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Mobilfunknetz-Test: 30 bis 45 Prozent der Deutschen im Smartphone-Funkloch
Computer Bild wertet Nutzungsdaten aus
Zum Ende des Jahres veröffentlicht auch die Computer Bild ihren Test der deutschen Mobilfunknetze. Dabei greift die Zeitschrift auf die realen Nutzungsdaten zurück: Über eine speziell entwickelte App habe die Redaktion insgesamt über drei Millionen Datenverbindungen und mehr als zwei Millionen Gesprächsminuten von 49.597 Nutzern gesammelt und so die Netzqualität der Testkandidaten überprüft. Erst vor rund zehn Tagen haben Connect und CHIP ihre Mobilfunk-Netztests veröffentlicht.
Wie bereits im Vorjahr sichert sich die Telekom mit ihrem guten LTE-Netz den Testsieg bei Computer Bild. Vodafone landet auch in diesem Jahr auf Platz zwei, ist aber dem Testsieger dicht auf den Fersen. O2 hingegen ist Schlusslicht. Dabei hat die Zeitschrift nach der Übernahme von E-Plus durch O2-Mutter Telefónica erstmals nur drei Mobilfunknetze ausgewertet.
Die Ergebnisse des Computer Bild Tests zeigen vor allem große Unterschiede bei der mobilen Internetversorgung. »Während die Netzversorgung für Telefonate bei allen Anbietern fast immer gut ist, haben wir vor allem über die Ergebnisse zum mobilen Internet gestaunt: Je nach Netz und Aufenthaltsort sitzen 30 bis 45 Prozent der Deutschen im Smartphone-Funkloch«, so Computer Bild-Ressortleiter Christian Just.
Große Unterschiede gibt es vor allem bei LTE und UMTS: Die Telekom habe ihr LTE-Netz mittlerweile auf dem Land fast genauso gut ausgebaut wie in der Stadt, so die Tester. Dafür hapert es beim Testsieger mit der UMTS-Abdeckung. Dabei gilt es zu beachten: Gerade auf dem Land können Smartphone-Nutzer von Discount-Tarifen im Telekom-Netz in die Falle tappen, da in solchen Billigtarifen LTE meistens nicht freigeschaltet und UMTS oft gar nicht verfügbar ist.
Bei der UMTS-Versorgung glänzt dagegen O2: Auch in kleineren Städten sind O2-Kunden bei UMTS gut aufgestellt, können dabei dank nationalem Roaming auch auf das E-Plus-Netz zurückgreifen. Vodafone biete ein solides UMTS-Netz und in Ballungsräumen ein fast so gutes LTE-Netz wie die Telekom, schreibt Computer Bild weiter. Zudem hat das Vodafone-Netz bei der Zuverlässigkeit für Telefonie erneut die Nase vorn, leistete sich im Test die wenigsten Gesprächsabbrüche.
Was die Surf-Geschwindigkeit angeht, so liege der Testsieger klar vorn. Zwar liegen im UMTS-Netz alle drei Testkandidaten mit 11 bis 13 Megabit pro Sekunde (MBit/s) noch nah beieinander, dafür zieht die Telekom mit ihrem LTE-Netz an der Konkurrenz vorbei. Nutzer können hier mit 39 MBit/s surfen, bei Vodafone hingegen nur mit 31 MBit/s und im O2-Netz lediglich mit 18 MBit/s, so Computer Bild. Der Test offenbart aber auch ein überraschendes Ergebnis: LTE ist schneller, aber nicht immer notwendig. Die meisten Apps laufen auch mit UMTS-Tempo flüssig. Wer allerdings auf große Downloads, Video-Streaming in HD und kurze Reaktionszeiten Wert legt, für den ist LTE die erste Wahl.
»Das Fazit des Netztests: Abseits großer Städte führt kein Weg am LTE-Netz vom Testsieger Telekom vorbei«, sagt Christian Just. »Für Nutzer, die in Ballungsräumen wohnen oder nach einem Discount-Tarif ohne LTE suchen, lohnt sich aber auch der Blick auf die Angebote der Konkurrenz.«
Alle Ergebnisse des Netztests finden Sie in der aktuellen Ausgabe 26/2016 von Computer Bild, die ab 10. Dezember 2016 erhältlich ist.
Quelle: Mitteilung der Computer Bild