Mehr Haushalte mit Handy als mit klassischem Telefon

Hat das klassische Festnetztelefon daheim ausgedient?

26. November 2013

Laut einer Mitteilung, die das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst veröffentlicht hat, gibt es in diesem Jahr in den deutschen Haushalten erstmals mehr Handys als klassische Telefone. Eine Entwicklung, die sich schon lange abgezeichnet hat, denn das Handy – und insbesondere das Smartphone – befindet sich bereits seit Jahren auf dem Vormarsch. Kaum ein anderer technischer Artikel wandert heute so oft über die Ladentheke und ist in unserem täglichen Leben, im Geschäftlichen wie im Privaten, mittlerweile so allgegenwärtig.

Am Jahresanfang 2013 nutzten 93 Prozent der rund 40 Millionen privaten Haushalte in Deutschland mindestens ein mobiles Telefon, so das Statistische Bundesamt. Ein Festnetztelefon besaßen Anfang dieses Jahres 90 Prozent der Haushalte. Noch vor 15 Jahren waren klassische Telefone die Regel und Handys eher die Ausnahme: Damals verfügten 97 Prozent der rund 36,7 Millionen Haushalte über ein Festnetztelefon und nur 11 Prozent über ein Handy.

Handy vs. Festnetz
Handy vs. Festnetz (Bild: E-Plus)

Die praktischen Vorteile eines Handys gegenüber dem stationären Telefon liegen buchstäblich auf der Hand: Seine handliche Größe und die Möglichkeit, das kleine Gerät überall hin mitzunehmen und an jedem Ort erreichbar zu sein. Mobil eben. Dadurch bleibt sein Benutzer flexibel und ist nicht wie früher zur Gesprächsführung an einen festen Ort gebunden.

Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Faktor, der die immense Popularität des Smartphones gerade bei den jungen Leuten erklärt: seine Multifunktionalität. Einst waren Telefone eben ausschließlich für die Telefonie gedacht. Mittlerweile handelt es sich beim Smartphone jedoch um ein raffiniertes Hochleistungsgerät, das auch als Navigationshilfe, Terminkalender, Fotoapparat, Musik- und Videospieler und als transportable Game-Konsole verwendet werden kann, wobei zusätzlich unzählige Apps weitere nützliche Funktionen versprechen und dem Handybesitzer eine Individualisierung des kleinen Apparates ganz nach seinen eigenen Wünschen ermöglichen. Diese vielfältigen Möglichkeiten schlagen sich allerdings auch oft in den Preisen der neusten Geräte wieder: 500 Euro und mehr sind keine Seltenheit, so dass sich ein Handy Preisvergleich allemal lohnt. Allerdings zeigen jüngste Entwicklungen, dass ein Smartphone mit vielfältigen Funktionen nicht unbedingt teuer sein muss, wie zum Beispiel das neue Motorola Moto G.

Das Handy als omnipotente kleine Wundermaschine und Begleiter auf allen Wegen? Angesicht seiner Fähigkeiten und der vom Bundesamt erhobenen Zahlen stellt sich die Frage, wie das klassische Telefon da mithalten soll und ob es nicht ein Auslaufmodell ist.Es ist nicht davon auszugehen, dass das der stationäre Telefonapparat daheim oder im Büro in absehbarer Zukunft aussterben wird – anders als die öffentliche Telefonzelle. Tatsache ist aber, dass das Gerät mit der Steckverbindung in der weiteren Entwicklung der Kommunikationstechnologie zunehmend an Bedeutung verlieren wird. Schon heute wird die Festnetznutzung von vielen Tarifanbietern meist nur noch in Kombination mit einem Mobil- und Internetvertrag angeboten – neues Handy oft inklusive. Die klassische Telefonie verschwindet somit in einem Dschungel aus Tarifen und Flatrates und tritt zunehmend in den Schatten der anderen Kommunikationsmöglichkeiten.

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