Internetzugang: Zugangsarten

Für eine Verbindung ins Internet, muss Ihr Computer mit dem Zugangscomputer Ihres Providers verbunden werden. In der Regel geschieht das über das Telefonnetz. Es gibt jedoch auch andere Wege, wie Sie ins Internet kommen können. Außerdem gibt es, je nach Art des Telefonanschlusses, einige Besonderheiten, die zu beachten sind. Im Folgenden stellen wir Ihnen Anschlusstechniken und deren Besonderheiten vor.

Analoger Anschluss

Viele Haushalte in Deutschland sind noch mit einem analogen Telefonanschluss ausgestattet. Da können Sie einfach mit einem Modem ins Internet gehen - anschließen und lossurfen. Dieser einfachster Weg ins Internet ist auch der langsamste. Mehr als 56 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) sind hier nicht möglich. In der Praxis wird der Zugang, je nach Qualität der Leitungen sogar noch langsamer.

Bei der Wahl des Modems sollten Sie auf den Hinweis «V.92-kompatibel» achten. Dieser Modemstandard wird zwar noch von sehr wenigen Provider unterstützt. Wenn es aber soweit ist, profitieren Sie von neuen Funktionen, wie zum Beispiel schnelleren Einwahl (»Quickconnect«) oder »Modem-on-hold«. Damit blieben Sie erreichbar, während Sie online sind - das Modem erkennt das Anklopfen und die Internet-Verbindung wird »geparkt«, während Sie telefonieren. Allerdings wird dies derzeit noch von keinem Internet-Anbieter in Deutschland unterstützt. Regulär belegt die Internetverbindung die Telefonleitung komplett, so dass Anrufer nur ein Besetzzeichen hören. Auf jedem Fall sollte ein Modem mindestens V.90-kompatibel sein.

ISDN-Anschluss

Wenn Sie einen digitalen ISDN-Anschluss (aktuelle Telekom-Bezeichnung: Universal-Anschluss) haben, können Sie ebenfalls mit einem entsprechenden Modem durchs Netz surfen. Die Vorteile gegenüber einem analogen Anschluss liegen in der Geschwindigkeit: Mit ISDN (Integrated Services Digital Network) surfen Sie mit bis zu 64 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) im Internet und auch die Einwahl dauert nur wenige Sekunden im Vergleich zu 20-30 Sekunden bei einem analogen Modem.

Da Sie bei ISDN zwei Leitungen zur Verfügung haben, können Sie diese auch gleichzeitig für den Internetzugang nutzen. In der Fachwelt wird dieses Verfahren »Kanalbündelung« genannt. Die Daten­übertragungsrate liegt dann bei bis zu 128 kBit/s. Die Nutzung der zweiten ISDN-Leitung (zweiter B-Kanal) wird ebenfalls berechnet, so dass für doppelte Geschwindigkeit auch doppelt so viel bezahlt werden muss. Zu beachten ist auch, dass Kanalbündelung nicht von allen Internetprovidern unterstützt wird.

DSL-Anschluss

Der Begriff DSL steht für eine Breitbandübertragung, bei der für den Datenverkehr andere Frequenzbereiche des Telefonkabels genutzt werden als bei der Übertragung von Sprachinformationen. Dies hat zur Folge, dass bei Nutzung des Internets der Sprachbereich der Telefonleitung nicht blockiert ist. Gleichzeitiges Surfen und Telefonieren ist somit kein Problem mehr. Wer viel Zeit im Internet verbringt oder umfangreiche Datentransfers vornimmt, dem wird eine Flatrate empfohlen.

Der Vorteil von DSL liegt nicht nur in vorhandenen Pauschalangeboten, sondern vor allem in der Geschwindigkeit. Privatanwendern werden derzeit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde (MBit/s) angeboten. Für Upload der Daten stehen üblicherweise 128 kBit/s, 196 kBit/s, 384 kBit/s, 512 kBit/s oder 1 MBit/s zur Verfügung. Solche DSL-Angebote mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten je nach Richtung der Datenübertragung heißen auch asymmetrisch (ADSL). Mit einer Erweiterung dieser Technik können auch Download-Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s erreicht werden (VDSL). Weitere Techniken, wie VDSL Vectoring sollen die Geschwindigkeiten noch weiter erhöhen.

Fließen Daten mit gleicher Geschwindigkeit in beide Richtungen, wird vom Symmetrischen DSL (SDSL) gesprochen. Diese Zugangsart wird in der Regel mit bis zu 2,3 MBit/s angeboten. Auf jedem Fall werden die Daten digital über das herkömmliche Telefonnetz übermittelt.

Bei den Tarifmodellen für den Internetzugang über einen Telefonanschluss oder DSL können Sie sowohl zwischen »by-Call« Varianten wählen, bei denen Sie also nur während der Nutzung zahlen und sich nicht landfristig an einen Anbieter binden, als auch sich für feste Verträge entscheiden. Neben Flatrate werden dabei auch andere Abrechnungsarten angeboten. So bieten einige Unternehmen Internet-by-Call auch für DSL-Anschlüsse. Diese Angebote rechnen sich vor allem für die Kunden, die wenig Zeit online Verbringen und trotzdem nicht auf DSL-Geschwindigkeit verzichten wollen. Auch Zeit- und Volumentarife werden bei einigen Providern angeboten.

Internet über Steckdose

Zum Internet aus der Steckdoese haben wir einen getrennten Ratgeber-Artikel.

Internet via Satellit

Schnelle Breitband-Internetzugänge über DSL sind nicht bundesweit verfügbar. Insbesondere in den ländlichen Gebieten ist schneller Internetzugang somit nicht mäglich. Ein Internetzugang über Satellit bietet dagegen flächendeckende Versorgung.

Beim Internetzugang via Satellit werden die Daten über eine Satellit-Verbindung heruntergeladen. Dieser Zugang benötigt allerdings oft noch einen Rückkanal über normale Telefonleitung (1-Weg-Satellitenverbindung). Auf diesem Weg werden Daten mit spezieller Software bei einem Sat-Betreiber angefordert. Je nach Anbieter werden auch so genannten 2-Wege-Satellitenverbindungen angeboten, bei denen auch Daten-Upload über das Satellit erfolgt.

Von einer Bodenstation aus sendet der Betreiber die Signale zum Satellit, wie zum Beispiel Astra oder Eutelsat. Dort werden die Signale verstärkt und wieder abgestrahlt. Dabei sind Übertragungsrate von 64 kBit/s bis 150 MBit/s möglich. Die Satellitenschüssel beim Nutzer zuhause fängt die Signale auf. Spezielle Elektronik (LNB) wandelt diese so um, dass eine DVB-S-Karte im Computer diese empfangen kann. Selbstverständlich ist eine Satellitenschüssel mit entsprechenden LNBs und Verkabelung notwendig.

Breitband-Internet via TV-Kabel

Eine weitere Alternative für DSL-Zugänge über Telefon-Leitung ist Breitband-Internet über TV-Kabel. Voraussetzung dafür ist, dass der für die jeweilige Adresse zuständige Kabelnetzbetreiber die eigene Infrastruktur entsprechend ausgebaut hat. Dann ist neben Fernsehen auch Internet-Surfen und Telefonieren (über VoIP) möglich. Beim Internet-Zugang errreichen die Kabel-Anschlüsse oft deutlich höhere Geschwindigkeiten, als es bei DSL möglich ist. Üblich sind Anschlüsse mit Download-Geschwindigkeiten zwischen 8 MBit/s und 100 MBit/s; einige Anbieter haben bis zu 150 MBit/s schnelle Anschlüsse im Angebot.

Für den Internetzugang via TV-Kabel sind auch spezielle Modems notwendig, die über entsprechende Anschlüsse verfügen und auch die hohen Geschwindigkeiten unterstützen. Die Kabel-Anbieter liefern entsprechende Hardware mit; oft wird neben dem Modem auch ein Router für den Kabelanschluss zum Kauf angeboten.

Es gibt keine bundesweite Versorgung für den Internetzugang über TV-Kabel. Die Anbieter sind nur regional vertreten; in manchen Orten sind neben größeren Anbietern auch kleinere Kabelnetzbetreiber zu finden, die nur ausgewählte Stadtteile oder nur einzelne Straßen und Häuser versorgen. Zu den wichtigsten Kabel-Anbietern in Deutschland zählen Kabel Deutschland (13 Bundesländern), Unitymedia (NRW, Hessen) und Unitymedia KabelBW (Baden-Württemberg). Weiterhin sind TeleColumbus, Primacom und Cablesurf in mehreren Regionen aktiv, neben vielen kleineren regionalen Anbietern.

Schnelles Internet über Mobilfunknetz

Schnelle Internetzugänge sind heute auch über das Mobilfunknetz möglich. Je nach verwendeter Technik und dem eigenen Mobilfunkvertrag sind Geschwindigkeiten von bis zu 7,2 MBit/s (UMTS/HSPA), 14,4 MBit/s oder gar 42 MBit/s (HSPA+) möglich. Dank der LTE Technologie sind in versorgten Gebieten auch höhere Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s oder 100 MBit/s und neuerdings auch bis zu 150 MBit/s möglich. Zu beachten ist allerdings dabei, dass bei Mobilfunk-Tarifen zwar Flatrate-Tarife angeboten werden, diese jedoch nur für ein begrenztes Datenvolumen mit der Höchstgeschwindigkeit genutzt werden können. Wird das im Tarif vereinbarte Datenvolumen erreicht, wird der mobile Internetzugang auf maximal 64 kBit/s gedrosselt.

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