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Telekom legt Maßnahmenpaket für Datenschutz vor
Mehr Transparenz, neues Vorstandsressort und technische Maßnahmen
Die Deutsche Telekom will den Datenschutz für ihre Kunden mit Sofortmaßnahmen deutlich verbessern. So soll zum Beispiel mit der freiwilligen Verpflichtung zur Meldung von datenschutzkritischen Vorfällen, einem Datenschutzbericht sowie einem externen Datenschutzrat mehr Transparenz geschaffen werden. Zudem will der Konzern ein neues Vorstandsressort für Datenschutz schaffen.
»Wir wollen die Daten unserer Kunden so sicher wie möglich machen«, so Vorstandschef René Obermann. »Dazu müssen wir unsere Systeme und Strukturen regelmäßig anpassen, Verantwortung klar einfordern und bei Versäumnissen die verantwortlichen Manager zur Rechenschaft ziehen«.
Dem Aufsichtsrat soll ein siebtes Vorstandsressort vorschlagen werden, in dem die Bereiche Datenschutz, Recht und Compliance gebündelt werden sollen. Verbunden damit sind eine finanzielle und personelle Aufstockung und ein Veto-Recht bei allen Geschäftsentscheidungen, die Kundendaten betreffen.
Zusätzlich will die Deutsche Telekom eine Initiative starten, um die Sicherheit der Kundendaten konzernweit auszubauen. So will das Konzern seine Kundensysteme künftig datenschutzrechtlich freiwillig von externen Anbietern (zum Beispiel durch den TÜV-IT) zertifizieren lassen. Zudem sollen externe Sicherheitsunternehmen zur systematischen Analyse der Systeme auf Schwachstellen hinzugezogen werden. Ergänzt soll dies durch einen externen Datenschutzrat, der sich aus führenden Datenschutzexperten von Aufsichtsbehörden und freien Organisationen zusammenstellen soll.
Auch für den operativen Datenschutz sollen Maßnahmen eingeleitet bzw. fortgesetzt werden. Nach Darstellung der Deutschen Telekom werden Aufgabenbereiche in der Betreuung von Kunden enger definiert und die Zugriffsmöglichkeiten entsprechend verringert. Weiterhin sollen die Daten-Zugriffe systematisch protokolliert und die Kontrolle der Administratoren ausgebaut werden. Dabei werden die Zugriffsmöglichkeiten externer Vertriebspartner und eigener Mitarbeiter auf sensible Datenbanken durch ein PIN/TAN-Verfahren eingeschränkt, um den unbefugten Zugriff von externen Rechnern auf unsere Systeme zu verhindern. Benutzerkennungen sollen künftig ein »Haltbarkeitsdatum« haben, so dass diese in regelmäßigen Abständen ablaufen und erneuert werden müssen. Zusätzlich wird die Nutzung von festen IP-Adressen ausgeweitet, so dass Mitarbeiter und Vertriebspartner nur von bestimmten Rechnern auf die Systeme zugreifen können.
Zum Schutz der Daten von besonders gefährdeten Personen ist es vorgesehen, zusammen mit dem Bundeskriminalamt und der Polizei ein Konzept zu erarbeiten.
Die Deutsche Telekom will ab kommender Woche im Internet über datenschutzrelevante Vorgänge, die Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungsverfahren sind, informieren. Damit soll die auf politischer Ebene noch diskutierte Informationspflicht von der Deutschen Telekom bereits vorweg genommen werden. Außerdem wird ein jährlicher Datenschutzbericht eingeführt und durch einen halbjährlichen Zwischenbericht ergänzt. Der erste Bericht ist für das erste Quartal 2009 vorgesehen.