2023 wurde in Deutschland in Festnetzen insgesamt ein Datenvolumen rund 132 Milliarden Gigabyte (GB) übertragen. Dies entspricht im Durchschnitt einem Datenvolumen von ca. 287 GB pro Anschluss und Monat. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg das in Deutschland in Festnetzen übertragene Datenvolumen um rund 11 Milliarden GB.

Datenvolumen in Festnetzen 2023
Datenvolumen in Festnetzen (Grafik: Bundesnetzagentur)

Im Jahr 2023 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen in Mobilfunknetzen pro aktivem SIM-Profil und Monat gegenüber dem Vorjahr um etwa 36 Prozent auf 7,2 GB erhöht. Nach Erhebungen der Bundesnetzagentur belief sich das übertragene Datenvolumen über Mobilfunknetze im Inland im Jahr 2023 auf 9.118 Millionen GB gegenüber 6.714 Millionen GB im Jahr 2022. Der überwiegende Teil (91 Prozent) des Datenverkehrs wurde dabei über LTE realisiert, sechs Prozent des Datenverkehrs über das 5G-Netz und drei Prozent des Datenverkehrs über das GSM-Netz (2G) abgewickelt.

Datenvolumen in Mobilfunk 2023
Datenvolumen in Mobilfunk (Grafik: Bundesnetzagentur)

Quellen: Mitteilung der Bundesnetzagentur und Jahresbericht 2023

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++