O2 schaltet 3G Netz Ende 2021 ab

4G Netzausbau an 18.000 Standorten

18. November 2020

Telefónica Deutschland / O2 baut ihr Mobilfunknetz mit 4G- und 5G-Technik weiter aus. Dabei werden auch bisherige Standorte mit 3G-Technik komplett auf 4G um. Der Netzbetreiber plant jetzt, das 3G-Netz zum Ende 2021 abzuschalten.

Telefónica Netzausbau

Über das 4G-Netz können Mobilfunknutzer deutlich schneller als auf 3G-Basis surfen; auch die Sprachqualität verbessert sich spürbar. Telekom und Vodafone haben bereits den 30. Juni 2021 als Abschalttermin für 3G bekannt gegeben: Meldung der Telekom und Meldung von Vodafone). Mit der Entscheidung von Telefónica / O2 gehört 3G in Deutschland Ende 2021 der Vergangenheit an.

»3G war wichtig für den Durchbruch der mobilen Datenkommunikation in Deutschland. Aber nach 20 Jahren sind die Tage dieser Technologie gezählt. Unser O2 Netz der Zukunft setzt auf die deutlich leistungsstärkeren 4G- und 5G-Standards, damit unsere rund 44 Millionen Kunden von einem modernen Highspeed-Netz profitieren«, sagt Markus Haas, Vorstandsvorsitzender von Telefónica Deutschland / O2. »Wir machen damit auch einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität, da unser Netz künftig deutlich weniger Strom pro Byte verbraucht«.

Telefónica Deutschland / O2 setzt bei ihren 4G- und 5G-Netzausbau in der Fläche künftig zusätzlich das Frequenzspektrum bei 2.100 MHz ein, das bisher für 3G verwendet wird. Aus diesem Grund zieht das Unternehmen die ursprünglich für 2022 vorgesehene 3G-Abschaltung um ein Jahr vor, teilt das Unternehmen mit.

Bereits bis Jahresende 2020 will O2 erste Standorte mit 3G-Technik komplett auf 4G umrüsten. An den anderen Standorten soll vorerst weiter 3G und 4G parallel genutzt werden können. Der Großteil der Umwandlungen an den aktuell rund 18.000 Standorten mit 3G-Technik soll dann in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen.

Das 4G LTE Netz bringt vor allem höhere Geschwindigkeiten für mobile Daten. Mit einem entsprechenden Tarif und Endgerät (und Verfügbarkeit vor Ort) surfen O2 Kunden mit bis zu 225 MBit/s an 4G-Standorten anstelle von bisher 42,2 MBit/s über 3G. Darüber hinaus liefert 4G im Vergleich zu 3G bis zu zehnmal kürzere Antwortzeiten (Latenzen). Laut O2 laufen heute bereits über 90 Prozent aller Daten über 4G; im Jahr 2016 seien im O2 Netz noch rund 60 Prozent der Daten über das ältere 3G-Netz geflossen. Die Nutzung wird sich künftig auf das 4G- und 5G-Netz aufteilen. Das gilt auch für IoT-Lösungen, wobei einfache M2M-Vernetzungen über das 2G-Netz bestehen bleiben. Zu den weiteren Vorteilen des 4G-Netzes gehört die Voice over LTE (VoLTE)-Technik für Telefonie.

So wirkt sich die Umstellung auf O2 Kunden aus

O2 Kunden sowie Kunden vieler weiterer Eigen- und Partnermarken verfügen bereits seit Jahren über Zugang zum 4G-Netz. Von den 44 Millionen Kunden des Unternehmens nutzen nach Angaben von O2 bereits über 97 Prozent mobile Daten mit einem 4G-fähigen Endgerät.

Für alle Kunden, die keine mobilen Daten nutzen, ändert sich nichts. Diese können weiterhin wie gewohnt telefonieren oder Kurznachrichten (SMS) verschicken. Ohne 4G-fähigen Geräte bleibt hierfür das bestehende 2G-Netz als Basisnetz erhalten.

Kunden, deren mobile Datennutzung noch auf das 3G-Netz begrenzt ist, will Telefónica Deutschland / O2 proaktiv informieren. O2 wird seinen Kunden einen kostenlosen SIM-Karten-Tausch sowie bei Bedarf Hardware-Optionen anbieten. An den Vertragsbedingungen sowie an der persönlichen Telefonnummer ändert sich nichts, verspricht der Anbieter.

Bild: Telefónica

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