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connect Netztest: Telekom gewinnt erneut
Vodafone holt auf, O2 fällt im Vergleich zum Vorjahr ab
Das Telekommunikationsmagazin Connect hat zusammen mit P3 communications erneut die Mobilfunknetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz getestet. Beim 24. Connect-Netztest haben die Tester Telefonie und Datenverbindungen überprüft und waren in Groß- und Kleinstädten sowie auf Verbindungsstraßen mit Messfahrzeugen und zu Fuß unterwegs. auch Verbindungen während Bahn-Fahrten wurden gemessen. Nun wurden die Ergebnisse veröffentlicht.
Connect Netztest 2017-2018: Ergebnisse für Deutschland (Bild: Connect / P3 communications)
Test-Ergebnisse in Deutschland
In Deutschland konnte die Telekom sich im Netztest 2017/2018 zum siebten Mal in Folge Testsieger nennen. Der Netzbetreiber aus Bonn erreichte mit 901 Punkten die Note »sehr gut« und hat sich laut connect gegenüber dem Vorjahr nochmal verbessert. Den Gesamtsieg hat die Telekom insbesondere der Datendisziplin zu verdanken, auch wenn Vodafone in dieser Kategorie sehr gute Leistungen liefert. Der Betreiber aus Düsseldorf rückt bis auf 25 Punkte an die Telekom heran und sichert sich mit 876 Punkten den zweiten Platz. O2 landet mit 553 Punkten auf dem dritten Platz und büßt im Vergleich zum Vorjahr Punkte ein. Dies ist wohl auf den noch laufenden Netzzusammenschluss des Münchener Anbieters mit E-Plus zurückzuführen, der so erneut die Gesamtnote »ausreichend« erhält.
Zu beachten ist dabei auch, dass connect die Datenverbindungen stärker gewichtet. Da die Datenkommunikation immer wichtiger wird, gehen die verschiedenen Messwerte der Daten-Disziplin deshalb zu 60 Prozent ins Gesamtergebnis ein, die der Sprach-Disziplin zu 40 Prozent, erklärt die Zeitschrift die Bewertung.
Bernd Theiss, Leiter Test und Technik connect, sagt: »Wir passen unsere Testmethoden und Bewertungsschlüssel an die fortschreitende technische Entwicklung an und erhöhen dabei bewusst regelmäßig die Schwellwerte und Anforderungen. Wenn es dann ohnehin sehr guten Kandidaten gelingt, sich noch weiter zu steigern, freut uns das umso mehr. Das zeigt, dass wir mit unserem anspruchsvollen Netztest zur Verbesserung der Netze beitragen – zum Vorteil aller Kunden«.
Insgesamt absolvierten die Prüfmannschaften rund 23.000 Kilometer. Dabei wurden in Groß- und Kleinstädten sowie auf Verbindungsstraßen Telefonie- und Datenmessungen durchgeführt, sowohl mit Autos als auch zu Fuß. Bei den letzteren haben die Testteams die Netzqualität in Gebäuden wie Cafés, Museen, Bahnhofshallen oder Flughafenterminals und in öffentlichen Verkehrsmitteln gemessen. Auf den Verbindungen zwischen den Städten prüften die Teams außerdem die Qualität der Mobilfunkversorgung in Zügen des Fernverkehrs. In Deutschland legten die Tester rund 9.600 Kilometer zurück. Die Drivetests fanden in 19 Großstädten und 28 Kleinstädten statt, die Walktests führten durch zehn Städte. Dabei wurden laut connect Städte und Gebiete mit insgesamt 14 Millionen Einwohnern oder rund 17 Prozent der Bevölkerung berücksichtigt.
Connect Netztest 2017-2018: Sprach- und Datenverbindungen
(Bild: Connect Ausgabe 01/2018, S. 52-53)
Beim Sprach-Test waren Telekom und Vodafone in den Großstädten sehr nah beieinander. dies gelte allerdings nur für Testfahrten. Das Telefónica-Netz schnitt dagegen bei den Tests zu Fuß in Großstädten spürbar besser ab als bei den Drivetests, was auf eine bessere O2-Versorgung an innerstädtischen Orten mit viel Publikumsverkehr hinweist. Außerhalb der Großstädte fällt das Telefónica-Netz stark zurück – dort sinkt das Niveau der Messwerte stark, so connect, und führt dies auf den nach wie vor laufenden Zusammenschluss der ehemals separaten Funkzellen von O2 und E-Plus zurück.
Beim Telefonieren in Zügen sind die Leistungen aller Anbieter noch schlecht – zumal es in dieser Disziplin im Vorjahr um einiges besser aussah. Zwar hat Vodafone hier leicht die Nase vorn, doch großes Verbesserungspotenzial gäbe es in allen Netzen, so das Fazit der Tester.
Bei den Datenverbindungen sind die Telekom und Vodafone vorne. Der diesjährige Netztest zeige insbesondere eine hohe Verfügbarkeit und Stabilität der LTE-Mobilfunkversorgung in großen wie auch kleineren Städten. Allerdings setzt sich die Telekom mit noch besseren Ergebnissen in der Daten-Disziplin ein Stück weit von Vodafone ab. Am deutlichsten wird dieser Vorsprung in den Upload- und Download-Datenraten.
Im Telefónica-Netz gäbe es dagegen Leistungseinbußen bei der Datenübertragung. Lag das O2-Netz schon im Netztest 2016/2017 klar hinter Telekom und Vodafone zurück, hat sich der Abstand diesmal sogar noch vergrößert. Insbesondere bei den innerstädtischen Tests hat der Netzbetreiber die Punkte verloren. connect führt dies auf die noch laufenden Arbeiten am Zusammenschluss der Netze von o2 und E-Plus zurück. Sowohl die Zahl der erfolgreichen Datenverbindungen als auch die Datenraten liegen hinter denen von Telekom und Vodafone.
»Gute Konnektivität ist heute ausschlaggebend für die Wettbewerbsfähigkeit in vielen Wirtschaftssektoren – und auch für die Lebensqualität der Menschen. Um kommenden Entwicklungen Rechnung zu tragen, erweitern wir darum unser Testprogramm um eine Crowdsourcing-Erhebung zur Netzstabilität. Auch werden im nächsten Jahr Over-the-Top-Inhaltsdienste oder Technologien wie Carrier Aggregation und Voice over LTE immer wichtiger. Das wird die Test-Ergebnisse in der Zukunft noch spannender machen«, sagt Hakan Ekmen, Geschäftsführer P3 communications.
Gute Ergebnisse für Netze in Österreich und der Schweiz
Wie in den Vorjahren ging connect-Partner P3 auch in der Schweiz und in Österreich auf die Test-Fahrten. Der Blick zu den Nachbarn zeigt, dass es für die deutschen Netze noch Luft nach oben gibt. Trotz kontinuierlicher Anpassung der Testanforderungen an den neuesten Stand der Technik, schneiden alle in Österreich und der Schweiz getesteten Netze mit guten, sehr guten oder sogar überragenden Ergebnissen ab. Die Überraschung in der Schweiz: Sunrise und Swisscom teilen sich den ersten Platz und knacken beide die 950-Punkte-Marke. Somit gibt es zum ersten Mal in der Geschichte des connect-Netztests zwei Sieger in einem Land, die beide die Gesamtnote »überragend« erhalten. Der kleinste Schweizer Mobilfunkanbieter Salt verbessert sich in der Daten-Disziplin, verliert aber Punkte in der Sprach-Wertung und erhält mit 845 Punkten die Note »gut«.
In Österreich hält der Vorjahressieger A1 mit 941 Punkten seine Spitzenposition und steigert sich dabei um 23 Punkte. Die Nase vorn hat A1 gleichermaßen in der Sprach- wie auch in der Daten-Disziplin. Auch wenn Drei in der Sprach-Disziplin im Vergleich zum Vorjahr einige Punkte einbüßt, zeigt die Hutchison-Tochter sehr gute Ergebnisse, so connect. Bei den wichtigen Datentests hat der Anbieter sogar leicht zugelegt und belegt mit 906 Punkten den zweiten Platz. T-Mobile Austria hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert: Mit einer deutlichen Verbesserung in der Daten-Disziplin erhält T-Mobile mit 891 Punkten den dritten Platz und die Note »sehr gut«.
Quellen: Mitteilung von connect / P3 communications