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EU will Roaming-Gebühren im Juni 2017 abschaffen
Innerhalb der EU zu gleichen Preisen wie zu Hause telefonieren
Hohe Handy-Kosten im EU-Ausland sollen bald ein Ende haben. Nach lagen Hin und Her haben sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments am Dienstag auf eine Regelung geeinigt. Ab 15. Juni 2017 sollen die Roaming-Gebühren abgeschafft werden. Die Mobilfunk-Nutzer können dann im EU-Ausland zu gleichen Preisen telefonieren, im Internet surfen und SMS schreiben, wie zuhause. Doch die Mobilfunkanbieter dürfen die günstige Mobilfunk-Nutzung im EU-Ausland auch begrenzen.
Bereits seit längerer Zeit wird in der EU über die Abschaffung von Roaming-Gebühren für Mobilfunknutzer diskutiert. Ursprünglich sollten die zusätzlichen kosten für die Mobilfunk-Nutzung im EU-Ausland bereits Ende 2015 wegfallen. Im März dieses Jahres wurde die neue Regelung zunächst verschoben und später wurde sogar darüber diskutiert, Roaming-Gebühren zu behalten und nur begrenzte Kontingente an Minuten, SMS und Datenvolumen ohne Aufschlag anzubieten. Nun sollen die Roaming-Gebühren am 15. Juni 2017 in der EU auslaufen. Darauf haben sich Vertreter der EU-Staaten und des EU-Parlaments nach einer zwölfstündigen Sitzung in Brüssel geeinigt, wie Lettland, das derzeitig den Vorsitz der EU-Staaten hat, mitteilte.
Senkung der Roaming-Preise ab April 2016
In einem Zwischenschritt sollen Roaming-Preise ab dem 1. April 2016 gesenkt werden. Laut offizieller Mitteilung können die Betreiber dann nur noch geringe zusätzliche Gebühren auf die national geltenden Tarife erheben. Diese betragen 5 Cent pro Minute bei Anrufen, 2 Cent pro SMS und 5 Cent pro MB Datenvolumen (jeweils zzgl. Mehrwertsteuer).
Keine Roaming-Aufschläge ab Juni 2017
Nach der neuen Vereinbarung soll es vom 15. Juni 2017 an überhaupt keine Roaming-Gebühren mehr geben. Die Verbraucher werden überall in der EU, unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhalten, denselben Preis für Anrufe, Textnachrichten und Mobilfunkdaten bezahlen. Auf der Rechnung wird nicht mehr zwischen Anrufen bei Freunden zu Hause oder in einem anderen EU-Land unterschieden.
Gleichzeitig soll es einen Schutz vor so genanntem »permanenten Roaming« geben. Denn Nutzer könnten auch eine SIM-Karte in einem anderen Land kaufen, wo inländische Preise günstiger sind und diese dann dauerhaft auch im eigenen Land einsetzen. Ein solches Verhalten kann einen negativen Einfluss auf die Mobilfunkpreise in den einzelnen Ländern haben. Daher sollen Mobilfunkanbieter Grenzen für Roaming-Nutzung setzen können. Sind diese erreicht, wird ein zusätzlicher Betrag berechnet. Dieser soll allerdings unter den aktuell erlaubten Aufschlägen für Roaming liegen. Die EU-Kommission soll die Grenzen für eine solche »Fair Use« Regelung noch erarbeiten.
Bild: iStockphoto.com/MaleWitch