Internetzugang: Zugangsarten

Für eine Verbindung ins Internet, muss Ihr Computer mit dem Zugangscomputer Ihres Providers verbunden werden. Früher geschah dies vor allem über das Telefonnetz. Inzwischen gibt es verschiedene technische Möglichkeiten, ins Internet zu gelangen. Neben den heute gängigen Breitbandanschlüssen über DSL, Kabel, Glasfaser oder Mobilfunk existieren noch einige ältere Zugangsarten, die mittlerweile kaum genutzt werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Technologien und ihren aktuellen Stand.

Analoge Modem-Verbindungen

Die Einwahl über ein analoges Modem war eine lagen Zeit eine einfache Möglichkeit, zu Hause online zu gehen. Über die Telefonleitung werden Daten mit maximal rund 56 kbit/s übertragen. Das reicht heute nur noch für einfache Textseiten oder zur Fernwartung älterer Systeme. Neben der niedrigen Geschwindigkeit hat ein Diap-Up zugang auch den Nachteil, dass dieser regulär die Telefonleitung komplett belegt. gleichzeitiges Telefonieren ist damit nicht möglich.

Solche Zugänge sind technisch noch möglich, werden aber praktisch kaum noch angeboten. Auch einst große Anbieter von Einwahl-Zugängen - AOL - hat seine Einwahl-Dienste im September 2025 eingestellt. Auch hierzulande spielen analoge Modems keine Rolle mehr für den regulären Internetzugang.

ISDN-Zugänge

Mit einem digitalen ISDN-Anschluss (Integrated Services Digital Network) konnten Telefonie und Datenübertragung parallel erfolgen. Der Vorteil gegenüber einem analogen Anschluss ist insbesodnere Geschwindigkeit: Mit ISDN (Integrated Services Digital Network) surfen Sie mit bis zu 64 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) im Internet und auch die Einwahl dauert nur wenige Sekunden im Vergleich zu 20-30 Sekunden bei einem analogen Modem. Durch Kanalbündelung sind Geschwindigkeiten bis 128 kBit/s erreichbar.

ISDN war lange Zeit ein beliebter Standard für Telefonanschlüsse, wird aber inzwischen nicht mehr angeboten. Die Netzbetreiber haben ihre Anschlüsse auf IP-Technik (All-IP) umgestellt. Neue ISDN-Zugänge sind daher nicht mehr verfügbar.

DSL-Anschluss

DSL (Digital Subscriber Line) nutzt die vorhandene Telefonleitung, um Breitband-Internet bereitzustellen. Dabei werden für den Datenverkehr andere Frequenzbereiche des Telefonkabels genutzt werden als bei der Übertragung von Sprachinformationen. Je nach Technik – ADSL, VDSL oder Vectoring – sind heute Bandbreiten bis zu rund 250 MBit/s möglich.

Die hohen Geschwindigkeiten werden bei DSL nur für den Download angeboten. Beim Hochladen der Daten (Upload) stehen in der Regel deutlich niedrigere Geschwindigkeiten zur Verfügung. Je nach Anschluss sind bis zu 40 Mbit/s möglich. Fließen Daten mit gleicher Geschwindigkeit in beide Richtungen, wird vom Symmetrischen DSL (SDSL) gesprochen.

Mehr Details: DSL-Anschlüsse im Überblick

Bei den Tarifmodellen für den Internetzugang via DSL hat sich die Flatrate durchgesetzt. Dennoch sind auch weitere Abrechnungsarten möglich, etwa nach Zeit oder nach Datenvolumen.

Breitband-Internet via TV-Kabel

Beim Kabelinternet erfolgt der Zugang über das Koaxialnetz der Fernsehanbieter. Über die DOCSIS-Technik (aktuell Version 3.1, künftig 4.0) sind Bandbreiten bis zu 1 GBit/s und mehr möglich. auch Anschlüsse mit beipsielsweise 50, 100, 250 und 500 MBit/s im Download sind üblich.

Kabelinternet ist in vielen Regionen weit verbreitet. In Städten ist es oft eine günstige und schnelle Alternative zu DSL. Allerdings teilen sich mehrere Haushalte eine Leitung, sodass die Geschwindigkeit bei starker Netzauslastung schwanken kann. Auch der Upload ist meist langsamer als der Download. Zu den wichtigsten Kabel-Anbietern in Deutschland zählen unter anderem Vodafone, PŸUR (eine Marke von TeleColumbus). Außerdem vermarkten andere Anbieter wie O2 un eazy eigene Angebote für Kabel-Internet. zusätzlich gibt es einige regionale Anbieter.

Für den Internetzugang via TV-Kabel sind auch spezielle Modems notwendig, die über entsprechende Anschlüsse verfügen und auch die hohen Geschwindigkeiten unterstützen. Als Kunde können Sie einen eigenen Router für den Kabelanschluss; die Anbieter haben auch entsprechende Geräte zum Kaufen oder Mieten im Angebot.

Glasfaser

Glasfaseranschlüsse ermöglichen besonders hohe Geschwindigkeiten und sehr stabile Verbindungen. Daten werden hier mit Lichtsignalen übertragen – störungsfrei und nahezu ohne Geschwindigkeitsverlust.

Unterschieden wird zwischen:

  • FTTH (Fiber to the Home): Glasfaser bis in die Wohnung
  • FTTB (Fiber to the Building): Glasfaser bis ins Gebäude
  • FTTC (Fiber to the Curb): Glasfaser bis zum Verteilerkasten

Mit Glasfaser sind Bandbreiten von mehreren Gigabit pro Sekunde möglich – im Download wie im Upload. Der Ausbau schreitet in Deutschland voran. Stand Ende 2024 können 21,8 Millionen Haushalte einen Glasfaseranschluss buchen (»Homes Passed«), tatsächlich angeschlossen (»Homes Connected«) waren allerdings nur 8,6 Millionen.

Internet via Satellit

Über Satellitenverbindungen kann fast überall Internet genutzt werden – unabhängig vom vorhandenen Leitungsnetz. Klassische geostationäre Satelliten bieten meist geringere Geschwindigkeiten und höhere Latenzen.

Beim Internetzugang via Satellit werden die Daten über eine Satellit-Verbindung heruntergeladen. Dieser Zugang benötigt allerdings oft noch einen Rückkanal über normale Telefonleitung (1-Weg-Satellitenverbindung). Auf diesem Weg werden Daten mit spezieller Software bei einem Sat-Betreiber angefordert. Je nach Anbieter werden auch so genannten 2-Wege-Satellitenverbindungen angeboten, bei denen auch Daten-Upload über das Satellit erfolgt.

Neuere Systeme wie Starlink oder OneWeb setzen auf Satelliten in niedriger Umlaufbahn (LEO). Dadurch sind deutlich geringere Verzögerungen und höhere Bandbreiten möglich.

Nachteil: Die Anschaffung der Satellitenschüssel und die monatlichen Kosten sind vergleichsweise hoch. Zudem kann schlechtes Wetter die Verbindung beeinträchtigen.

Mobiles Internet

Beim mobilen Internet erfolgt der Zugang über das Mobilfunknetz. Mit LTE (4G) und 5G sind heute Bandbreiten von mehreren Hundert MBit/s möglich.

Mobiles Internet ist besonders flexibel: Es funktioniert unterwegs, im Urlaub oder als Ersatz für einen Festnetzanschluss. In ländlichen Regionen bieten Anbieter auch stationäre Lösungen über Funk (Fixed Wireless Access) an.

Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt stark von der Netzabdeckung und Auslastung ab. Außerdem sind viele Tarife durch ein begrenztes Datenvolumen eingeschränkt.

Weitere und hybride Lösungen

Manche Anbieter kombinieren verschiedene Techniken, um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Beispiele sind:

  • Hybrid-Anschlüsse (z. B. DSL + Mobilfunk)
  • Richtfunk- oder Funk-Breitbandlösungen in ländlichen Gebieten

Diese Lösungen können helfen, die Zeit bis zum Glasfaserausbau zu überbrücken oder als Backup dienen.

Fazit

Welche Zugangsart sich am besten eignet, hängt von der Verfügbarkeit am Standort, der gewünschten Geschwindigkeit und dem Preis ab.

  • In Städten sind Kabel- und Glasfaseranschlüsse meist die beste Wahl.
  • Auf dem Land bleibt DSL oft die einzige kabelgebundene Option.
  • Mobiles Internet oder Satellit bieten Alternativen, wenn keine feste Leitung verfügbar ist.

Langfristig gilt Glasfaser als die zukunftssicherste Technologie – mit hohen Geschwindigkeiten, stabilen Verbindungen und geringen Latenzen.

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