E-Plus Übernahme durch o2: Das ändert sich (nicht)

Ein Kommentar zur Telefónica Fusion mit E-Plus

24. Juli 2013
Telefónica und E-Plus

Schon früher gab es Gerüchte über eine mögliche Übernahme von E-Plus durch Telefónica. Dennoch war die offizielle Meldung eine Überraschung. KPN verkauft die deutsche Tochter E-Plus für 5 Milliarden Euro sowie 17,6 Prozent Aktienanteile an Telefónica Deutschland. Noch müssen die Aktionäre und vor allem Wettbewerbsbehörden dem Kauf zustimmen. Die Übernahme soll dann Mitte 2014 abgeschlossen werden. Und auch dann ist es noch ein weiter Weg, bis die beiden Unternehmen komplett fusioniert sind. Doch bereits heute stellen sich die Fragen, welche Auswirkungen die Übernahme auf die Mobilfunkkunden und den Makrt in Deutschland haben wird.

E-Plus verfügt aktuell nach eigenen Angaben über 24,4 Millionen Kunden. Wie das Unternehmen in seinem Blog schreibt, soll sich für diese Kunden durch die Übernahme nichts ändern. Alle Verträge und Konditionen behalten ihre Gültigkeit. Allerdings ist es fraglich, ob Telefónica langfristig parallel zu den o2-Mobilfunktarifen auch die Tarifwelt der E-Plus Gruppe, insbesondere die BASE-Tarife, beibehalten wird.

Weiterhin ist E-Plus mit mehreren unterschiedlicher Marken und Tarifen auf dem Markt aktiv. Auch hier ist es noch zu früh darüber zu sprechen, was mit diesen Marken geschehen wird. E-Plus ist hier allerdings vorsichtig und schreibt: »Diese Vielfalt wird aller Voraussicht nach auch in einer möglichen neuen Konstellation eine wichtige Rolle spielen«. Durch den Wegfall eines Wettbewerbers, der bisher immer neue günstigere Tarifmodelle auf dem deutschen Mobilfunkmarkt eingeführt hat, wird der Preiskampf allerdings etwas ruhiger.

Vorteile soll die Fusion vor allem für das Mobilfunknetze und den Netzausbau bringen. Die beiden Unternehmen können künftig auf ein gemeinsames Netz zugreifen und hier auch die Kosten beim Ausbau, etwa beim LTE-Netz, sparen. Auch werden Kunden durch den Zusammenschluss der Mobilfunknetze künftig wohl eine bessere Netzversorgung erhalten.

Für die Mitarbeiter der beiden Konzerne kann der geplante Zusammenschluss jedoch nicht so positiv ausfallen. Ein gemeinsames Unternehmen wird am Ende nur eine Verwaltung, ein Serviceteam und eine Vertriebsmannschaft benötigen. So können nach Abschluss der Fusion, welche sich noch über Jahre ziehen kann, Arbeitsplätze auch wegfallen. Auch stellt sich die Frage nach E-Plus Standort in Düsseldorf, denn die Telefónica Zentrale ist in München. E-Plus CEO Thorsten Dirks sagte in einem Interview mit der Rheinischen Post dazu: »Wir sehen den Entwicklungen zuversichtlich entgegen. Diese und viele weitere Fragen stellen sich dabei erst nachdem alle formellen Schritte absolviert sind. Dieser Prozess wird sich erwartungsgemäß bis in die erste Jahreshälfte 2014 ziehen. Aber eines ist klar: Wir haben ein starkes Team und ein leistungsfähiges Geschäftsmodell. Das lässt sich aus dem Transaktionspreis deutlich ablesen.« Telefónica hat bereits Einsparungen unter anderem im Vertrieb und Kundenservice in Aussicht gestellt.

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++