CeBIT

Telekom startet Projekt "LTE überall"

Bessere Inhouse-Versorgung mit LTE 900

17. März 2017

Die Telekom zündet eine weitere Stufe beim Netzausbau und startet den großflächigen Rollout von LTE 900. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das Frequenzband sei besonders gut geeignet, um das Mobilfunksignal tiefer in Gebäude und Wohnhäuser zu tragen.

Telekom T

Mit diesem Ausbauschritt will die Telekom die Qualität seiner mobilen Internet-Zugänge steigern. Gleichzeitig will das Unternehmen mit Hilfe des 900-MHz-Bandes bis Ende 2019 LTE überall anbieten können, wo heute mobile Telefonie bereits möglich ist. Die ersten Standorte seien in Städten wie Bonn, Köln, Leipzig, Berlin und Stuttgart jetzt in Betrieb. Bis Ende des Jahres plant die Telekom, ihr Mobilfunknetz so noch einmal massiv aufwerten und an über 4.000 Standorten das neue LTE 900 zur Verfügung zu stellen, erklärte Walter Goldenits, Technik-Chef Telekom Deutschland.

Der neue Frequenzbereich soll automatisch zur Verfügung stehen. Kunden müssen nichts machen; die Nutzung von LTE 900 ist auch nicht mit Zusatzkosten verbunden. Eine Zusatzoption oder ein Tarifwechsel ist nicht notwendig, betont die Telekom.

Reshuffling schafft die Basis für LTE 900

Der Frequenzbereich um 900 MHz wurde viele Jahre für das GSM-Netz genutzt. 2015 wurde das Frequenzband durch die Bundesnetzagentur neu versteigert. Um in die ersteigerten Frequenzpositionen zu gelangen, haben Vodafone und die Telekom in den vergangenen Wochen ein umfangreiches und aufeinander abgestimmtes Reshuffling ihrer bisherigen GSM-Frequenzen durchgeführt. Zu Deutsch: Die GSM-Kanäle im 900 MHz Spektrum wurden umsortiert, um die ersteigerten Frequenzblöcke besser nutzen zu können.

Die Neuvergabe des 900 MHz Bandes erfolgte technologieneutral. »Wir haben jetzt als einziger Netzbetreiber 15 MHz Bandbreite auf der 900 MHz Frequenz und werden diesen Vorteil nun für unsere Kunden voll ausspielen«, so Goldenits. Jetzt ist es möglich, dieses Spektrum zusammenhängend und ungestückelt zu nutzen.

Für die Zukunft setzt die Telekom auf Single RAN

Das Einschalten von LTE 900 sei nicht alles, was derzeit im Mobilfunknetz der Telekom passiert, erklärte das Unternehmen. »Wir haben damit begonnen, unsere komplette Netztechnik auszutauschen«, sagt Walter Goldenits. Statt eigene Netzelemente für jede Technologie zu haben, wird es in Zukunft an den Standorten eine Hardware-Einheit geben, die alle drei Mobilfunkstandards verarbeiten kann: GSM, UMTS und LTE.

»Durch Single RAN wird eine technische Basis geschaffen, über die neue Features für unsere Kunden schneller implementiert und eingesetzt werden können«, erklärt Goldenits. Außerdem sei der Parallelbetrieb von 2G und 4G auf einem Frequenzband möglich. »Wir können wie mit einem Schieberegler die Bandbreite eines Spektrumbandes bedarfsgetrieben für aktuelle LTE-Technologie nutzbar machen, je nach dem was unsere Kunden an ihrem jeweiligen Standort benötigen«.

Bild: Deutsche Telekom

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