Anrufe ins Ausland: So lässt sich jede Menge Geld sparen

Wer sich im Ausland befindet und einen Anruf nach Deutschland tätigen will oder umgekehrt aus Deutschland einen Freund anrufen möchte, der gerade ein Praktikum in Australien macht, wird unter Umständen tief in die Tasche greifen müssen. Zwar sind Telefongebühren von EU-Ländern in andere EU-Länder oder Anrufe von anderen EU-Ländern nach Deutschland gedeckelt, allerdings betrifft das eben nicht Anrufe, die Länder außerhalb der EU betreffen und auch keine Anrufe, die von Deutschland aus in EU-Länder getätigt werden. Schon wer einen Schritt über solch eine Grenze gemacht hat, muss dabei mit horrenden Preisen rechnen, wenn er nicht genügend aufpasst. Damit der Urlaub im Ausland oder ein schneller Geburtstagsanruf bei Freunden nicht zur Kostenfalle wird, gibt es aber einige Tipps zu beachten, die dabei helfen können, extreme Kosten zu umgehen und dennoch nicht auf den einen oder anderen Anruf verzichten zu müssen.

Mobiltelefon
Sparen beim Telefonieren ins Ausland (Bild: Phone photo created by freepik - www.freepik.com)

Eine Einsicht in die Preisliste des Anbieters sollte zuerst erfolgen

Wer einen Anruf ins Ausland tätigen will, der sollte sich vorher am besten immer über die Preise informieren, bevor es zu ungewollten Überraschungen kommt. Hierfür sollte man einfach die Minutenpreise in der Preisliste seines Festnetzanbieters oder Mobilfunkproviders überprüfen. Auf der Webseite seines Anbieters beziehungsweise Providers sind diese Listen in der Regel einfach zu finden. Ist das nicht der Fall, ist der Support des Anbieters in der Regel täglich telefonisch erreichbar. Auch hier lässt sich eine solche Liste erfragen. In jedem Fall lohnt es sich jedoch besser, immer vom Handy aus auf ein anderes Handy anzurufen. Anrufe vom Festnetz hingegen auf andere Handys sind im Normalfall immer deutlich teurer und lohnen sich hingegen kaum. Wer einen Anruf auf das Festnetz tätigen will, kann sich hierbei entscheiden, ob er vom Handy aus oder auch vom Festnetz anruft. Was sich am besten lohnt, ist der entsprechenden Liste des Anbieters oder Providers zu entnehmen. Je nachdem wie die preislichen Unterschiede sind, sollte besser zum einen oder zum anderen gegriffen werden.

Die EU-Roaming-Regelungen

Den Überblick über die EU-Regelungen rund um das Thema Telefonieren zu behalten, ist nicht immer einfach. Die EU-Roaming-Regelung greift nämlich nur bei Roaming-Verbindungen, also bei Anrufen, die von einem EU-Land nach Deutschland getätigt werden oder die innerhalb zweier EU-Länder erfolgen. Beim Roaming handelt es sich um eine beschlossene Regulierung der EU für die zeitlich begrenzte Nutzung des Handys oder Smartphones im Ausland. Derjenige, der den Anruf tätigt, nutzt hierbei nämlich ein ausländisches Netz, das sogenannte Roaming und ist somit vor Kostenfallen geschützt. Umgekehrt handelt es sich jedoch nicht um eine Roaming-Verbindung, wenn ein Anruf aus Deutschland in ein EU-Land oder ein Nicht-EU Land getätigt wird. Eine gewöhnliche Flatrate deckt in der Regel somit nur Anrufe innerhalb Deutschlands ab.

Wer in der Nähe einer Landesgrenze wohnt, sollte also ganz besonders vorsichtig sein. Zwar muss dieser in diesem Fall nicht mehr für seine Anrufe zahlen als sonst auch, wenn er eine Person innerhalb Deutschlands anruft, dafür zahlen die Anrufer unter Umständen mehr. Häufig verbindet sich das Smartphone nämlich unbemerkt mit dem ausländischen Netz. Zweimal hinzuschauen lohnt sich hierbei. Eine Besonderheit gilt für alle, die in der Nähe der Schweizer Landesgrenze leben. Da es sich bei der Schweiz um ein Nicht-EU-Land handelt, muss man auch hier für ausgehende Anrufe zahlen, sofern sich das Smartphone mit dem entsprechenden Netz verbinden sollte. Für Telekom-Kunden mit Magenta-Mobil-Tarif ist die Nutzung im Nicht-EU-Ausland und damit der Schweiz auf 1000 Gesprächs¬minuten und 1000 SMS pro Monat gedeckelt. Wer auf Nummer sicher gehen will, informiert sich jedoch direkt bei seinem Anbieter.

Anders als bei der Schweiz gibt es bei Norwegen hingegen eine Sonderregelung. Auch wenn es sich bei Norwegen nicht um einen EU-Mitgliedsstaat handelt, gehört das Land aber zu den Ländern des Europäischen Wirtschafts¬raums. Auf diese wurde die Roaming-Verordnung ausgeweitet, so dass auch dort die entsprechenden Tarif-Regelungen gelten. Wer also in Norwegen telefonieren möchte, der kann das zu den gewöhnlichen Konditionen seines normalen Inlands¬tarifs tun, ohne hierbei mit zusätzlichen Kosten rechnen zu müssen.

Anrufe in Länder außerhalb der EU sind immer teurer

Für Anrufe aus Deutschland ins EU-Ausland gibt es eine Maximalgrenze. Nicht mehr als 22,6 Cent pro Minute dürfen derzeit dafür anfallen, egal ob die Anrufe nun vom Festnetz oder vom Handy aus getätigt werden. Besonders ärgerlich: Viele Anbieter nutzen diese Grenze aus und gestalten Anrufe tatsächlich entsprechend teuer. Wer allerdings von Deutschland aus in ein Nicht-EU-Land telefonieren will, muss mit noch höheren Preisen rechnen. Die Preise unterscheiden sich dabei aber nicht nur von Land zu Land stark, sondern hängen auch von den entsprechenden Anbietern ab. Preise um die 50 Cent pro Minute bis hin zu zwei Euro, sind jedoch leider Normalität, je nachdem ob vom Festnetz aus oder mit dem Handy angerufen wird. Günstiger sind hingegen SMS. Eine SMS ins EU-Ausland darf maximal 7,1 Cent kosten. Allerdings sind die Preise hierbei ebenfalls höher, wenn es sich um eine Nachricht in ein Land handelt, das nicht in der EU liegt.

Flatrates für bestimmte Länder lohnen sich häufig

Wer bei seinen Anrufen ins Ausland sparen will, kann einige Tipps beachten. Vor allem für Vieltelefonierer lohnt es sich, sich eingehend mit den verschiedenen Tarifen und Anrufoptionen auseinanderzusetzen. Monatlich kann so nämlich jede Menge Geld gespart werden. Wer dabei häufig ins Ausland telefoniert oder sich aufgrund von Work and Travel oder eines anderen Auslandsaufenthalts für längere Zeit im Ausland befindet und oft Anrufe nach Deutschland tätigt, sollte eine Auslands-Flat in Betracht ziehen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine Flatrate, mit der unbegrenzt viele Anrufe zu einem festgelegten Fixpreis ins Ausland getätigt werden können. Auf diese Weise kommen garantiert keine bösen Überraschungen auf einen zu. Wie viel man im Endeffekt pro Monat für seine Anrufe bezahlen wird, steht immerhin von Beginn an fest. Außerdem müssen sich Flatrate-Besitzer so nicht jedes Mal aufs Neue überlegen, ob sie den Anruf wirklich tätigen möchten. Entsprechende Länder-Flatrates gibt es schon ab vier Euro monatlich, so dass sich das schon bei wenigen Anrufen beziehungsweise Gesprächsminuten lohnt.

Einige Mobilfunkprovider haben sich auf bestimmte Länder spezialisiert

Eine andere Möglichkeit ist es, Mobilfunkprovider zu wählen, die sich auf Anrufe bestimmter Länder spezialisiert haben. Ein solcher Provider ist beispielsweise Ay Yildiz aus dem Hause Telefónica Deutschland. Dieser hat sich auf türkischsprechende Kunden bzw. Kunden, die häufig Anrufe in die Türkei tätigen, spezialisiert und bietet diese entsprechenden Tarife zum günstigen Preis an. Wer sich für eine Flatrate von Ay Yildiz entscheidet, bekommt so für vergleichsweise wenig Geld nicht nur die Möglichkeit, unbegrenzt innerhalb von Deutschland zu telefonieren, sondern auch innerhalb der Türkei. Je nach Tarif handelt es sich dabei um eine Flatrate ins Festnetz der Türkei und zusätzlichen Freiminuten ins türkische Mobilfunknetz oder um Flatrates, die sich anders zusammensetzen. Kunden können dabei außerdem auch zwischen Prepaid- und Laufzeittarifen wählen und das für sich aussuchen, das am besten zu ihnen passt.

Entsprechende Mobilfunkprovider gibt es auch für andere Länder. Lebara beispielsweise bietet eine Telefon-Flatrate in 50 verschiedene Länder der Welt an, darunter auch nicht EU-Länder und Länder außerhalb Europas wie Chile, Israel oder auch Bangladesch. EU-Länder sind hierbei ebenfalls eingeschlossen, so dass Nutzer bei ihren Anrufen maximal flexibel sind. Wer häufig telefonischen Kontakt mit anderen Menschen hat die im Ausland leben, ist mit dieser Flatrate womöglich am besten bedient. Da die Tarife und Flatrates hierbei so vielfältig sind, lohnt sich ein Blick auf die Webseite des entsprechenden Mobilfunkproviders.

Call-by-Call-Vorwahlen sind manchmal die beste Wahl

Es ist jedoch nicht immer eine Flatrate notwendig, um günstig ins Ausland telefonieren zu können. Zwar lohnt sich eine Flatrate in vielen Fällen am besten, allerdings eben auch nur für Menschen, die häufig ins Ausland telefonieren oder mindestens einen langen Anruf tätigen wollen. Wer einen einmaligen Anruf ins Ausland tätigt, nur alle paar Monate einen solchen Anruf machen möchte oder immer nur kurz mit Freunden oder Verwandten im Ausland spricht, ist möglicherweise mit Call-by-Call-Vorwahlen am besten bedient. Das Prinzip ist für Kunden der Deutschen Telekom ganz einfach: Vor der eigentlichen Telefonnummer wird einfach die Nummer des ausgewählten günstigeren Anbieters gewählt. Das Gespräch läuft dann über diesen günstigeren Anbieter ab, ohne dass der Anrufer oder der Angerufene mit irgendwelchen Einschränkungen rechnen müssen. Die Gebühren werden dabei dann einfach über die Rechnung der Telekom eingezogen. Einen Nachteil hat das Ganze aber doch: Spontane Anrufe sind hier eher nicht ratsam, da sich die Preise der Vorwahlen stetig ändern. Da häufig ein Taktungs- oder Stundenwechsel stattfindet, variieren die Preise stark und eine zunächst günstige Vorwahl kann somit plötzlich teurer werden. Aus diesem Grund lohnt es sich vor jedem Anruf, sich über die entsprechenden Vorwahlen zu informieren und entsprechende Tarif-Listen einzusehen.

Anrufe über das Internet sind häufig die günstigste Alternative

Wer telefonieren will, muss das nicht immer klassisch über das Festnetz oder das Netz des Mobilfunkanbieter tun. Wer es besonders günstig oder in den meisten Fällen sogar kostenlos telefonieren möchte, sollte am besten einfach das Internet dafür nutzen. Die erste Wahl sind dabei in der Regel Messenger wie etwa WhatsApp. Nutzen beide Gesprächspartner diese App, so sind normale Anrufe und sogar Videoanrufe für beide Seiten kostenlos. Das betrifft nicht nur Anrufe innerhalb Deutschlands, sondern Anrufe von überall aus der Welt. Lediglich Kosten für das Internet können hierbei anfallen. Sofern man eine limitierte Datennutzung hat, können auf diese Weise jedoch die mobilen Daten aufgebraucht werden. Wer sich jedoch im heimischen Wlan befindet oder Gratis-Wlan in Cafés oder Geschäften nutzt, ist hingegen auf der sicheren Seite. Hierbei fallen gar keine Kosten an. Nicht nur WhatsApp bietet jedoch die Möglichkeit des kostenlosen Telefonierens. Auch die App FaceTime von Apple macht das ganz einfach möglich.

Voraussetzung für die Nutzung der Apps ist jedoch ein funktionsfähiges Smartphone mit Internetverbindung. Smartphones verschiedener Marken zu besonders günstigen Preisen gibt es auf vielen Websites zu kaufen. Beispielsweise Preis24.de bietet Smartphones von Huawei, Apple und anderen Marken zu besonderen Spar-Paketen an. Die Preise sind deshalb so niedrig, da die Betreiber der Deal-Plattform spezielle Angebote direkt mit den Anbietern aushandeln und diese ihren Kunden zur Verfügung stellen. Neben Smartphones von Huawei und anderen Marken bietet preis24.de dabei außerdem auch verschiedene Tarife, Tablets und vieles mehr an. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich ein Smartphone zuzulegen oder einfach ein neueres Gerät haben möchte, der sollte hier unbedingt vorbeischauen.

Die Liste der Anbieter ist groß

Ein Klassiker ist unter anderem außerdem auch Skype. Anrufe unter Skype-Nutzern sind immer gratis, ansonsten sind auch preisgünstige Anrufe in Fest- und Handynetze weltweit möglich. Auch Teams oder Zoom bieten Nutzern die Option, kostenlos miteinander zu telefonieren, egal ob mit Video oder nicht. Das bleibt den Nutzern dabei jederzeit selbst überlassen. Möglich ist es hierbei außerdem auch, die Video-Funktion nur bei einem Nutzer einzuschalten. Wer also keine Webcam hat oder sich einfach nicht zeigen möchte, muss das damit auch nicht tun und kann den anderen trotzdem sehen. Die Besonderheit: Auf diese Weise lässt sich sogar ganz einfach mit mehreren Personen gleichzeitig telefonieren. Auch die Video-Funktion ist auf alle Personen anwendbar, so dass viele Firmen diese Option gerne für Meetings über das Internet nutzen. Alle Teilnehmer können sich auf diese Weise gegenseitig sehen und miteinander sprechen - bezahlen müssen sie hierbei jedoch nichts.

Familienfeiern lassen sich per Videocall gemeinsam verbringen

Nicht nur im Berufsleben sind diese Anwendungen daher praktisch, sondern auch im privaten Bereich. Wer gerne einen Familienabend mit seinen im Ausland lebenden Verwandten verbringen oder sich auf ein Glas Wein mit Freunden treffen will, kann das ganz einfach von überall aus machen. Die Möglichkeiten sind dabei nahezu unbegrenzt. Spieleabende, ein Kaffeeklatsch und sogar gemeinsame Kochabende sind auf diese Weise einfachumzusetzen, egal wie viele Teilnehmer dabei sind und egal wo sich diese befinden. Besonders zu großen Familienfeiern oder auch besonderen Anlässen wie zu Geburtstagen oder auch zu Weihnachten kommt diese Funktion zahlreichen Familien zugute. Auch wenn man auf diese Weise seine Liebsten nicht physisch um sich hat, so kann man diese zumindest sehen und mit ihnen reden. Selbstverständlich können die Liebsten dabei mit am Tisch sitzen - werden Laptop oder Smartphone entsprechend platziert, ist das ganz einfach möglich und ein Gefühl des Zusammenseins stellt sich ein.

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