Kann Telefónica Deutschland Ausbau-Auflagen fristgemäß einhalten?

Laut Handelsblatt drohen Mobilfunkanbieter Bußgelder

02. Mai 2019

Das Mobilfunknetz von Telefónica Deutschland bekommt immer wieder viel Kritik von den Nutzern. Auch in verschiedenen Netztests landet die Marke O2 immer wieder hinter Telekom und Vodafone, selbst wenn der Netzbetreiber in letzter Zeit sich gesteigert hat, wie es zuletzt im connect Netztest hieß. Und Telefónica baut auch fleißig weiter aus und hat im ersten Quartal 2019 mehr als 2.200 neue LTE-Stationen errichtet. Doch das kann vielleicht nicht ausreichen. Denn das Unternehmen könnte die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur nicht erfüllen. Das berichet jetzt Handelsblatt.

Mobilfunk-Basisstation

Der Handelsblatt liege eine Analyse der Bundesnetzagentur vor, die die Behörde zur nächsten Sitzung ihres Beirats am kommenden Montag erstellt hat. Demnach versorgt Telefónica Deutschland derzeit nach eigenen Angaben nur 80 Prozent der Bevölkerung mit mobilen Breitbandverbindungen. In einigen Bundesländern sollen es sogar deutlich weniger als 70 Prozent sein. Und das könnte jetzt zum Problem werden. Denn bei der Frequenzauktion für mobiles Breitband 2015 hat die Bundesnetzagentur den Netzbetreibern Auflagen für den Netzausbau auferlegt. So müssen die Mobilfunkanbieter innerhalb von drei Jahren nach Zuteilung der Frequenzen jeweils eine flächendeckende Breitbandversorgung von mindestens 97 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland und 98 Prozent der Haushalte bundesweit sicherstellen. Dabei sollen Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) pro Antennensektor erreicht werden. Auch soll die Versorgung mit mobilem Breitband entlang der Bundesautobahnen und der ICE-Strecken sichergestellt werden.

Die Frist für diese Auflagen läuft Anfang 2020 ab. Nach Einschätzung von Experten könnte der Netzbetreiber diese Auflagen nicht rechtzeitig erfüllen, so die Zeitung weiter. In diesem Fall droht dem Unternehmen ein Verfahren, das zu Auflagen und womöglich einer Strafe führen könnte. Das Geld, welches dann allerdings für den Netzausbau fehlen würde. Auch die aktuelle 5G-Freuenzauktion wird den Mobilfunkanbietern Milliarden kosten. Und auch hier gibt es neue Auflagen für den Mobilfunknetz-Ausbau.

»Wir sind zuversichtlich, die Versorgungsauflagen zu erfüllen«, erklärte Telefónica Deutschland auf eine Anfrage des Handelsblatts. »Dafür treiben wir den LTE-Ausbau vor allem in der Fläche aktuell massiv voran und werden diesen in den kommenden Monaten weiter beschleunigen«.

Das Unternehmen versorge nach eigener Berechnung »über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung mit LTE«. Die mobile Breitbandversorgung liege bei rund 95 Prozent, wobei darin neben 4G (LTE) auch der ältere Mobilfunkstandard 3G (UMTS) eingeschlossen ist. Zur Bandbreite äußerte sich das Unternehmen aber nicht konkret, ebenso wenig zur Diskrepanz zu den Zahlen der Bundesnetzagentur.

Quelle: Artikel auf handelsblatt.com

Bild: Telefónica

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