LTE - Long Term Evolution

LTE steht für »Long Term Evolution« und bezeichnet einen Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G).

LTE steht vor allem für eine schnellere Datenübertragung über das Mobilfunknetz, als mit der bisherigen UMTS-Technik und stellt eine Weiterentwicklung von UMTS und HSPA dar. Theoretisch sind bei LTE Übertragungsraten von über 300 MBit/s im Download und 75 MBit/s im Upload möglich. Durch eine Kombination von verschiedenen Frequenzbändern sollen auch Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s über das Mobilfunknetz möglich sein. Wegen der hohen Geschwindigkeiten ist LTE auch als Alternative zu DSL interessant.

LTE Bandbreiten und Frequenzbänder

Die Übertragungsgeschwindigkeit hängt bei LTE vom Frequenzbereich, der Kanal-Bandbreite, dem Abstand zur Basisstation und der Anzahl der Nutzer in einer Mobilfunkzelle ab. LTE unterstützt verschiedene Bandbreiten mit 1,4, 3, 5, 10, 15 und 20 MHz. Die Geschwindigkeit von bis zu 300 MBit/s wird zum Beispiel mit der Bandbreite von 20 MHz möglich.

Die benutzten Frequenzbereiche unterscheiden sich regional und variieren von ca. 700 bis 2.600 MHz. In Deutschland wurden im Frühjahr 2010 Frequenzen in den Bereichen 800 MHz, 1.800 MHz, 2.000 MHz und 2.600 MHz für die Nutzung der LTE-Technik versteigert. Je nach Land werden jedoch unterschiedliche Frequenzbereiche für den LTE-Funk genutzt. Weltweit wurden 44 Frequenzbänder für den LTE-Betrieb festgelegt.

Ein LTE-Endgerät unterstützt jedoch nicht alle Frequenzbänder und kann somit nicht weltweit genutzt werden. Oft werden bei LTE-fähigen Smartphones und Tablets auch unterschiedliche Varianten für verschiedene Märkte produziert.

Ein prominentes Beispiel sind die Geräte von Apple: Das iPad 3 unterstützt zwar LTE, allerdings nur in den für USA und Kanada relevanten Frequenzbereichen um 2.100 MHz und 700 MHz. Auch einige weiteren Geräte von Apple können in Deutschland nur eingeschränkt im LTE-Netz genutzt werden: Das iPhone 5 unterstützt zum Beispiel LTE-Frequenzen in den Bereichen um 850, 1.800 und 2.100 MHz. Davon wird hierzulande nur das 1.800 MHz Band genutzt, und zwar nur von der Deutschen Telekom und nur in Großstädten; auf dem Land setzt die Telekom auf LTE-800. Vodafone und o2 nutzen für ihre LTE Verbindungen Frequenzbänder in den Bereichen um 800 MHz und 2.600 MHz.

LTE Geräteklassen

Damit ein Endgerät, wie ein Smartphone, Tablet, USB-Surfstick und Mobilfunk-Router, eine höhere LTE-Geschwindigkeit nutzen kann, muss es auch eine entsprechende Rechenleistung für die (schnelle) Nutzung unterschiedlicher Modulationsverfahren mitbringen. Und auch die Technik im Mobilfunknetz muss entsprechende Geschwindigkeiten und Modulationsverfahren unterstützen. Daher wurden bei LTE so genannte Geräteklassen, auch User Equipment (UE) Categories genannt, eingeführt.

Die unterschiedlichen Gerätekategorien unterstützen entsprechend die verschiedenen Download- und Upload-Geschwindigkeiten und unterschiedliche Technik für die mobile Kommunikation.

Klasse / KategorieDownload (max.)Upload (max.)
110 MBit/s5 MBit/s
250 MBit/s25 MBit/s
3100 MBit/s50 MBit/s
4150 MBit/s50 MBit/s
6300 MBit/s50 MBit/s
9450 MBit/s50 MBit/s
12600 MBit/s150 MBit/s
15800 MBit/s225 MBit/s
161.000 MBit/s 
181.200 MBit/s 

Die meisten aktuellen Smartphones und Tablets unterstützen mindestens LTE Cat.4. Die Top-Geräte unterstützen auch höhere Geschwindigkeiten. Auch die Mobilfunkanbieter rüsten ihre Netze entsprechend auf. In Deutschland sind (theoretisch) je nach Netz Geschinwidkgeiten von bis zu 225 MBit/s, 300 MBit/s oder 500 MBit/s möglich.

Voice over LTE - Telefonie über LTE

Neben Datenübertragung ist auch Telefonie über das LTE Netz möglich. Dies wird als Voice over LTE, kurz: VoLTE, bezeichnet und ist derzeit noch kaum verbreitet. Bei VoLTE sollen Gespräche über das Internet (Voice over IP, VoIP) über das LTE-Netz übertragen werden. Solche Dienste werden bereits in den USA und Südkorea von einigen Mobilfunknetzbetreibern angeboten.

Die Besonderheit ist hierbei die Übergabe (engl.: »Handover«) des Telefonats in ein UMTS- oder GSM-Netz, sobald der Teilnehmer den mit LTE-Funk versorgten Gebiet verlässt. Die Netzbetreiber arbeiten an den Verfahren, mit denen ein Telefongespräch, welches als Voice over LTE (VoLTE) gestartet wurde, beim Netzwechsel als herkömmlicher Anruf weitergeführt werden kann. Derzeit schalten LTE-Smartphones für Telefongespräche auf bisherige Standards wie UMTS oder GSM um.

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