Deutsche Telekom will Callcenter zusammenlegen

Umstrukturierung: Technikcenter werden ausgelagert

22. August 2008

Bereits Anfang der Woche kamen erste Meldungen in der Presse, die Deutsche Telekom werde Callcenter schließen. Nun hat das Bonner Konzern die Umstrukturierungspläne offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnach sollen die Service Center der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH auf bundesweit 24 Städte konzentriert werden. Ferner sollen die bislang noch bei der Festnetztochter T-Home verbliebenen Technikzentren in die Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH überführt werden.

Heute gibt es in 63 deutschen Städten Service Center, in manchen gleich mehrere, so die Deutsche Telekom. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen in 24 Städten die vorhandenen Service-Center ausgebaut werden. Mitarbeite an den wegfallenden Standorten sollen einen Arbeitsplatz in einem der gebliebenen Callcenter bekommen. Laut Deutsche Telekom werden etwa 8.000 der insgesamt rund 18.000 beschäftigten Voll- und Teilzeitmitarbeiter der Deutschen Kundenservice GmbH ihren alten gegen einen neuen Standort tauschen. Die Zahl der Mitarbeiter in einem Callcender soll durch diese Maßnahmen von derzeit durchschnittlich rund 190 auf etwa 700 steigen. so lassen sich die Service-Center wesentlich wirtschaftlicher betreiben, begründet die Deutsche Telekom diesen Schritt.

Neben der Modernisierung ihrer Service-Center plant die Deutsche Telekom die unternehmerische Verantwortung für ihr Kerngeschäft Technik zu bündeln. So sollen zum 1. Dezember diesen Jahres die vier noch bei T-Home verbliebenen Technikzentren mit bundesweit insgesamt gut 6 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH überführt werden. Betroffene mitarbeiter werden unter anderem mehr, arbeiten müssen, also statt 34 dann 38 Stunden pro Woche. Auch das Gehalt soll »auf das Niveau der Servicegesellschaften gebracht werden«, so Dietmar Welslau, Bereichsvorstand Personal und Organisation bei T-Home.

Die dritte der Telekom-Servicegesellschaften, die Deutsche Telekom Technischer Service GmbH, zuständig für vielfältige Serviceleistungen wie beispielsweise Bereitstellung und Entstörung von Anschlüssen, ordnet ihre Zentrale neu. Das Unternehmen will einfachere und effizientere Kommunikations- und Informationsstrukturen – mit dem Ziel, Entscheidungswege zu verkürzen und den Austausch zwischen Führungskräften und ihren Teams zu verbessern. So erfolgt eine Bündelung der derzeit 73 auf 23 Standorte, auf die sich dann die 825 Mitarbeiter der Zentrale der Deutschen Telekom Technischer Service verteilen werden. Von der Verlagerung seien rund 170 Mitarbeiter betroffen. Der regionale Flächenservice mit seiner Nähe zum Kunden vor Ort soll von der Maßnahme nicht betroffen sein, so die Deutsche Telekom.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die geplante Umstrukturierung der Telekom-Call-Center scharf kritisiert und erheblichen Widerstand angekündigt: »Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um das Konzept der Telekom zu Fall zu bringen und die Beschäftigten sowie ihre Arbeitsplätze zu schützen«, so ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder.

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